Hautschäden durch Sonne
PTA-Fortbildung

Alles über Sonnenschutz: Hautschäden vermeiden und behandeln

Ohne unsere Sonne können wir nicht leben. Gleichzeitig kann sie uns aber auch schaden. Wie unterscheiden sich heller und schwarzer Hautkrebs? Was hilft bei Sonnenallergie und Mallorca-Akne? Und (Vorbeugen ist besser als Nachsehen) wie funktioniert Sonnenschutz richtig?

21 Minuten

Ab in den Schatten

Mit einer Kombination mehrerer Schutzmaßnahmen kann man sich effektiv vor möglichen Schädigungen der Sonnenstrahlen schützen.

Das ABC des Lichtschutzes fasst die wichtigsten Elemente prägnant zusammen.
A = Ausweichen
B = Bekleiden
C = Cremen

Der direkten Sonnenstrahlung bei hohem Sonnenstand auszuweichen ist dringend zu empfehlen

  • zwischen 10 und 16 Uhr in den Subtropen und Tropen
  • zwischen 11 und 15 Uhr in den Sommermonaten in Europa.

Säuglinge und Kleinkinder bis zu einem Alter von zwei Jahren sollten möglichst nie direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Aber selbst der Aufenthalt im Schatten kann der Haut zusetzen. Selbst hier sind noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung vorhanden.

Schützende Textilien

Adäquate Bekleidung hält UV-Strahlung effektiv ab. Empfehlenswert sind langärmelige Oberteile und lange Hosen aus dunklen, dichtgewebten Materialien oder Textilien mit einem eingewebtem, speziellen UV-Schutz (mit UV-Protektionsfaktor 30 oder Prüfsiegel UV-Standard 801). Helle Textilien schützen deutlich weniger.

Die Schnitte sollten weit und luftig gewählt werden, um einen Wärmestau zu vermeiden. Eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe oder Schirm sowie ein Nackenschutz spenden der empfindlichen Kopf- und Gesichtshaut sowie den Augen Schatten. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene profitieren.

Zum Schutz der Augen ist zudem eine qualitativ hochwertige Sonnenbrille vonnöten. Dabei lässt die Tönung der Gläser keinen Rückschluss auf die Schutzleistung zu. Allein das CE-Label und ein Vermerk „100 % bis 400 nm“ zeichnen die Qualität aus. Bei den Schuhen sind geschlossene Modelle zu bevorzugen, die wenig nackte Haut freilassen.

Cremen unerlässlich

Richtiges Eincremen mit Sonnenschutzmitteln macht den UV-Schutz komplett. Generell muss bei der Auswahl des Lichtschutzfaktors immer die individuelle Empfindlichkeit der Haut berücksichtigt werden. Zusätzlich zum Hauttyp ist die Sonnenintensität ausschlaggebend. Je nach Jahres- und Tageszeit oder geografischer Lage kann sie stark variieren. Somit benötigen helle Hauttypen oder Personen, die sich länger einer intensiven Sonneneinstrahlung aussetzen möchten (z. B. in den Bergen, im Wasser, im Schnee), einen hohen oder sehr hohen UV-Schutz.

Auch die Haut von Kindern erfordert einen Lichtschutzfaktor von 30 und aufwärts. Ihre Haut ist durchlässiger und sonnenempfindlicher. Weder ihr schützender Lipid- und Schweißfilm noch körpereigene Schutzmechanismen wie Pigmentierung und die Lichtschwiele sind voll ausgebildet. Darüber hinaus kann Kinderhaut DNA-Schäden nur unzureichend reparieren.

Zudem profitieren Personen von hohem und sehr hohem UV-Schutz, die

  • fotosensibilisierende Medikamente einnehmen (z. B. Diclofenac, Isotretinoin, Doxycyclin),
  • bestimmte Gesichtsbehandlungen haben durchführen lassen (z. B. Peelings, Lasern),
  • Narben schützen möchten,
  • zu Sonnenunverträglichkeitsreaktionen (z. B. Polymorphe Lichtdermatose)
  • oder Pigmentstörungen (z. B. Schwangerschaftsmaske/Chloasma) neigen
  • sowie Neurodermitis-Patienten.

Da bei Letzteren die Hautbarriere gestört ist, können die UV-Strahlen leichter in die verschiedenen Hautschichten eindringen. Damit steigt bei ihnen aber nicht nur das Risiko für akute und chronische Lichtschäden. Zudem ist das UV-Licht ein Trigger für einen akuten Neurodermitis-Schub.

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