Einige Tabletten auf blauem Untergrund.
Laut Heimo Adamski gibt es einige Medikamente, die ein zweites Leben erhalten könnten. © Roman Valiev / iStock / Getty Images Plus

Medikament | Glykosylierung

PARACETAMOL – EIN KLASSIKER VERBESSERT

Einem Unternehmen aus München ist die Synthese eines Paracetamol-Derivates gelungen. Es ist also möglich, dass das beliebte Schmerzmittel schon bald in einer verbesserten Formulierung auf den Markt kommen könnte. Das Patent ist angemeldet.

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Das Unternehmen „4Gene“, das von der Technischen Universität München gegründet wurde, entwickelte die neue Formulierung des Analgetikums. Sie soll sich gesteuert freisetzen können und verträglicher sein. Das Unternehmen beschäftigt sich eigentlich mit Duft- und Aromastoffen, welche in glykosylierte Grundstoffe für die Kosmetik- und Parfümindustrie umgewandelt werden. Durch die Technologie werden Aromastoffe so aufbereitet, sodass eine programmierte Freisetzung, durch Temperatur oder Enzyme gesteuert, möglich ist.

„Nachdem die Technologie entwickelt war, wurde klar, dass auch die Pharmaindustrie und vor allem die Patienten von dieser Methode profitieren würden“, sagt Heimo Adamski, Geschäftsführer von 4Gene. Paracetamol ist der erste Arzneistoff, der glykosyliert wurde „Dabei wird das Wirkstoffmolekül völlig neu verpackt.“ So kann es vom Körper leichter aufgenommen werden und seine Wirkung zeitlich kontrolliert entfalten.

Schon über den Speichel bei der Einnahme des Medikaments oder später im Darm findet die Freisetzung im Körper durch mikrobielle oder menschliche Glukosidasen statt.

Dieses Prinzip könnte sich positiv auf die therapeutische Breite auswirken und diese günstig beeinflussen.

In seiner neuen Form könne der Wirkstoff durch die Pharmaindustrie innerhalb der bestehenden Prozesse verarbeitet werden. Medikamente, die bereits lange auf dem Markt sind, könnten „ein zweites Leben erhalten und auch für den Hersteller noch einmal umsatztreibend sein“, ergänzt Adamski. Da der Vorgang mit einigen bekannten Wirkstoffen möglich sei, arbeitet 4Gene schon an solchen, die in der neuen Darreichungsform „ein zweites Leben“ erhalten könnten.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: apotheke-adhoc

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