Influenza
DIE ECHTE GRIPPE
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Plötzlich hat es einen erwischt. Die Grippe kündigt sich nicht langsam an wie eine Erkältung. Unvermittelt stellen sich starke Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl ein. Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit kommen – wenn überhaupt – erst später dazu. Oftmals fehlt auch die Schnupfensymptomatik.
Die klassische Erkältung lässt sich von der Grippe gut abgrenzen: Sie bahnt sich über zwei bis drei Tage an und beginnt mit Schluckbeschwerden, Kratzen im Hals und Kribbeln in der Nase, gefolgt von Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Die Erkrankten fühlen sich abgeschlagen, manchmal begleitet von einer leicht erhöhten Körpertemperatur. Ein einfacher Erkältungsinfekt ist innerhalb einer Woche bewältigt. Bei der „echten Grippe“ dauern die körperlichen Beschwerden bis zu zwei Wochen an.
Die Infektionswege der Grippe
Die Ansteckung mit der Grippe erfolgt über Tröpfcheninfektion. Dies passiert besonders da, wo Menschen eng beieinander sind, zum Beispiel in der Schule, der Straßenbahn oder im Bus. Sehr schnell werden die Erreger über Niesen, Husten oder eine feuchte Aussprache an andere Menschen weitergegeben. Eine Übertragung der Grippe ist auch über die Hände und Kontakt mit kontaminierten Oberflächen möglich.
Gelangen die Keime über die Schleimhäute in den Körper, befallen sie rasch die Zellen ihres Wirts und beginnen mit der Virusvermehrung. Die Inkubationszeit umfasst einige Stunden bis maximal zwei Tage. Dann ist mit den typischen Grippe-Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen zu rechnen.
Hat es jemanden erwischt, ist er so lange ansteckend, wie er vermehrungsfähige Viren ausscheidet, meistens über vier bis fünf Tage, bei schweren Verläufen auch länger. Die Menge der ausgeschiedenen Viren geschieht in Abhängigkeit der Stärke der Symptome. So kann ein Grippekranker gerade zu Beginn des Infektes andere Personen leichter infizieren.
Keine Bagatellerkrankung: Grippeimpfung nutzen!
Die Grippe ist eine hochansteckende Infektion und kann bei Risikopatienten schwer verlaufen. Deshalb wird ihnen die jährliche Schutzimpfung angeraten. Die Grippeimpfung ist die effektivste Methode, um sich vor einer Ansteckung mit dem Influenza-Virus zu schützen. Sie wird jährlich angepasst, um der sich durch Mutationen ständig verändernden Virusform gerecht zu werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich jedes Jahr impfen zu lassen. Idealerweise erfolgt die Grippeimpfung vor Beginn der Grippesaison im Herbst.
Die Grippewellen verlaufen jedes Jahr unterschiedlich stark. Seit der Coronazeit und schweren Grippewintern mit Millionen Arztbesuchen, tausenden Krankenhauseinweisungen und Todesfällen ist insbesondere unter den über 60-jährigen Chronikern die Bereitschaft zur Grippeimpfung gestiegen.
Grippe-Kranke suchen Rat zur Bekämpfung der Symptome und rund um die Grippeimpfung in der Apotheke. Die Grippewelle in der Saison 2024/25 bringt wieder neue Herausforderungen mit sich. Doch die rechtzeitige Impfung bietet eine wichtige Präventionsmaßnahme gegen schwere Krankheitsverläufe.
Grippewelle: Risikopatienten schützen
Alte Menschen, vorerkrankte Kinder, Schwangere, Chroniker, Bewohner von Senioreneinrichtungen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet, schwere Verläufe der Grippe zu erleiden. Deshalb sollten Sie sie vor der Grippewelle auf die Grippeimpfung ansprechen. Im Apothekenalltag lässt sich so eine Ansprache leicht bei der Belieferung von Rezepten integrieren, zum Beispiel:
„Sie haben ja eine Reihe von Vorerkrankungen, hat Ihr Arzt mit Ihnen bereits über die Grippeimpfung gesprochen? Ein Schutz gegen die Infektion ist für Sie besonders wichtig.“
Dass gerade Kleinkinder und Erwachsene über 50 Jahren ein höheres Risiko für eine Grippe-Infektion haben, hängt mit der geringen Aktivität des Immunsystems zusammen. So ist die Immunantwort von Säuglingen und Babys bei Kontakt mit dem Erreger deutlich schwächer als die von Erwachsenen.
Bei Kindern kann eine Grippe zu schweren Komplikationen führen, insbesondere bei Kleinkindern unter fünf Jahren. Kinder, die unter chronischen Grunderkrankungen leiden, zum Beispiel Asthma bronchiale, Mukoviszidose oder einem chronisch geschwächten Immunsystem zählen zum Kreis der Risikopersonen. Diesen rät die STIKO zur Grippeimpfung. Bei Patienten mit solchen Grundleiden formuliert sie sehr eindeutig: „Personen ab einem Alter von sechs Monaten mit solchen chronischen Grundkrankheiten sollten daher gegen Influenza geimpft werden“. Für Kinder unter sechs Monaten ist keine Grippeimpfung zugelassen. Deshalb erfolgt der Schutz über geimpfte Kontaktpersonen (Eltern, Geschwister).
Senioren weisen eine Immunseneszenz auf. Die Immunantwort erfolgt nur abgeschwächt. Deshalb sind Impfungen bei alten Menschen auch weniger effizient als bei jungen Menschen. Erkranken alte Patienten an der Grippe, ist der Krankheitsverlauf häufig anders als bei gesunden jungen Erwachsenen. So setzen Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen verlangsamt ein. Zum Teil bleibt das Fieber aus. Allerdings gehen Grippeerkrankungen bei alten Menschen häufiger mit Komplikationen und Todesfällen einher. So haben Menschen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen unter einer Influenza-Infektion ein höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Die STIKO empfiehlt Schwangeren mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Vorerkrankung, zum Beispiel Diabetes oder Hypertonie, die Grippeimpfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Die Anwendungsbeschränkung im ersten Trimenon hängt damit zusammen, dass die in dieser Zeit häufig vorkommenden Spontanaborte sonst eher auf die Grippeimpfung zurückgeführt werden könnten, auch wenn dies nicht der Fall ist. Zugelassene Totimpfstoffe werden generell als undenklich in allen Phasen der Schwangerschaft angesehen.
Die Grippeimpfung führt zur Antikörperbildung der Mutter und damit werden diese über den mütterlichen Kreislauf an das Kind weitergegeben. So hat der Säugling nach der Geburt in den ersten Lebensmonaten einen gewissen Nestschutz gegen die Grippe. Es gibt keinen Grippeimpfstoff, der bereits direkt nach der Geburt, also in den ersten Tagen oder Wochen, zugelassen ist.
Der Impfstoff
Die aktuellen Grippe-Impfstoffe in Deutschland sind in dieser Saison noch tetra- oder quadrivalent, das heißt: Sie schützen vor vier Grippevirusstämmen, und zwar
- Influenza A(H1N1),
- Influenza A(H3N2),
- Influenza B Victoria,
- Influenza B Yamagata.
Die WHO, EMA und STIKO raten mittlerweile zu trivalenten Influenza-Impfstoffen, da die zweite B-Linie seit März 2020 noch nirgendwo auf der Welt nachgewiesen wurde. Die STIKO hebt dennoch hervor, dass auch die quadrivalenten Impfstoffe weiterhin sicher und wirksam sind. Für die Grippewelle 2025/26 will Sanofi die WHO-Empfehlungen umsetzen und ihre Impfstoffe Efluelda® und Vaxigrip® als Dreifach-Grippe-Impfstoffe produzieren.
Zugelassen zur Grippeimpfung sind überwiegend Totimpfstoffe, bestehend aus hoch gereinigten Spaltprodukten von Influenza-Viren (Spalt- oder Split-Impfstoffe) oder Oberflächenantigenen (Subunit-Impfstoffe). Spaltimpfstoffe sind deutlich verträglicher als Lebendvakzine. Sie stimulieren das Immunsystem allerdings nicht ganz so stark zur Antikörperbildung.
Die Grippeimpfung für Kinder kann als Totimpfstoff oder als nasaler Lebendimpfstoff verabreicht werden. Als Lebendimpfstoff steht nur Fluenz Tetra® für Kinder zwischen 2 und 17 Jahren als Nasenspray zur Verfügung. Die intranasale Grippeimpfung wird vor allem für Kinder mit chronischen Erkrankungen empfohlen.
Die empfohlene Dosis für Kinder und Jugendliche beträgt 0,2 Milliliter (ml), wobei in jedes Nasenloch jeweils 0,1 ml verabreicht wird. Kinder, die zuvor noch nicht gegen Grippe geimpft wurden, sollten frühestens nach vier Wochen eine zweite Dosis bekommen. Der Impfstoff kann vor der Verwendung aus dem Kühlschrank genommen und einmalig für bis zu zwölf Stunden bei einer Temperatur von nicht über 25 Grad Celsius (°C) aufbewahrt werden. Wird er nicht innerhalb dieses zwölfstündigen Zeitraums verwendet, muss er verworfen werden.
Um die Effektivität der Grippeimpfung auch für alte Menschen zu optimieren, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Entweder wird die Antigenmenge erhöht oder
- es werden Impfstoffe mit Adjuvanzien zugelassen.
Der einzige Impfstoff mit Adjuvans, der in Deutschland für Erwachsene über 50 Jahren zugelassen ist, ist der Impfstoff Fluad®. Der eigentliche Impfstoff ist mit einem Wirkverstärker – einer Öl-in-Wasser-Emulsion – versetzt. Diese Emulsion besteht unter anderem aus Squalen und oberflächenaktivem Polysorbat. Nach der Impfung werden durch das Adjuvans vermehrt immunkompetente Zellen an die Injektionsstelle gelockt und Botenstoffe freigesetzt, die zur Einwanderung weiterer Immunzellen führen. In der Folge werden größere Antikörpermengen gebildet, die den Schutz erhöhen. Unter den adjuvantierten Impfstoffen kann es häufiger als bei Impfstoffen ohne Adjuvans zu Rötungen und Schwellungen als Reaktionen an der Impfstelle kommen.
Für Personen über 60 Jahre wird von der STIKO ein Hochdosisimpfstoff empfohlen, als einziger steht Efluelda® zur Verfügung.
Tetravalente Grippeimpfstoffe 2024/2025
Handelsname | Art des Impfstoffs | Zugelassen für | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Fluenz® | Influenza-Lebendimpfstoff, Nasenspray | Kinder ab 2 Jahren bis 17 Jahren | Kinder und Jugendliche, deren Immunsystem geschwächt ist, die an schwerem Asthma leiden oder die mit Salicylaten (z. B. Acetylsalicylsäure) behandelt werden, sollten nicht mit dem Nasenspray gegen Grippe geimpft werden. |
Influsplit Tetra®, Influvac®Tetra, Xanaflu® Tetra | Inaktivierter Influenza-Spaltimpfstoff, Injektionssuspension | ab 6 Monaten | Kinder bis zum vollendeten 9. Lebensjahr, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden, sollten nach einem Zeitraum von mindestens 4 Wochen eine zweite Dosis bekommen. |
Vaxigrip Tetra® | Inaktivierter Influenza-Spaltimpfstoff, Injektionssuspension | ab 6 Monaten | Kinder bis zum vollendeten 9. Lebensjahr, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden, sollten nach einem Zeitraum von mindestens 4 Wochen eine zweite Dosis bekommen. Auch explizit in der Schwangerschaft zugelassen. |
Fluad Tetra® | Adjuvantierter Totimpfstoff (aIIV4) | ab 50 Jahren | Adjuvantierter Impfstoff |
Efluelda® | Hochdosis-Totimpfstoff | ab 65 Jahren | Schutz in vierfacher Dosis verglichen mit den standarddosierten Grippe-Impfstoffen |
Grippeimpfung gut verträglich
Nach der Grippeimpfung zeigen bis zu neun von 100 geimpften Personen Reaktionen wie bei einer Erkältung. Am häufigsten treten lokale Reaktionen an der Einstichstelle auf. Wichtig ist es, den Impflingen mitzuteilen, dass der inaktive Impfstoff keine Grippe hervorrufen kann, da er keine vermehrungsfähigen Erreger enthält.
Wird der Lebendimpfstoff als Nasenspray eingesetzt, kann es zu Schnupfen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen kommen – allerdings deutlich schwächer als bei einer echten Infektion. Immungeschwächte Menschen sollten generell keinen Lebendimpfstoff erhalten.
Allergiker sollten ihren Arzt vor der Grippeimpfung darüber informieren. Da die aktuellen quadrivalenten Impfstoffe in bebrüteten Hühnereiern hergestellt werden, können Spuren von Hühnereiweiß im Impfstoff enthalten sein. Bei einer sehr seltenen ärztlich diagnostizierten schweren Allergie gegen Hühnereiweiß sollte der Geimpfte eine Zeit lang nach der Impfung überwacht werden.
Der beste Zeitpunkt: Vor der Grippewelle
Ideal sind die Monate September, Oktober und November für die Impfung – also mit zeitlichem Abstand vor der Grippewelle. Nach der Grippeimpfung dauert es etwa zwei Wochen, bis der Schutz aufgebaut ist. Liegt eine akute behandlungsbedürftige Erkrankung mit Fieber über 38,5 °C vor, sollte die Grippeimpfung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Die Grippeimpfung wird einmal jährlich mit dem jeweils aktuellen Impfstoff der Saison durchgeführt. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für Personen, für die die STIKO die Impfempfehlung ausspricht.
Gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen?
Für einige Patienten besteht die Indikation, sich gegen Grippe und COVID-19 impfen zu lassen. Die parallele Impfung gegen beide Erkrankungen ist sicher und möglich, wenn ein Totimpfstoff gegen Influenza eingesetzt wird.
Studien zeigen, dass die Nebenwirkungen wie leichtes Fieber und Müdigkeit unter der alleinigen Impfung gegen Grippe am geringsten waren. Etwa doppelt so hoch waren die Symptome unter der Parallelimpfung gegen Grippe und Covid-19 – allerdings gleich hoch mit den Nebenwirkungen der alleinigen Impfung gegen COVID-19. Um die Impfrate zu erhöhen, ist also die gemeinsame Gabe zu einem Impftermin eine sinnvolle Option. Angeraten wird jedoch die Impfung in verschiedene Gliedmaßen.
Die Impfungen in der Apotheke
Seit Oktober 2022 dürfen geschulte Apotheker und Apothekerinnen auch in der Apotheke Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene gegen Grippe und COVID-19 impfen. Im Rahmen eines Vorgesprächs muss geprüft werden, ob die Voraussetzungen zur Impfung gemäß den STIKO-Empfehlungen bestehen. Außerdem müssen mögliche Kontraindikationen abgefragt werden:
- Eine schwere akute Erkrankung
- Fiebriger Infekt (>38,5 °C)
- Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Impfstoffes
Nicht in der Apotheke geimpft werden sollten Menschen
- mit bekannten Allergien auf frühere Impfungen und gegen Hühnereiweiß,
- geplanten operativen Eingriffen innerhalb der nächsten drei Tage,
- unter Antikoagulation,
- Schwangere und
- Menschen, deren Umstände eine weitere ärztliche Beratung erfordern.
Sinnvoll ist es, sich den Impfpass vorlegen zu lassen und bei der Gelegenheit einen Impfpasscheck vorzunehmen. Im Zuge der Corona- oder Grippeimpfung sollten die Impflinge aufgeklärt werden über
- den Nutzen,
- Nebenwirkungen wie
- Schmerzen an der Einstichstelle oder
- grippeähnliche Symptome
- sowie Verhaltensweisen nach der Impfung.
Die Symptome der Grippe behandeln
Schonung und Ruhe sind das A und O, wenn die Symptome der Grippe die Betroffenen belasten. Leichte Beschwerden bei Menschen mit einem intakten Immunsystem können mit den üblichen Arzneimitteln, die freiverkäuflich in den Apotheken erhältlich sind, behandelt werden.
Kopf- und Gliederschmerzen können durch die Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika, zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen gelindert werden. Sie wirken außerdem gegen Hals- und Schluckbeschwerden und senken das Fieber. Paracetamol ist dafür ebenfalls eine wirksame Alternative. Zur Befeuchtung der Schleimhäute raten Sie dazu, viel zu trinken. Erkältungstees oder vitaminhaltige Heißgetränke lindern die Mundtrockenheit und den trockenen Husten.
Abraten sollten Sie von heißen Erkältungsbädern, wenn der Grippe-Patient hohes Fieber hat. In diesem Fall können lauwarme Wadenwickel als Hausmittel ein guter Tipp sein.
Sollte sich noch Husten einstellen, helfen pflanzliche oder chemische Antitussiva und Sekretolytika, um den Reiz zu stoppen und den Schleim besser abzuhusten. Extrakte aus Efeublättern, Thymiankraut und Primelwurzel zählen zu den pflanzlichen Expektoranzien. Schleimlösend und entzündungshemmend wirken Cineol und Myrtol sowie ein Spezialdestillat aus Eukalyptus-, Süßorangen, Myrthen- und Zitronenöl. Pelargonium-haltige Arzneimittel sowie die Kombination von Kapuzinerkresse und Meerrettich gelten als pflanzliche Infektabwehr.
Der Schnupfen kann mit abschwellenden Nasensprays oder oralen alpha-Sympathomimetika zum Beispiel in Kombination mit Ibuprofen oder ASS gelindert werden. Auch die Befeuchtung der Schleimhäute mit salzhaltigen Nasensprays kann angeraten werden.
Mehr zur Behandlung von Erkältungs- und Grippesymptomen erfahren Sie in diesem Kurz-E-Learning, mit dem Sie auch DAPs-Punkte sammeln können:
Achtung! Fertig? Schlau!
Erkältungen in der Selbstmedikation
Die Grippe ursächlich behandeln: Virustatika
Die Neuraminidasehemmstoffe Oseltamivir und Zanamivir sind Wirkstoffe gegen Influenza A- und B-Viren, die die Virusvermehrung hemmen. Sie blockieren die Neuraminidase, die für die Freisetzung neu gebildeter Grippe-Viren aus der Wirtszelle verantwortlich ist. Die Hemmung dieses Enzyms verhindert die Ausbreitung der Viren in andere Körperzellen.
Da sich die Bindungsstelle der Neuraminidase nicht durch Mutationen ändert, kommt es bei neuen Virusvarianten nicht wie bei den Impfstoffen zum Wirkungsverlust.
Neuraminidase-Blocker wirken nur erfolgreich gegen die Grippe, wenn sie bereits in den ersten 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen werden. Sie lindern die Beschwerden und verkürzen die Krankheitsdauer. Geeignet sind sie für ältere gefährdete Patienten, wenn die Influenzainfektion frühzeitig erkannt wird.
Zanamivir steht wegen seiner geringen Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe nur als Inhalationspulver zur Verfügung. Es wird zweimal täglich über fünf Tage inhaliert. Oseltamivir ist ein Prodrug und wird gut aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Es wird zweimal täglich in einer Tagesdosis von 150 mg über fünf Tage oral gegeben. Um mögliche Magen-Darm-Beschwerden zu vermeiden, sollte die Substanz zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
Letztlich gilt bei einer Grippe, sich Ruhe und Schonung zu gönnen, damit das Immunsystem gegen die Influenza-Viren vorgehen kann. Doch auch nach Abklingen der Beschwerden fühlen sich viele Menschen noch längere Zeit geschwächt. Sportliche Anstrengungen sollten deshalb ausgesetzt werden.
Achtung Hygiene! 5 Tipps
Weisen Sie zur Vermeidung der Ansteckung mit der Grippe auf die wichtigsten Desinfektionsmaßnahmen hin, besonders während der Grippewelle. Sie sind seit der Corona-Pandemie etwas in Vergessenheit geraten.
- Waschen Sie sich mehrmals täglich Ihre Hände.
- Fassen Sie sich möglichst wenig ins Gesicht und an die Schleimhäute, das sind die Eintrittspforten der Grippe-Erreger.
- Benutzen Sie, wenn Sie unterwegs sind, ein Handdesinfektionsgel, wenn Sie Türklinken und Flächen anfassen und sich nicht die Hände waschen können.
- Husten und niesen Sie nicht in die Hand, sondern in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch. Dieses wird nach einmaligem Gebrauch entsorgt.
- Nach dem Toilettengang, vor dem Essen und Zubereiten von Speisen sollten die Hände gewaschen, eventuell desinfiziert werden.