In einem Vertical Garden werden kleine Salatpflänzchen angepflanzt - unter violettem Licht© Christina Gantner / ZDF
Dies ist Rucola in der „Vertical Farm“: maximaler Ertrag auf minimaler Fläche, dazu ressourcenschonend.

TV-Tipp

DIE ERNÄHRUNG DER ZUKUNFT

Wie wollen wir uns in Zukunft ernähren? Wenn die Prognosen stimmen, wird die Welt um 2050 zehn Milliarden Menschen zählen. Vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg, Coronakrise und Erderwärmung zeigt „plan b“ in einer sehenswerten Dokumentation (ZDF-Mediathek), wie unsere Ernährungssicherheit auch in Zukunft gewährleistet werden kann.

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Die Vertical Farm, die Anders Riemann in Kopenhagen betreibt, bietet maximalen Ertrag auf minimaler Fläche. Sie ist dazu auch noch ressourcenschonend und stellt nach neuesten Studien eine überzeugende Alternative zur konventionellen Landwirtschaft dar. In Riemanns Indoor Farm wächst das Gemüse auf vierzehn  Etagen, 800 Kilogramm Salat werden hier pro Woche geerntet. Zwar ist der Energieverbrauch gigantisch, doch die Farm produziert zu 100 Prozent klimaneutral.

Der Trick: Es ist Landwirtschaft ohne Land. Für Riemann ist das die große Chance für die Zukunft: „Gerade die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine haben uns gezeigt, wie verwundbar unsere Lieferketten in der Lebensmittelproduktion sind. Wir brauchen Lebensmittelproduktionen direkt vor Ort in den Städten, als Teil der Infrastruktur.“

Zukunftsgarten, Zukunftsspeisen

Anderes Szenario: In einem „Zukunftsgarten“ erforscht Ute Grauwinkel von „Zukunftsspeisen“, welche Pflanzen im Osten Deutschlands neu angebaut werden könnten, um den geänderten klimatischen Bedingungen wie Starkregen, Trockenheit und langer Hitze zu begegnen. Sie experimentiert unter anderem mit Kichererbsen, Hirse, Amaranth, Quinoa und Hanf. Gelingt der Anbau einer möglichst großen Vielzahl an klimaresistenten und für die Ernährung sinnvollen Pflanzen auch bei uns? Gerade in Krisenzeiten würde uns dieser Schritt unabhängiger von Importen aus anderen Ländern machen.

Zukunftsträchtig: Algen

Eines der zukunftsträchtigsten Lebensmittel überhaupt gedeiht im Meer, und zwar in Massen: Algen. Sie gelten als besonders klimafreundlich, resistent und wertvoll für die menschliche Ernährung. Die Wassergewächse enthalten neben zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen auch hochwertiges Protein und Omega-3-Fettsäuren – ähnlich wie die Fische, die sich von ihnen ernähren. Warum also nicht gleich das Original selbst essen? Das würde die überfischten Bestände schonen und ist überdies gesund. In Asien haben Algen längst Tradition, doch hier in Europa kämpft das Superfood mit dem Vorurteil, es schmecke nicht.

Joost Wouters will das ändern. Dazu hat der ehemalige Manager eines großen Softdrink-Herstellers die „Seaweed Company“ gegründet, die Algen-Farmer und Lebensmittelindustrie zusammenbringt. Teil der Produktpalette, die er mit entwickelt hat, sind Chips, Fondue und Burger aus Seetang. Er ist überzeugt: „Algen können so gut schmecken und in unserem Ernährungsplan einen echten Unterschied machen!“ Der Unternehmer erntet dazu verschiedene Algen in Europa – vor allem an den Küsten Irlands und der Niederlande. Und wer weiß, vielleicht haben Algen-Chips das größte umami von allen…

Quelle: ZDF

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