Zahngesundheit
KINDERZÄHNE LEIDEN UNTER PANDEMIE
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Während der Pandemie seien viele Kinder seltener bei Zahnärzten gewesen, hätten aber durch die viele Zeit zu Hause auch mehr Süßigkeiten genascht. „Und der öffentliche Gesundheitsdienst war - wie in anderen Bundesländern auch - seit März 2020 in der Pandemiebekämpfung eingesetzt. Die Gruppenprophylaxe durch die zahnärztlichen Dienste der Bezirke in Kitas und Schulen hat praktisch darniedergelegen", berichtete Dietze.
Erst Ende des vergangenen Schuljahres haben die zahnärztlichen Dienste wieder mit Vorsorgeuntersuchungen begonnen, so Dietze. Die LAG verfüge zudem über derzeit 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Schulen und Kitas mit dem Krokodil „Kroko" spielerisch Zahnputzunterricht anbieten. „Auch das war in der Pandemie extrem schwierig", so Dietze.
Zahnverlust bringt gravierende Folgen mit sich
Problematisch außerdem: „In vielen Kitas wurde das Zähneputzen in der Pandemie eingestellt und bis jetzt nicht in vollem Umfang wieder aufgenommen", so Dietze. Dabei bestehe durch das Zähneputzen kein gesteigertes Infektionsrisiko. Das Zähneputzen sei aber sicher auch nicht überall nur wegen Corona, sondern auch wegen des Fachkräftemangels ausgesetzt worden.
Die Folgen einer schlechten Zahngesundheit können laut Dietze gravierend sein: „Wenn Kinder vorzeitig Zähne verlieren, kann ihre Sprachbildung extrem behindert oder sogar verhindert werden." Außerdem könne sich der Kiefer verformen, was kieferorthopädische Folgebehandlungen nach sich ziehe.
Kinderzähne und Ihre Probleme
Karies wieder Thema
Laut Dietze hatte sich die Zahngesundheit in Berlin in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich erheblich verbessert. „Das Problem ist die Polarisation. Immer weniger Kinder vereinen eine immer größere Karieslast auf sich. Karies wird immer mehr zu einer sozialen Erkrankung."
Vor der Pandemie hatten Vorsorgeuntersuchungen des Zahnärztlichen Dienstes 2018/19 gezeigt, dass 85 Prozent der Dreijährigen kariesfreie Zähne hatten. Bei den Sechsjährigen waren es mit 55 Prozent nur gut die Hälfte, wie aus den Daten der Gesundheitsverwaltung hervorgeht.
Quelle: dpa