Ein heller Raum mit Tischen und Stühlen© kazuma seki / iStock / Getty Images Plus
Hell, einladend und im Grünen - sieht so das passende Pflegeheim aus oder worauf sollte man achten?

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CHECKLISTE FÜR DAS PASSENDE PFLEGEHEIM

Nicht immer können Pflegebedürftige zu Hause versorgt werden. Dann sind Pflegeeinrichtungen eine gute Alternative: Hier übernehmen ausgebildete Pflegekräfte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Die passende Einrichtung zu finden, ist jedoch gar nicht so einfach. Mit diesen Tipps klappt`s.

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Wenn Angehörige eines Pflegebedürftigen sich nicht selbst kümmern können oder ein Umbau der Wohnung nicht adäquat möglich ist, bleibt die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung oft die einzige Option. Um ein passendes Heim zu finden, in dem sich der Pflegebedürftige wohlfühlt, sollten sich alle Beteiligten vor der Entscheidung gut informieren.

Welche Faktoren Angehörige und Pflegebedürftige bei der Entscheidung berücksichtigen sollten und woran sie ein gutes Pflegeheim erkennen, erklärt Dirk Görgen, Pflegeexperte der Deutschen Krankenversicherung (DKV).

So erstellen Sie eine Checkliste

Für jede*n haben bestimmte Punkte mehr oder weniger Gewicht - was ist einem wichtig? Und: Welche Informationen müssen hierfür gesammelt werden? „Hierfür kann es sinnvoll sein, eine Checkliste zu erstellen und sich Gedanken über die individuellen Bedürfnisse zu machen,“ rät Dirk Görgen, Pflegeexperte der DKV. Folgende Faktoren sollten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen dabei berücksichtigen:

  • Entfernung zum aktuellen Wohnort und den Angehörigen
  • Umgebung, Lage und Erreichbarkeit der Einrichtung
  • Art und Ausstattung der Zimmer: Gibt es Einzel- oder Mehrbettzimmer? Welche Größe haben die Zimmer? Ist es möglich, eigene Möbel mitzubringen?
  • Gestaltung des Tagesablaufs und angebotene Aktivitäten
  • Zusätzliche Serviceleistungen wie Friseur, Fußpflege oder Physiotherapie
  • Qualität und Auswahl der Verpflegung
  • Besuchszeiten
  • Höhe des monatlichen Eigenanteils
  • Organisation der Betreuung, Personalsituation und ärztliche Versorgung
  • Je nach Bedarf: Ist Haustierhaltung erlaubt?

Weiterführende Informationen finden Sie hier
Eine ausführliche Checkliste zum Ausdrucken und Ausfüllen bietet beispielsweise das Projekt „Weisse Liste“ von der Bertelsmann Stiftung und den größten Patienten- und Verbraucherorganisationen. Aber auch viele Versicherer informieren dazu auf ihren Websites.

Welche Einrichtungen gibt es?

Für einen ersten Überblick ist beispielsweise eine Onlinerecherche sinnvoll. Bei der Suche nach Einrichtungen in der Umgebung unterstützen Websites wie zum Beispiel das Heimverzeichnis der „Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung“. „Die umfangreiche Datenbank enthält bundesweit über 1000 Heime, die mit dem Qualitätssiegel für Verbraucherfreundlichkeit ‚Grüner Haken‘ ausgezeichnet sind“, so der Pflegeexperte.

Ein weiteres Bewertungssystem, das Aufschluss über die Qualität von Pflegeheimen geben soll, bietet der Medizinische Dienst (MD). Er vergibt jährlich sogenannte Pflegenoten, die von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) reichen und nach bestimmten Qualitätsprüfungsrichtlinien in einem Durchschnittsverfahren gebildet werden. Görgen rät, sich nicht nur auf diese Angaben zu verlassen, sondern sie als Orientierung zu sehen.

Manche Versicherer wie die DKV bieten außerdem hilfreiche Online-Suchfunktionen an. Darüber hinaus informieren unabhängige Beratungsstellen, beispielsweise von Gemeinden oder der Caritas oder auch compass, die Pflegeberatung des PKV-Verbandes, über Pflegeheime in der Nähe oder finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten.

Vor Vertragsabschluss

Ist die Entscheidung für ein Pflegeheim gefallen, gilt es, vor Vertragsabschluss die festgelegten Kosten und Leistungen gründlich zu prüfen. Besonders wichtig dabei: Sind alle Informationen präzise, übersichtlich und transparent aufgelistet?

Häufig kann es vorkommen, dass die Wunscheinrichtung aktuell keine freien Plätze hat. Der DKV Experte empfiehlt Pflegebedürftigen, sich in einem solchen Fall auf die Warteliste setzen zu lassen. Eilt die Unterbringung, können sie in der Zwischenzeit eine andere Einrichtung beziehen oder die Zeit mit ambulanter Pflegeunterstützung überbrücken. „Ein Wechsel ist dann jederzeit ohne Probleme möglich“, erläutert Görgen. „Das gilt auch, wenn das ausgewählte Heim doch nicht den Erwartungen oder Wünschen entsprechen sollte.“

Quelle: Presseinformation der DKV: Das passende Pflegeheim finden - Verbraucherinformation der DKV; in ZUsammenarbeit mit der ERGO Group vom 14.11.22

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