Klimawandel
TRINKWASSERBRUNNEN GEGEN DIE HITZE
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Ärzte bekommen es regelmäßig mit den Gesundheitsfolgen großer Hitze zu tun. Auch medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser und Praxen selbst müssen für extreme Hitzeperioden fit gemacht werden.
Die beschlossenen Trinkwasserbrunnen für Städte und Gemeinden sind ein erster Schritt. Doch mit Blick auf die künftigen Klimaentwicklungen forderten Vertreter von Ärzten und Krankenkassen in Thüringen unlängst zielgerichtete und koordinierte Aktionen beim Schutz vor Gesundheitsschäden infolge von Hitze.
Zentrale Plattform als Anlaufstelle für Akteure des Gesundheitssystems
Das betreffe auch Vorhaben zum Klimaschutz im Gesundheitswesen selbst, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Birgit Dziuk, der Deutschen Presse-Agentur. Die Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung habe innerhalb des Gesundheitssektors gerade erst begonnen. Die Präsidentin der Landesärztekammer, Ellen Lundershausen, plädierte für eine zentrale Anlaufstelle zur Bündelung von Hitzeschutz-Vorhaben im Gesundheitswesen.
„Aus unserer Sicht gehört eine solche Plattform ins Gesundheitsministerium", sagte sie. Es gebe in Thüringen zwar bereits einzelne Initiativen im Gesundheitswesen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Doch sei das Thema umfassender und betreffe nicht zuletzt städtebauliche Maßnahmen. „Von öffentlichen Trinkbrunnen allein geht ja die Hitze nicht weg."
Trinkwasserbrunnen freudig aufgenommen
Die große Mehrheit der Bürger begrüßt einer Umfrage der Yougov zufolge die von der Bundesregierung geplanten Trinkwasserbrunnen in deutschen Städten und Gemeinden. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, zukünftig das frei verfügbare Trinkwasser in Parks, Fußgängerzonen oder Einkaufspassagen zu nutzen.
Folgen des Klimawandels
Hitzeaktionsplan
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte vor wenigen Tagen einen Gesetzentwurf vorgestellt: Danach sollen Kommunen künftig Trinkwasserbrunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen - sofern dies technisch möglich ist und dem Bedarf vor Ort entspricht.
Auch Kliniken müssten baulich besser für extreme Hitzeperioden fit gemacht werden, sagte Lundershausen. Dazu gehörten etwa Dämmung von Gebäuden, Beschattung, mehr Grün und Bäume im Außengelände, und auch Solaranlagen. „Das kostet natürlich Geld."
Die Landesregierung hatte kürzlich angekündigte, bis 2025 einen Hitzeaktionsplan aufstellen zu wollen, die Barmer-Landesgeschäftsführerin Dziuk bewertete dies positiv. Es müsse sich aber noch mehr tun.
Quelle: dpa