Mann steht vor Treppenaufgang.© Bastian Weltjen / iStock / Getty Images

Forschung Medizin

ATEMNOT BEI COVID-19

Die COVARI-Studie untersuchte die Wirksamkeit des Wirkstoffs ELOM-080 als Zusatztherapie bei an COVID-19 erkrankten Patienten. Es zeigte sich, dass vor allem die Kurzatmigkeit schneller zurückging.

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Klinische Studie – Untersuchungen mehrerer Forschungsgruppen konnten bereits in der Vergangenheit belegen, dass schon zu Beginn einer SARS-CoV-2-Infektion die mukoziliäre Clearance (MCC) stark beeinträchtigt ist. Die zilientragenden Zellen werden geschädigt, die Funktion der Zilien ist gestört, sodass das Atemwegssekret nur schwer und verzögert abtransportiert werden kann. „Deshalb lag es nahe, in der COVARI-Studie den Wirkstoff ELOM-080 als zusätzlichen Baustein in der Therapie von hospitalisierten COVID-19-Patienten zu untersuchen“, kommentiert Dr. Thomas Wittig, Allgemeinmediziner und Leiter Medizin & Klinische Forschung Pohl-Boskamp, die Studie.

Professor Dr. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin der Universitätsklinik RWTH Aachen, stellte die COVARI-Studie vor, an der sich elf Universitäts- und Fachkliniken in Deutschland beteiligt hatten: Aufgrund der niedrigen COVID-Fallzahlen über den Sommer 2021 wurden nur 35 COVID-19-Patienten ausgewertet. Sie waren alle auf der Isolierstation, nicht jedoch auf der Intensivstation behandelt worden und benötigten eine Sauerstofftherapie.

Die Patienten wurden 14 Tage mit ELOM-080 (GeloMyrtol® forte) oder Placebo behandelt. Beides wurde als Zusatztherapie zur klinikspezifischen COVID-19-Behandlung verabreicht. Die Einnahme erfolgte oral, die Dosierung für ELOM-080 betrug 2400 Milligramm (mg) pro Tag, also viermal täglich zwei Kapseln à 300 mg. Zweimal täglich wurde eine Beurteilung der im Vorfeld definierten COVID-19-Symptome durchgeführt, indem die Prüfärzte den Schweregrad der Symptome, beispielsweise die Kurzatmigkeit, bewerteten.

Die Patienten wurden nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus nachbeobachtet und dokumentierten auch in diesem Zeitraum täglich ihre Symptome sowie ihre Beeinträchtigungen bei Aktivitäten, also zum Beispiel Atemnot beim Treppensteigen.

„In dieser explorativen Studie sahen wir beim primären Zielparameter keinen signifikanten Unterschied zwischen den Behandlungen; der war auch schon aufgrund der niedrigen Patientenzahl nicht zu erwarten. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die Patienten im Wesentlichen wegen einer sauerstoffpflichtigen Kurzatmigkeit in stationäre Behandlung begeben mussten. Auf deren klinischen Verlauf haben wir uns bei der Auswertung der Sekundärparameter besonders konzentriert. Hier fanden wir schlüssige Signale bei für den Patienten wichtigen Endpunkten“, so Dr. Wittig.

Die Patienten der ELOM-080-Gruppe verspürten in der zweiten Woche ihres Klinikaufenthaltes signifikant weniger Kurzatmigkeit und benötigten dabei auch signifikant weniger zusätzlichen Sauerstoff. Diese Befunde decken sich mit dem Beschwerdebild nach dem Krankenhausaufenthalt, denn bezogen auf die Kurzatmigkeit waren die Patienten der ELOM-080-Gruppe signifikant körperlich besser belastbar.

Die COVARI-Studiendaten deuten ein interessantes Potenzial von ELOM-080 als Zusatztherapie bei einer Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 an. Schließlich ist die Verbesserung der Ateminsuffizienz für den COVID-19-Patienten einer der wichtigsten Aspekte.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 06/2022 auf Seite 10.

„Bekanntgabe der klinischen Ergebnisse der COVARI- Studie“, Online-Pressekonferenz vom 25. April 2022. Veranstalter: G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG.

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