Auge mit langen Wimpern.© Olesia Bekh / iStock / Getty Images

SCHÖNER AUGENBLICK

Kosmetikprodukte für die Augen begrenzen sich nicht mehr nur auf Creme, Gel und Mascara. Wie sinnvoll sind die neuen Pflegeprodukte und Wachstumsseren? Und wie schminkt man sich lange und volle Wimpern mit klassischer Wimperntusche?

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Neben Lippenstift und Foundation ist Wimperntusche das Beautytool, das von Frauen im Hinblick auf dekorative Kosmetik am häufigsten und am regelmäßigsten genutzt wird. Laut Angaben des Portals www.statista.com verwenden rund 32 Prozent der Frauen täglich Mascara. So ist es wenig verwunderlich, dass zahlreiche Hersteller mindestens zwei bahnbrechende neue Tuschen jedes Jahr auf den Markt bringen.

Der Fokus liegt dabei meistens auf vollen und langen Wimpern, für einen geöffneten und schönen Augenaufschlag. Auch in der Apotheke ist das Angebot groß. Hier gibt es neben hautverträglichen Produkten für sensible Haut auch Produkte für Brillen- sowie Kontaktlinsenträgerinnen. Neu sind auch Produkte mit Zusatznutzen. Zum Beispiel kann bei ihrer regelmäßigen Verwendung das natürliche Wimpernwachstum angeregt oder die natürliche Wimpernfarbe dunkler werden.

Hygienetipps zu Mascara Spätestens nach einem halben Jahr sollte Wimperntusche durch eine frische Flasche ersetzt werden. Ist ihr Auftrag schon vorher leicht trocken und bröselig oder landen im Lauf des Tages Brösel unter dem Auge, ist sie bereits zu trocken und sollte ersetzt werden. Mascara am besten immer nur alleine verwenden und nicht in der Familie oder mit Freundinnen teilen.

Das verhindert bakterielle Kontaminierung. Apropos Bakterien: Bitte empfehlen Sie vor oder zwischen dem Auftragen mehrerer Schichten das Bürstchen im Fläschchen nicht zu pumpen. Denn so gelangen zusätzlich Luft und Bakterien ins Fläschchen. Wichtig ist auch das richtige Schließen nach jedem Gebrauch und am besten eine kühle, trockene und dunkle Lagerung. Wenn das Produkt plötzlich deutlich riecht, besser entsorgen.

Richtige Vorbereitung Damit die Tusche gut haftet, sollten die Wimpern trocken und fettfrei sein. Oder es wird vorab ein spezieller Primer aufgetragen, der die Härchen definiert. Ein Klassiker ist die Verwendung einer Wimpernzange. Es bedarf etwas Übung, bis das Handling damit funktioniert. Wird sie nicht richtig angewandt, können die Wimpern brechen.

Wichtig ist, diese nur auf ungetuschten Wimpern anzuwenden. Für die sachgerechte Anwendung die Zange beim vorsichtigen Ansetzen am Auge nur leicht zusammendrücken, etwa fünf Sekunden halten und dann langsam wieder lösen. Die Zange mindestens einmal pro Woche mit einem Make-up Entferner reinigen. Auch elektrische, beheizbare Wimpernformer sollten so angewandt werden.

Der perfekte Augenaufschlag mit klassischer Tusche Jetzt geht es ans Tuschen. Dazu mit leichten Zick-Zack-Bewegungen vom Wimpernkranz nach oben hin auftragen. Kurz warten und eine bis zwei weitere Schichten auftragen. Bei der zweiten oder dritten Schicht entfaltet die Mascara erst ihr volles Volumen und die Länge. Wimpern lassen sich dabei ideal definieren. Der untere Wimpernkranz muss nicht unbedingt getuscht werden. Insbesondere bei Frauen mit Fältchen ums Auge kann die Betonung des unteren Wimpernkranzes diese noch stärker hervorheben.

Viele Frauen mischen verschiedene Formulierungen, zum Beispiel zuerst eine Schicht Mascara für Definition und Länge, gefolgt von einer Schicht XL-Volumen. Auch das beschert einen schönen Augenaufschlag. Wasserfeste Mascara gibt es mittlerweile in ähnlichen Formulierungen. Sie bietet sich zum Beispiel an, wenn Sport getrieben wird. Ideal auch für Frauen, die sehr stark schwitzen, beispielsweise in den Wechseljahren.

Ganz gleich ob wasserlöslich oder -fest: Jede Tusche muss abends unbedingt mit einem Augen-Make-up Entferner oder einer Mizellenlotion runter von den Augen. Schon eine Nacht ohne Abschminken kann dazu beitragen, dass die Wimpern brechen. Beim Verkauf einer Mascara raten Sie deshalb stets dazu und bieten direkt ein passendes Produkt mit an.

Praxistipps

+ Mascara spätestens nach einem halben Jahr entsorgen
+ Wimpernzangen nur auf ungetuschten Wimpern anwenden
+ Bei Falten rund ums Auge unteren Wimpernkranz nicht tuschen
+ Nicht im Fläschchen pumpen
+ Zwei bis drei Schichten auf trockene, fettfreie Wimpern in langsamen Zick-Zack-Bewegungen auftragen
+ Immer, wirklich immer vor dem Schlafengehen Tusche mit Make-up-Entferner oder Mizellenlotion entfernen
+ Wimpern-Booster wegen des hohen Allergiepotenzials ohne Prostaglandine empfehlen
+ Deutliche Verlängerungen und Verdichtungen zeigen sich nach 4 bis 8 Wochen bei regelmäßiger Anwendung eines Wimpern-Serums.
+ Wimpernseren sind nicht geeignet in Schwangerschaft und Stillzeit sowie während einer Chemotherapie.

Pusch fürs Wachstum: Seren Wer seinen Wimpern eine Extraportion Länge und Dichte zukommen lassen möchte, kann dies mit Wachstumsseren tun. Allerdings bedarf es Geduld. Über Nacht wirkt keines der am Markt erhältlichen Produkte. Bei regelmäßiger Anwendung ein bis zweimal täglich versprechen Hersteller sichtbare Erfolge nach vier bis acht Wochen, je nach Inhaltsstoffen im Wimpernbooster. Konventionelle Produkte basieren in der Regel auf dem synthetisch hergestellten Gewebshormon Prostaglandin.

Besonders Menschen, die zu Allergien neigen oder sehr empfindliche Augen haben, sollten solche Seren nicht anwenden. Denn es kann zu Rötungen, Juckreiz, brennenden und tränenden Augen sowie Schwellungen kommen. Für sie bieten sich Produkte ohne diesen Wirkstoff an. Diese Seren gibt es in Ihrem Sortiment: Wimpernbooster, Augenbrauenbooster, Mascara sowie Eyeliner, die das Wimpernwachstum beziehungsweise das Wachstum der Augenbrauen und auch deren Dichte sukzessive anregt. Die Konzentration an wachstumsfördernden Wirkstoffen ist im reinen Booster höher als in Kombiprodukten.

Bei Wimperntusche und Eyeliner dauert ein sichtbarer Erfolg dann etwas länger als bei der regelmäßigen Verwendung des Boosters. Diese apothekenexklusiven Produkte sind frei von Duftstoffen, Silikonen, Parabenen und anderen Konservierungsstoffen sowie Prostaglandinen und deshalb auch für empfindliche Augen sowie beim Tragen von Kontaktlinsen geeignet. Lediglich in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie während einer Chemotherapie sollen sämtliche Booster nicht verwendet werden.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 06/2022 ab Seite 82.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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