Auf einer Wiese liegen mehrere Metallkartuschen zum Aufschäumen von Schlagsahne, daneben bunte, leere Luftballons.© Corinne Poleij/iStock/Getty Images Plus
Um Lachgas zu konsumieren, füllt man es zunächst aus Kartuschen für den Sahne-Whip in Luftballons und inhaliert es dann.

Narkosemittel

LACHGAS: „DIE RECHNUNG ‘LEGAL GLEICH HARMLOS‘ GEHT HIER NICHT AUF“

Lachgas gibt’s mittlerweile zwar im Automaten – aber ist es wirklich so ungefährlich? Mancher nimmt an, dass nicht schädlich sein kann, was ja so offensichtlich legal zu beschaffen ist. Hier finden Sie fundierte Informationen.

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10 bis 20 Prozent der jungen Menschen hat bereits einmal Lachgas konsumiert. Da bei seinem Konsum oft gekichert und gelacht wird, hat es seinen sprechenden Namen. Lachgas hat eine schmerzstillende und betäubende Wirkung, weshalb es sogar bei Narkosen eingesetzt werden kann (etwa beim Zahnarzt).

Das Gas wird über die Lunge ins Blut aufgenommen und gelangt so weiter ins Gehirn. Dort verändert es die Reaktion und den Stoffwechsel von Nervenzellen. Im Gehirn führt das beim Einatmen schnell zu euphorischen und entspannenden Gefühlen. Außerdem verändert sich die Wahrnehmung der Umgebung und der Zeit – aber nur ganz kurz. Nach wenigen Minuten ist alles vorbei.

Partydroge wird aus Ballons eingeatmet

Lachgas wird meist in kleinen Kartuschen verkauft und normalerweise zum Aufschäumen von Schlagsahne verwendet. Als Droge geht das anders: Die Kartuschen werden dann mit speziellen Geräten geöffnet, danach wird das Gas in Ballons gefüllt und aus dem Ballon inhaliert.

Doch gemach: Akute Vergiftungen mit Lachgas sind selten. Wenn der Arzt kommen muss, dann deshalb, weil er oder sie sich im Rausch verletzt hat. Nervenschäden können jedoch zu Lähmungserscheinungen führen. Es gibt wenig Forschung über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Lachgas.

Gesichert ist aber: Wer es häufig und über einen längeren Zeitraum einatmet, riskiert Schäden an Gehirn und Nerven. Zum Beispiel hemmt es die Verwertung von Vitamin B12, das mit der Nahrung aufgenommen wird. B12 spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Nerven und bei der Blutbildung.

Nervenschäden machen sich durch Kribbeln oder „Nadelstiche“ in den Händen, Armen oder Beinen bemerkbar. Sie können sogar bis hin zu Lähmungserscheinungen oder Schwierigkeiten beim Gehen ausufern. Es ist aber offen, wie oft solche Beschwerden auftreten und ob sie sich wieder zurückbilden.

„Auch wenn wir noch nicht konkret wissen, wie sich häufiger Konsum von Lachgas langfristig auswirkt, so deutet doch viel darauf hin, dass es schädlich ist“, sagt Andreas Berger-Waltering vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Die Rechnung „Legal gleich harmlos“ ginge hier nicht auf.

Wer sich informieren möchte, kann die oben genannten Facts auf der Seite www.gesundheitsinformation.de abrufen.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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