Adjuvante Immuntherapie
NIVOLUMAB: HOFFNUNGSTRÄGER BEI SPEISERÖHRENKREBS
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Menschen mit Krebserkrankungen der Speiseröhre (Ösophagus) und des oberen Magens steht als Standardbehandlung eine Kombination bevor: aus neoadjuvanter (also vorbereitender) Chemo- und Bestrahlungstherapie und anschließend einer operativen Entfernung des Tumors. Doch selbst diese Therapiekombination verringert das Risiko eines Rezidivs nicht für längere Zeit. Im Klartext: Der Krebs kommt immer wieder.
Forschern der Universitätsmedizin Mainz ist es nun gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern gelungen, eine neue und erfolgversprechende Behandlungsoption für diese Patienten zu finden. Wird nämlich die oben beschriebene Behandlung mit einer postoperativen medikamentösen Immuntherapie ergänzt, haben die Erkrankten die Chance, im Schnitt 22 Monate länger zu leben – das ist immerhin doppelt so lang wie bisher. Das fanden die Forscherin einer internationalen, randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie heraus.
Professor Markus Möhler, Leiter der gastroenterologisch-onkologischen Ambulanz in Mainz, wählte dazu Patienten, bei denen keine pathologisch komplette Remission erzielt wurde. Die Erkrankung war weiterhin diagnostisch nachweisbar. Postoperativ bekamen sie ein Medikament, das das Immunsystem nach einer Tumorresektion gezielt unterstützt, weiter vorhandene, aber nicht sichtbare Krebszellen abzuwehren und damit Metastasen zu verhindern.
Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen Immuncheckpoint-Inhibitor, den monoklonalen Anti-PD-1-Antikörper Nivolumab.
Die Probanden, die das Therapeutikum erhielten, lebten fast zwei Jahre länger als die Mitpatienten, die Placebo bekamen. In der Folge haben jetzt auch Deutschland und die Europäische Kommission Nivolumab für diese adjuvante Behandlung zugelassen. Für die jährlich mehr als 7000 Menschen, bei denen die seltene Erkrankung auftritt, ist das Grund zur Hoffnung. Das Ösophaguskarzinom ist die siebthäufigste Krebserkrankung weltweit und jährlich Ursache für mehr als eine halbe Million Todesfälle.
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Quelle: Informationsdienst Wissenschaft