Marburg-Virus
ERSTE IMPFSTOFFKANDIDATEN STEHEN BEREIT
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Nach dem Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers in Tansania stehen Experten bereit, um dort vielversprechende Impfstoffe zu testen. Noch seien keine Impfstoffe oder Therapeutika zugelassen, aber es gebe Impfstoffkandidaten und Medikamente, die im Kampf gegen den Ausbruch helfen könnten, sagte der Direktor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Donnerstag in Genf.
„Die Entwickler sind an Bord, die Protokolle für die klinischen Versuche sind fertig, die Experten und Spender sind bereit, sobald die nationale Regierung und die Forscher grünes Licht geben", sagte Tedros.
Infektionsentwicklung der letzten Jahre
Lebensgefährliche Krankheiten im Fokus der WHO
Der Ausbruch in Tansania an der Ostküste Afrikas wurde am Dienstag bekannt. Acht Infektionen wurden dort nach Angabe des Gesundheitsministeriums nachgewiesen, fünf Menschen seien gestorben.
Mitte Februar war in Äquatorialguinea an der Westküste Afrikas erstmals ein Marburg-Fieber-Ausbruch bestätigt worden. Von neun laborbestätigten Erkrankten starben dort nach Angaben der WHO sieben. 20 weitere Tote waren wahrscheinlich ebenfalls infiziert.
Virus und hessische Stadt - der Name Marburg-Virus
Das Virus ist nach Marburg benannt, weil sich in der hessischen Stadt 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infizierten. Kranke haben zunächst hohes Fieber, Hals-, Muskel-, Bauch- und Kopfschmerzen sowie Durchfall. Dazu kommen bei schwerem Verlauf starke Blutungen und ein Befall des zentralen Nervensystems.
Die WHO hat die Virus-Familie, die Marburg-Fieber und die ebenso lebensgefährliche Krankheit Ebola auslöst, auf einer Prioritätenliste für mehr Forschung und die Vorbereitung auf größere Ausbrüche. Bei der Liste gehe es um Bakterien und Viren, die Ausbrüche verursachen, sich ausbreiten und zu einer Pandemie werden könnten, sagte Ana Maria Restrepo von der WHO-Pogramm für gesundheitliche Notfälle.
Quelle: dpa