COVID-19-Impstoff in der Abfüllanlage.© solarseven / iStock / Getty Images Plus
Die neu zusammengesetzten Impfstoffe sollen nur noch Antigene der XBB-Subtypen enthalten.

Varianten

NEUE ZUSAMMENSETZUNG FÜR CORONA-IMPFSTOFF

Corona? War da nicht was? Nach dem Ende der Pandemiemaßnahmen denkt derzeit wohl kaum jemand gern an den kommenden Herbst. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA allerdings schon.

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Nach einem internationalen Expertentreffen empfiehlt die EMA eine neue Zusammensetzung der zukünftigen Impfstoffe gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2. Möglicherweise werden nicht alle Hersteller die neuen Anforderungen rechtzeitig umsetzen können.

Bisher enthalten alle vier zugelassenen Impfstoffe die Antigene mehrerer Subtypen des SARS-CoV 2- Virus. Das soll sich der EMA zufolge nun ändern.

Was ist anders an den künftigen Corona-Impfstoffen?

Die ab Herbst eingesetzten Impfstoffe sollen nur noch Antigene der XBB-Subtypen enthalten, also zum Beispiel XBB1.5. Hierbei handelt es sich um die derzeit mit rund 90 Prozent der Labornachweise vorherrschenden Variante des Virus. Die bisherigen Impfstoffe enthalten Antigene der Ursprungsform sowie der Variante BA1 beziehungsweise der BA 4/5-Subtypen.

Aber warum soll der Impfstoff überhaupt verändert werden? Die Experten sind sich mittlerweile sicher, dass das Coronavirus zwar weiter mutieren, sich aber nicht mehr zu vorherigen Varianten zurückentwickeln wird. Sowohl die Ursprungsform, Wildtyp genannt, als auch die vorherigen Mutationen namens Alpha, Beta, Gamma und Delta sind weltweit nicht mehr nachweisbar. Der Impfstoff muss also nach Expertenmeinung keine besorgniserregenden Varianten abdecken, die nicht mehr zirkulieren.

Der Impfstoff muss nach Expertenmeinung keine besorgniserregenden Varianten abdecken, die nicht mehr zirkulieren.

Die Umstellung auf monovalente Impfstoffe bietet möglicherweise einen Wirkvorteil. Präklinische Daten der Hersteller zeigen laut WHO, dass die XBB-Impfstoffkandidaten höhere Titer an neutralisierenden Antikörpern erzeugen als die bislang zugelassenen Impfstoffe. Das könnte eine bessere Wirkung bedeuten.

Impfungen bleiben auch nach Pandemie nötig

Die neue, monovalente Impfstoffvariante soll zum Boostern, aber auch für die Grundimmunisierung zum Beispiel von kleinen Kindern zum Einsatz kommen. Doch ist eine Impfung überhaupt noch notwendig? Die Experten der WHO sagen: ja. Denn die Schutzwirkung der Impfung gegenüber der Erkrankung und gegen milde Verläufe lässt deutlich schneller nach als der Impfschutz gegen schwere Verläufe. Das macht nach ihrer Meinung Nachimpfungen wahrscheinlich nötig.

Werden die Corona-Impfstoffe im Herbst lieferbar sein?

Allerdings sind nicht alle Impfstofftypen für so kurzfristige Umstellungen der Antigenzusammensetzung geeignet. Deshalb erwartet die EMA, dass nicht alle Hersteller in der zur Verfügung stehenden Zeit Impfstoffe produzieren können und somit im Herbst lieferfähig sind. In Zukunft soll das gesamteuropäische Expertentreffen stets im April oder Mai stattfinden, um den Produzenten genug Zeit zu geben, die Empfehlungen umzusetzen.

Die neue Zusammensetzung erfordert keine neuen klinischen Studien, sondern lediglich Angaben zur Qualität der Impfstoffe und Labordaten zu ihrer Immunogenität. Es handelt sich nicht um Neuzulassungen, sondern lediglich um eine Anpassung. Die Grundbausteine des Impfstoffes bleiben gleich.


Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ema-empfiehlt-fuer-den-herbst-xbb-impfstoff-140406/
https://www.who.int/news/item/18-05-2023-statement-on-the-antigen-composition-of-covid-19-vaccines

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