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Diabetes

SENIOREN

In Deutschland ist ein Viertel der über 75-Jährigen an Diabetes mellitus erkrankt, die meisten von ihnen an Typ 2. Sie machen die Hälfte der insgesamt etwa sechs Millionen Diabetiker hier zu Lande aus.

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Diabetiker in höherem Lebensalter leiden meist an mehreren Erkrankungen gleichzeitig. Diese Erfahrung hat PD Dr. Christian Berg gemacht. Er ist stellvertretender Vorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus in Mettmann.

Wird bei älteren Menschen Diabetes mellitus festgestellt, haben sie oft auch bereits arteriosklerotische Veränderungen. „Bei vielen von ihnen wird erst im Rahmen eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts Diabetes diagnostiziert“, sagt Dr. Dr. Andrej Zeyfang, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Geriatrie“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft und Chefarzt am Bethesda Krankenhaus Stuttgart.

Die Folgen dieser Erkrankungen und geriatrische Syndrome wie Schluckstörungen, Schmerzen, Sprachstörungen, Demenz oder Depression zeigen eine deutliche Wechselwirkung mit der Stoffwechseleinstellung bei Diabetes mellitus. „Ein wichtiges Therapieziel ist deshalb die Verbesserung solcher Syndrome durch eine verbesserte Diabetesbehandlung“, erklärt der Mediziner.

Besondere Bedürfnisse in hohem Lebensalter Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung durch Medikamente sind daher wichtiger Bestandteil jeder Diabetestherapie. Sie muss jedoch an das Alter und die individuelle körperliche und geistige Verfassung der Patienten angepasst sein. Denn im Gegensatz zu jungen Menschen mit Diabetes können Ältere ihre Blutzuckerwerte nur selten durch Bewegung senken. Außerdem wirken bei ihnen Medikamente wegen der nachlassenden Nierenleistung oft unerwartet stärker, wodurch sie Unterzuckerungen erleiden können.

Senioren mit Diabetes sind bei der Therapieplanung und -durchführung zudem nicht selten überfordert und auf Hilfe angewiesen. „Ältere Diabetiker sind aber oft nicht mehr mobil und haben dadurch nur eingeschränkt Zugang zu diabetologischen Schwerpunktpraxen“, erläutert Dr. Dr. Zeyfang. „Fachärzte führen in Pflegeheimen praktisch keine Hausbesuche durch. Pflegekräfte in Heimen oder bei mobilen Pflegediensten sind oft nicht ausreichend im Umgang mit Diabetes geschult und erfahren genug“.

Fachwissen und Kompetenzen erweitern Die Diabetes-Pflege-Akademie des Instituts für Innovatives Gesundheitsmanagement bietet als anerkannte Weiterbildungsstätte der Deutschen Diabetes Gesellschaft Fort- und Weiterbildungen an, etwa zur „Diabetes-Pflegefachkraft (DPFK)“ oder „Diabetes für Pflegehelfer (DPH)“ und informiert über relevante Angebote von Kooperationspartnern, wie die Fortbildung zur „Diabetes Nurse“.

Ein Mal jährlich lädt die Akademie Pflegekräfte zur Fachtagung Diabetes- Pflege-Management nach Berlin ein. Der Arbeitskreis FoDiAl (Fortbildung Diabetes in der Altenpflege) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vermittelt Pflegenden relevantes Wissen für die Versorgung älterer Menschen mit Diabetes. Für jene von ihnen, die noch selbst in der Lage sind, an ihrer Behandlung aktiv mitzuwirken, gibt es die SGS-Schulung (Slow-Go-Schulung), die inzwischen auch im DMP-Programm aufgenommen ist.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 030/2016770
Fax: 030/20167720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de


Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/14 auf Seite 26.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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