Eine Mutter und ihre Tochter sitzen neben dem Weihnachtsbaum, umarmen sich und lachen.© Drazen Zigic / iStock / Getty Images Plus
Forschende bestätigen: Weihnachten macht glücklich - zumindest, wenn man sich auf die richtigen Aspekte konzentriert.

Glücksforschung

HAPPY CHRISTMAS EVERYONE? STIMMT! WIE WEIHNACHTEN UNS GLÜCKLICH MACHT

Endlich ist es amtlich: Weihnachten macht doch glücklich! Das beweist die App-basierte Track-Your-Happiness-Studie mit 20 000 Teilnehmern, ausgewertet von der Berlin School of Business and Innovation (BSBI). Ein paar Dinge sind dennoch zu beachten, damit das Fest zur reinen Freude wird.

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Man kann natürlich auch Negativ-Punkte sammeln: Wie, die Gans ist nicht knusprig und innen noch roh? Das Geschenk für Tante Lieselotte wurde vergessen? Und die Mieze hat zum fünften Mal den Baum umgeworfen, weil sie die glitzernden Weihnachtskugeln so toll findet? Ja, wer so an das Fest rangeht, der hat wahrlich nichts zu lachen.

Und dennoch: Die meisten Menschen sind an Weihnachten glücklicher als sonst. Und das hat mannigfaltige Gründe. Zum Beispiel die Sache mit den Ritualen: Traditionen geben uns Sicherheit und machen uns zufrieden. Ob wir einen Baum aussuchen, Plätzchen backen oder Weihnachtslieder singen: Die Glücksforscher sind sich einig, dass ein Gefühl der Zusammengehörigkeit den positiven Effekt auf unser Glücksempfinden noch verstärkt. Wer an Weihnachten Traditionen mit Menschen pflegt, die ihm wichtig sind, hat mehr vom Fest!

Schenken macht glücklich, Teures schenken stresst

Glücklich machen kann aber auch, jemand anderem eine (überraschende) Freude zu bereiten. „Warm-Glow-Giving“ nennt die ökonomische Theorie das positive Gefühl, das sich einstellt, wenn wir anderen etwas Gutes tun. Vollständig selbstlos braucht man aber auch nicht zu sein; es reicht eine gewisse Großzügigkeit, um unsere Neuronen zu stimulieren und eine gute Balance zwischen eigener und verschenkter Freude herzustellen.

Ganz wichtig: Wir sollten uns keine Gedanken darüber machen, wie viel Geld wir für den Kauf von Weihnachtsgeschenken ausgeben müssen, da dies als einer der Hauptfaktoren gilt, die uns Stress und Angst bereiten. Stattdessen können wir uns auf die positiven Emotionen konzentrieren, die durch den Akt des Teilens entstehen – wie Freude, Einfühlungsvermögen, ein Gefühl der Zugehörigkeit und gestärkte Beziehungen.

Was Weihnachtslieder und -deko mit Glück zu tun haben

Kommen wir zu den Weihnachtsliedern: Singen mit anderen scheint einen wichtigen Beitrag zu unserer seelischen Gestimmtheit zu leisten. Experten argumentieren, dass die soziale Koordination, die für das Singen erforderlich ist, die soziale Bindung und Intimität fördern kann. Wieder andere Experten berichten, dass Weihnachtsmusik und -gesang den Blutdruck senken und die Weihnachtsstimmung steigern können.

Auch die Weihnachtsdeko sollte nicht als sentimental belächelt werden: Wer sein Haus festlich dekoriert, profitiert selbst vom positiven Effekt des warmen Lichtes auf die Psyche und wirkt gleichzeitig auf andere geselliger. So entstehen mehr Kontakte in der Weihnachtszeit – ein Win-Win für das eigene Glückskonto!

Social Media als Glücks-Zerstörer?

Vorsicht sollte man mit den sozialen Netzwerken walten lassen. Die präsentieren uns zu Weihnachten nämlich noch mehr heile Welt und perfekte Instagram-Fotos als sonst – diese Vergleiche können glückszerstörend wirken. Das Smartphone so ganz verbannen müssen wir aber auch nicht – ein Blick auf die Weihnachtsdeko und die Geschenke unserer Freunde kann unsere Zufriedenheit durchaus steigern.

Kleine Momente des Glücks sammeln

Grundsätzlich gilt: Die Forschung unterscheidet zwischen Glück und Lebenszufriedenheit. Glück entsteht dabei langfristig nicht aus einzelnen, herausragenden Momenten, sondern aus einer beständigen Frequenz an kleinen Episoden der Zufriedenheit. Trotzdem können auch die Feiertage unser Glücksempfinden steigern.

„Glück entsteht langfristig nicht aus einzelnen, herausragenden Momenten, sondern aus einer beständigen Frequenz an kleinen Episoden der Zufriedenheit.“

Dazu gehört eben das Teilen positiver Gefühle mit anderen, das Erleben von Kerzenschein und Plätzchenduft mit allen Sinnen und der Versuch, wirklich im Moment zu verweilen. Es empfiehlt sich dazu, die Eindrücke im Kopf zu sammeln – und nicht auf dem hundertsten Foto auf dem Smartphone.

In diesem Sinne: Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit!

Quelle: Berlin School of Business and Innovation: „Machen die Feiertage glücklich?: Das sagt die (psychologische) Forschung“, Pressemitteilung vom 29. November 2023.

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