Häuserfassade© Marcus Ebener
Mit neuem Look und einer überarbeiteten Ausstellung hat das Medizinhistorische Museum der Charité nach drei Jahren Umbauphase wieder seine Türen geöffnet.

Wiedereröffnung

MEDIZINHISTORISCHE MUSEUM ÖFFNET WIEDER SEINE TÜREN

Drei Jahre lang wurde das Medizinhistorische Museum in Berlin renoviert. Vor kurzem gab es die Wiedereröffnung - mit einer Ausstellung zum Gehirn. Kein Grund zum Gruseln, sagt der Museumsdirektor.

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Mit neuem Look und einer überarbeiteten Ausstellung hat das Medizinhistorische Museum der Charité nach drei Jahren Umbauphase wieder seine Türen geöffnet. "Ich erwarte einen großen Wissensdurst, den wir hoffentlich stillen können", sagte Museumsdirektor Thomas Schnalke der Deutschen Presse-Agentur.

Kurz vor dem ersten Corona-Lockdown hatte das Museum im Februar 2020 für die seit langer Zeit geplanten Renovierungen seine Türen geschlossen. Nun erscheint es mit neuer Eingangsfassade und bodentiefen Fenstern im Erdgeschoss, die Einblick ins Innere gewähren und die Sichtbarkeit des Museums erhöhen sollen. 
 

"Das Gehirn in Wissenschaft und Kunst"

Zur Wiedereröffnung zeigt das Museum die Sonderausstellung "Das Gehirn in Wissenschaft und Kunst". "Es ist ein Organ mit sieben Siegeln", sagte Medizinhistoriker und Arzt Schnalke. Die Tatsache, dass Funktionen und Struktur des Gehirns der Wissenschaft immer noch viele Rätsel aufgäben, mache es so faszinierend. 

Die Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit dem Aufbau des Gehirns, der Messung von Gehirnströmen und der Entwicklung des Gedächtnisses. Unterstützt durch zahlreiche Ausstellungsexponate, Erklärtexte und Videos wird Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten von Neurowissenschaftlern der Charité gegeben - etwa anhand einer Prothese, die der Form einer Badekappe ähnelt. Sie ermöglicht es Schlaganfallpatienten, gelähmte Körperteile durch Gedankenkraft wieder zu bewegen. Ergänzt wird die Ausstellung durch diverse Kunstwerke, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Gehirn beschäftigen. Neben der Sonderausstellung zeigt sich auch die Dauerausstellung zur Geschichte der Medizin in moderner und überarbeiteter Form.
 

Die Themen könnten für Besucher teils emotional und aufwühlend sein, sagte Schnalke. Ein "Horror-Kabinett" müssen Museumsbesucher dem Medizinhistoriker zufolge allerdings nicht befürchten: "Hier fließt kein Blut", versicherte er. Außerdem wurden alle Räume im Zuge der Renovierungen mit einer Klimaanlage ausgestattet. Das sei nicht zuletzt für den Kreislauf förderlich. Früher sei es gelegentlich vorgekommen, dass junge Menschen beim Besuch in Ohnmacht fielen. 

Am 15. Juni feierte das Museum seine Eröffnung mit mehreren Hundert Gästen. Seit dem 16. Juni öffnete hat es seine Türen auch für das breite Publikum geöffnet.

Quelle: dpa
 

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