Ein schwarz unterlegter Frauenkopf in der Seitenansicht, darin tobt ein Gewitter© primipil / iStock / Getty Images Plus
Wie ein Gewitter in Kopf - so wird Migräne häufig beschrieben.

Prophylaxe

THIAMIN KANN MIGRÄNE VORBEUGEN

Pochende, pulsierende Schmerzen, Übelkeit, Flimmern vor den Augen: Eine Migräne schränkt das Alltagsleben der Betroffenen stark ein, macht es teilweise unmöglich. Könnte das Vitamin B1 die Beschwerden lindern?

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Es ist eine neurologische Störung, die es in sich hat: Migräne. Verständlich, dass Betroffene alles tun, um sich den weit über „Kopfschmerzen“ hinausgehenden Zustand vom Leib zu halten. 4 bis 72 Stunden kann solch eine Attacke andauern. Auch Forschende suchen nach Lösungen, denn immerhin 14,8 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer sind in Deutschland betroffen.

Dabei fiel ihr Blick auf Thiamin – das Vitamin steht schon seit längerem in Verdacht, die Häufigkeit von Migräneattacken zu reduzieren. Doch wie muss man sich ernähren, um eine hierfür ausreichende Vitamin-B1-Versorgung zu erreichen.

Große Ernährungsumfrage

Den Autoren Dan Li und Yang Guo ging es hauptsächlich um die Auswirkungen, die aus der Nahrung aufgenommenes Thiamin und Riboflavin, also Vitamin B2, auf die Entstehung von Kopfschmerzen oder Migräne hat. Dazu nutzten sie Daten aus einer amerikanischen Umfrage zu Gesundheits- und Ernährungsfragen mit einem Pool von knapp 13 500 erwachsenen Teilnehmern.

Thiamin oder Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin, das unter anderem für die Funktion des Nervensystems unentbehrlich ist. Der Körper kann nur geringe Mengen davon speichern. Berühmteste darauf zurückzuführende Mangelkrankheit ist Beri-Beri; jedoch dürften Europäer nicht unter ihr leiden, denn unsere Ernährungssituation ist mehr als ausreichend.

Mehr als jeder fünfte Teilnehmende gab an, dass er in den letzten 3 Monaten unter schweren Kopfschmerzen oder Migräne litt. Je mehr Vitamin B1 jedoch über die Nahrung aufgenommen wurde, desto weniger Kopfschmerzen oder Migräne-Attacken traten auf. Besonders Frauen profitierten von einer ausreichenden Thiaminaufnahme. Für Riboflavin aus der Nahrung wurde hingegen kein signifikant positiver Effekt beobachtet (allerdings auch kein negativer).

Was kommt bei Migräne-Patienten auf den Tisch?

Wer also seine Migräne-Attacken reduzieren möchte, sollte folgende Lebensmittel bevorzugen:
-    Weizenkeime, 
-    Sonnenblumen- und Pinienkerne 
-    Muskelfleisch (besonders vom Schwein).
-    Hülsenfrüchte, 
-    Vollkornprodukte (Brot, Reis, Nudeln, etc.)
-    Haferflocken,
-    Kartoffeln.

In diesen Lebensmitteln ist besonders viel Thiamin enthalten.

Um genügend Thiamin aufzunehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung:
•    täglich Vollkornprodukte verzehren.
•    häufiger Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, weiße Bohnen) und Kartoffeln auf den Speiseplan setzen.
•    2-bis 3-mal pro Woche ein Fleischgericht essen, wobei die wöchentliche Gesamtmenge an Fleisch und Wurstwaren 300 bis 600 g nicht übersteigen sollte.
•    Lebensmittel schonend zubereiten, um Vitaminverluste gering zu halten: Gemüse und Kartoffeln sollten gründlich, aber nur kurz gewaschen werden (nie lange wässern!).

Der höchste Referenzwert für die Aufnahme von Thiamin entsteht übrigens, wenn entweder 150 g Schweinefilet aufgenommen werden oder aber 6 Esslöffel Haferflocken, 20 g Sonnenblumenkerne, 150 g Erbsen und 2 Scheiben Weizenvollkornbrot oder 2 Dinkelbrötchen, 30 g Kasseler, 25 g Erdnüsse, 240 g Pellkartoffeln und 150 g Zucchini.

Quelle: apotheke adhoc

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