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NEUER CORONA-IMPFSTOFF WIRKT AUCH GEGEN OMIKRON
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Will das Coronavirus in eine Zelle eindringen, muss es andocken, wie mit einem Magneten. Das tut es mittels Protein-Molekülen. Bei COVID-19 ist es der ACE2-Rezeptor, der als Anschlussstelle der menschlichen Zelle zur Verfügung steht. Beim Virus ist eine spezielle Bindung vorhanden, die genau in dieses Schloss passt.
Diesen Schlüssel hat das spanische Unternehmen Hipra Human Health S.L.U. nachgebaut, und zwar gleich von zwei verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten, was dem Impfstoff eine größere Reichweite beschert. Eine stammt dabei von der Alpha- und eine von der Beta-Variante – bisher zugelassene COVID-19-Impfstoffe sind „nur“ gegen die Ursprungsvariante des Virus, den sogenannten Wildtyp, gerichtet.
Rolling-Review läuft
Wie die Europäische Arzneimittelagentur EMA mitteilte, hat nun das sogenannte Rolling-Review-Verfahren begonnen, bei dem die benötigten Unterlagen nach und nach eingereicht werden. Der neue Impfstoff, der auch PHH-1V heißt, soll bei Erwachsenen eingesetzt werden, die bereits vollständig mit anderen Vakzinen gegen COVID-19 geimpft wurden. Die Daten aus präklinischen und klinischen Studien liegen bereits vor. Diese wiesen darauf hin, dass der Impfstoff auch gegen die Omikron-Variante wirksam sei.
Wie funktioniert Hipra®?
Bei Hipra® handelt es sich um einen rekombinanten proteinbasierten Impfstoff. Es ist somit dasselbe Prinzip wie bei dem bereits zugelassenen Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax und dem noch in Prüfung befindlichen Vidprevtyn® von Sanofi und GlaxoSmithKline.
Das Impfantigen von Hipra® wird von einem Wirkverstärker unterstützt. Das Adjuvans, das Squalen und Polysorbat 80 enthält, ist bereits in anderen Impfstoffen erprobt, zum Beispiel im Grippevakzin Fluad®. Der neue Impfstoff kann laut Herstellerangaben bei zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden, ist gebrauchsfertig und intramuskulär zu injizieren.
Wann der Impfstoff allerdings abschließend zur Zulassung kommt, darauf ließ die EMA sich nicht festlegen, denn: Das lasse sich noch nicht abschätzen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung