Mais
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Zucker | Gesundheit

GIER NACH MEHR

Es rollt Unheil auf uns zu: Noch in diesem Jahr soll Isoglukose freigegeben werden. Die Europäische Union hebt ab Oktober die Mengenbegrenzung von 700 000 Tonnen im Rahmen des Freihandelsabkommens TTIP auf. Dann wird mit einem Anstieg auf die dreifache Menge gerechnet.

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Doch was ist überhaupt Isoglukose? Und warum ist diese Zuckerart so gefährlich? Isoglukose ist bei uns in Europa ein Fruktose-Glukose-Gemisch. Im Gegensatz zum Haushaltszucker, der ein denkbar schlechtes Verbraucherimage hat, kennen den „High fructose corn Sirup“, wie er in den USA heißt, viele Menschen überhaupt nicht. Isoglukose kann noch billiger hergestellt werden als der übliche weiße Zucker, nämlich (anteilig) aus Mais. Und während unser Gehirn wenigstens ansatzweise von den Polysacchariden des weißen Zuckers ein Sättigungssignal empfängt, funktioniert dieser Kreislauf bei den Monosacchariden der Maisstärke nicht mehr: Der Körper will mehr, satt gibt es nicht. Seit in den USA in den 70er Jahren reiner Maissirup flächendeckend von der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird, hält das Land stets einen der vorderen Plätze im Anteil der Fettleibigen an der Gesamtbevölkerung. Ist in Amerika doch Mais mit seinen riesigen Anbauflächen unschlagbar billig. Um den zukünftigen, großen Bedarf aus Europa zu decken, wird man genmanipulierten Mais einsetzen, was bisher in Deutschland nicht zulässig war.

Verbraucherschützer schlagen deshalb Alarm. Nicht nur die zunehmende Anzahl von Fruktose-Unverträglichkeiten macht ihnen Sorge, sondern für sie ist der flächendeckend erlaubte Einsatz von Maissirup auch ein Startsignal in eine adipöse Zukunft: Wer nicht weiß, wann er genug hat, isst immer mehr von diesem besonders schädlichen Zucker. Auf den Zutatenlisten bedienen sich viele Hersteller eines Tricks: Statt „Zucker“ dröseln sie dessen Bestandteile in Fruchtzucker, Süßmolkenpulver oder Milchzucker auf. Das klingt dann gleich viel gesünder.

Denn alles was über sechs Teelöffel Zucker pro Tag hinausgeht, schadet unserem Körper, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Der übermäßige Konsum begünstigt Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Fettleber und Bluthochdruck. Bei Isoglukose geht es sogar noch schneller: Die Substanz, die vom Kinderjoghurt über Kinderquark bis hin zum Kinderschokoriegel vielen Produkten beigemischt ist, fördert Fettleibigkeit und Diabetes bereits im jungen Alter.

Alexandra Regner, PTA/Redaktion

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