Blondes Baby bekommt Sonnenmilch an den Wangen aufgetragen.© Kyryl Gorlov/ iStock / Getty Images Plus
Das Risiko für Hautkrebs ist bei Kindern besonders hoch. Selbst schützen können sie sich noch nicht.

Hautkrebsrisiko

SOMMER-ZEIT IST SONNENBRAND-ZEIT

Ein Spaziergang in der Sonne tut nicht nur der Seele, sondern auch der Vitamin-D-Bildung gut. UV-Strahlung kann aber auch Sonnenbrand und schwere Gesundheitsfolgen haben. Steigt das Hautkrebsrisiko durch den Klimawandel?

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Der bevorstehende Sommer lädt zu Ausflügen an der frischen Luft und zum Sonnenbaden ein – doch intensive UV-Strahlung kann zur Gefahr werden. „Das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen, ist abhängig vom Sonnenstand und in den Sommermonaten von Juni bis August sowie in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr besonders hoch“, sagt der Dermatologe Mark Berneburg.  

Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Steigt im Zuge des Klimawandels die Intensität der UV-Strahlung sogar noch? 
 

Mögliche Auswirkungen des Klimawandels

„Wärmeres Klima führt nicht automatisch zu höherer UV-Strahlung“, erklärt Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Es sei derzeit noch nicht klar, wie genau sich die Strahlung durch den Klimawandel verändern werde.

„Generell muss man sagen, dass die UV-Strahlung sehr starken Schwankungen unterworfen ist.“ 

Die Intensität hänge von verschiedenen Faktoren wie der Bewölkung, der geografischen Lage und der Höhenlage ab. Durch den Klimawandel verändere sich demnach nicht zwangsläufig die Intensität der Strahlung – sehr wohl aber das Freizeitverhalten der Menschen: Wenn es zunehmend wärmer werde, verbrächten die Menschen mehr Zeit draußen in der Sonne

Kinder sind besonders krebsgefährdet 

UV-Strahlen können im Erbgut von Hautzellen schädliche Veränderungen hervorrufen, die langfristig das Risiko für weißen Hautkrebs und schwarzen Hautkrebs erhöhen, wie Berneburg erklärt. Mit verantwortlich sind blasige Sonnenbrände, lange und regelmäßige Aufenthalte in der Sonne, aber auch Solariumbesuche, wie der Generalsekretär der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft sagt. 
Bei Menschen mit hellem Hauttyp sei das Risiko für Hautkrebs besonders hoch. Und auch Kinder seien in hohem Maße gefährdet: „Schließlich tragen die Kleinsten ein besonders hohes Risiko, da bei Kindern die Schutzmechanismen der Haut gegenüber UV-Strahlen wie Pigmentbildung und Lichtschwielenbildung noch nicht ausreichend entwickelt sind.“ 

Deswegen rät der Dermatologe: 
•    eincremen, 
•    Kopfbedeckung tragen und 
•    Sonnenbäder in der Mittagshitze meiden. 

Sonnenschutz: eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) fordert in seiner aktuellen Kampagne weitreichendere UV-Schutz-Maßnahmen durch Städte und Gemeinden wie die Schaffung zusätzlicher Schattenplätze. Sonnenschutz sei gerade im Zuge der Klimakrise eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft, für jede Großstadt und jede Gemeinde, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Mehr Schattenplätze könnten etwa durch mehr Stadtgrün oder Sonnensegel in Schulen geschaffen werden. Sport- oder Kulturveranstaltungen sollten verstärkt so gelegt werden, dass Menschen sich nicht in den Mittagsstunden in der prallen Sonne aufhalten müssen.

Hautkrebsbehandlungen im Krankenhaus häufen sich

Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, dass die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen hat. 2021 wurden demnach 105 700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt – knapp 75 Prozent mehr als 2001. 

Zu dem Trend trägt Gesundheitsexperten zufolge unter anderem die steigende Lebenserwartung bei. Auch mangelnder Sonnenschutz und mangelndes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten sowie ein verändertes Freizeitverhalten gelten als Faktoren.

Im Jahr 2021 starben nach den Destatis-Daten etwa 4100 Menschen, 55 Prozent mehr als im Jahr 2001 (2600 Todesfälle). Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: Die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.

Quelle: dpa

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