Körperhaltung
SO VERMEIDET MAN EINEN RUNDRÜCKEN
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Bei stundenlangem Sitzen passiert es oft unbemerkt: Die Schultern ziehen nach vorn, der Rücken biegt sich. Diese Haltung kann auf Dauer fiese Verspannungen bescheren, wenn sich dadurch Muskeln im Rücken verkürzen - ein Rundrücken entsteht.
Im fortgeschrittenen Stadium verursacht dieser Buckel nicht nur Schmerzen, sondern kann auch für Kribbel- oder Taubheitsgefühle in den Armen sorgen. Sie entstehen, wenn die gekrümmte Wirbelsäule Nerven einquetscht, wie David Kubosch von der Gelenk-Klinik Gundelfingen erklärt.
Wir können aber dafür sorgen, dass es im besten Fall gar nicht so weit kommt. Das ist besonders wichtig für alle, die viel am Schreibtisch oder häufig in gebückter Haltung arbeiten. Orthopäde Kubosch schlägt zur Vorbeugung diese Übungen vor:
Übung 1: Kindeshaltung
Ein guter Anfang, damit sich Muskeln des Rückens nicht verkürzen: zwei- bis dreimal pro Woche den Latissimus dorsi dehnen, einen großflächigen Rückenmuskel. Das geht mit einer Übung, die im Yoga als Kindeshaltung bekannt ist.
Man beginnt dabei im Vierfüßlerstand, platziert also die Hände unter den Schultern, die Knie stehen unter dem Becken. Nun bewegt man das Gesäß Richtung Füße und streckt die Arme auf dem Boden oder der Matte nach vorn aus - so weit wie möglich. Auch das Brustbein sinkt Richtung Boden. Nach 30 Sekunden verlässt man diese Position und wiederholt die Übung dann noch einmal.
Übung 2: Katzenbuckel
Auch dafür nimmt man einen Vierfüßlerstand ein. Von dort aus geht es in den Katzenbuckel: „Machen Sie den Rücken so rund wie möglich und lassen Sie den Kopf dabei locker hängen“, beschreibt David Kubosch.
Diese Position hält man für etwa fünf Sekunden und wechselt dann wieder in die Ausgangsposition.
Übung 3: Kuhrücken
Im Vierfüßlerstand lässt man die Wirbelsäule leicht nach unten durchhängen, sodass ein Hohlkreuz entsteht. Dabei wird der Kopf angehoben, der Blick ist nach vorn gerichtet. Orthopäde Kubosch rät, auch den Kuhrücken etwa fünf Sekunden lang zu halten und zehnmal zu wiederholen.
Diagnose Rundrücken: Wie geht es weiter?
Und wenn es immer wieder schmerzt im Rücken? Schon erste Anzeichen für einen Rundrücken sollte man David Kubosch zufolge ärztlich abklären lassen.
Die Behandlung eines Rundrückens ist auf die Ursache und den Schweregrad zugeschnitten. Was aber immer ein Teil davon ist:
Bewegung. Zwar lässt sich ein Rundrücken nur schwer „wegtrainieren“, so Kubosch. Doch gut gekräftigte und gedehnte Muskeln in Brust und Rücken lindern die Beschwerden. Daher ist Physiotherapie ein entscheidender Baustein. Auch eine ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes kann Teil des Behandlungskonzeptes sein.
Und in schweren Fällen? Dann kann zusätzlich ein Korsett die Haltung korrigieren. Bei starken Schmerzen und neurologischen Beschwerden kann auch eine Operation nötig sein: Bei dem Eingriff werden Metallstäbe und Schrauben eingesetzt, um die Wirbelsäule wieder aufzurichten. Meist lässt sich ein Rundrücken dem Orthopäden zufolge aber konservativ - also ohne Operation - behandeln.
Quelle: dpa