Fisch aus Omega-3-Fettsäure Kapseln© zozzzzo / iStock / Getty Images Plus
Fisch und Meeresfrüchte haben einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren.

Gepoolte Metaanalyse

WELCHE OMEGA-3-FETTSÄUREN SIND DER BESSERE NIERENSCHUTZ?

Man liest es immer wieder: Omega-3-Fettsäuren sind sehr gesund. Eine aktuelle Analyse bestätigt diese Erkenntnis erneut. Vor allem für die Nierengesundheit scheinen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren einen positiven Effekt zu haben. Doch es gibt Unterschiede.

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Die mediterrane Küche hat geschmacklich viel zu bieten. Neben frischen Kräutern, aromatischen Gemüsesorten und Olivenöl dürfen auch der frische Fisch und die Meeresfrüchte nicht fehlen. Gesund sind sie, das ist bekannt. Aber gibt es bestimmte Organe, die besonders von den Omega-3-Fettsäuren profitieren, und sind manche Fettsäuren besser als andere?

Diese Frage interessierte auch das Forschungsteam um Dr. Kwok Leung Ong von der University of New South Wales in Sydney. In einer gepoolten Metaanalyse hat die Gruppe 19 Studien ausgewertet, die den zirkulierenden Spiegel von mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (n-3-PUFA) in Relation zum Auftreten chronischer Nierenerkrankungen (CKD) betrachteten. 
 

Omega-3-Fettsäuren als Nierenschutz

Die Ergebnisse zeigen, dass sich n-3-PUFA, die aus Fisch oder Meeresfrüchten gewonnen wurden, protektiv auf die Nierenleistung auswirken. Docosapentaensäure (DPA), Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) gingen in den zurate gezogenen Studien mit einer geringeren Abnahme der glomerulären Filtrationsrate einher. Je höher die Konzentration, desto größer war der Effekt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet eine höhere Konzentration ein um acht Prozent reduziertes Risiko, an einer CKD zu erkranken. Im Umkehrschluss zeigte allerdings α-Linolensäure, die aus Pflanzen gewonnen wird, keinen protektiven Effekt auf die Nierenleistung.

Als primärer Endpunkt der herangezogenen Studien wurde das Auftreten einer CKD gesetzt.  Diese wurde definiert als geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR), die von einem Ausgangswert von ≥ 60 Milliliter pro Minute (mL/min) zu Studienbeginn auf Werte unterhalb von 60 mL/min abfiel. Das Team um Ong konnte aufzeigen, dass innerhalb der Nachbeobachtungszeit (Median: 11,3 Jahre) 19,3 Prozent der insgesamt 25 570 Probanden eine CKD entwickelten. Mittels Gas-Chromatografie wurde der n-3-PUFA-Spiegel ermittelt.
 

Marine versus pflanzliche Fettsäuren

Die etwas mehr als 25 000 Teilnehmer der Untersuchung wurden anhand ihrer n-3-PUFA-Level in fünf Gruppen aufgeteilt. Es wurde deutlich, dass der nierenschützende Effekt der marinen n-3-PUFA umso größer war, je höher deren Konzentration im Blut war. Bei den Probandengruppe mit den höchsten Werten konnte sogar ein um 13 Prozent reduziertes CKD-Risiko festgestellt werden. Außerdem verringerte sich mit steigender Konzentration der Omega-3-Fettsäuren die eGFR.
Eine solche Wirksamkeit konnte zu Untersuchungsbeginn in Untergruppenanalysen unabhängig vom Alter (≥ 60 versus <60 Jahre), der eGFR (60 bis 89 mL/min versus ≥90 mL/min), dem Bluthochdruck, Diabetes oder einer koronaren Herzkrankheit ermittelt werden. 

Das Team kommt allerdings zu der Erkenntnis, dass weitere Studien notwendig sind, um einen kausalen Zusammenhang nachweisen zu können. „Unsere Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass ein angemessener Verzehr von Meeresfrüchten und ölhaltigem Fisch Teil einer gesunden Ernährungsweise sein sollte.“

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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