REZEPT FÜR LEBKUCHEN – VOM GEWÜRZ ZUR WEIHNACHTSNASCHEREI

Liebe*r PTA,

in den letzten Tagen hat der Winter so richtig Einzug gehalten. Es ist klirrend kalt und in weiten Teilen der Republik fallen die ersten Schneeflocken. Wenn es draußen kalt ist, macht es doppelt Spaß, in der warmen Küche Plätzchen, Lebkuchen und andere Weihnachtsleckereien vorzubereiten.

Dieses Jahr habe ich ein wunderbares Rezept für saftige und süße Mini-Lebkuchen mit Marzipan für Sie. Sie sind gar nicht so schwer zu backen. Sie und Ihre Lieben werden mit einem weihnachtlichen Geschmackserlebnis belohnt, das gekaufte Lebkuchen in den Schatten stellt. Außerdem wissen Sie bei Ihren selbstgebackenen Köstlichkeiten genau, was enthalten ist. Auch das ist auch ein echtes Qualitätsmerkmal. Neben dem leckeren Rezept für Lebkuchen mit Marzipan habe ich natürlich auch noch einige weihnachtliche Lebkuchen-Tipps für Sie. Auf geht‘s.

Spätestens wenn der Ofen vorgeheizt ist und die ersten Zutaten in der Schüssel liegen, steigt bestimmt auch bei Ihnen die Lust aufs Fest. Für vorweihnachtliche Stimmung sorgen zudem verschiedene Gewürze, die Sie teils auch in Ihrem Apothekensortiment führen. Wie wäre es, daraus ganz einfach ein Lebkuchengewürz mit persönlicher Note selbst zu machen?

Damit verleihen Sie ihren Weihnachtsplätzchen und natürlich auch Lebkuchen eine einzigartige Note. Außerdem können Sie das selbst gemischte Gewürz hübsch verpacken und als kleines Advents- oder Weihnachts-Präsent an liebe Menschen verschenken. Am besten natürlich in Kombination mit ein paar selbstgebackenen Lebkuchen nach diesem Rezept.

Füllen Sie das gemischte Gewürz in ein sauberes, leeres Glas mit Schraubverschluss (z.B. ein Marmeladenglas). Kleben Sie ein paar selbstklebende Sterne oder andere weihnachtliche Motive auf´s Glas. Schreiben Sie auf einen kleinen Papieranhänger, um was es sich handelt, und befestigen Sie dieses mit Ringelband unter der Einkerbung am Schraubdeckel - fertig.

Das fertige Gewürz bleibt kühl und dunkel gelagert etwa zwölf Monate frisch. Also praktisch bis zur nächsten Weihnachtssaison.

Für Lebkuchengewürz gibt es kein Standardrezept, deshalb schmecken gekaufte Sorten von verschiedenen Herstellern auch nicht identisch. Jedes Lebkuchengewürz enthält jedoch eine Mixtur verschiedener Gewürze. Den Löwenanteil bestreitet dabei stets Zimt.

Wählen Sie hier den hochwertigen Ceylon-Zimt. Er schmeckt aromatischer als Cassia-Zimt. Mehr noch: Sein Cumaringehalt ist geringer als der von Cassia-Zimt. Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff des Zimtbaumes. Wird Zimt in großen Mengen verzehrt, kann das enthaltene Cumarin die Leber schädigen. Bei normalen Verzehrgewohnheiten ist dies in der Regel unbedenklich. Beispielsweise beim Genuss einiger Lebkuchen oder von ein paar Zimtsternen.

Nimmt jemand jedoch Zimtkapseln ein, kann der Cumaringehalt, insbesondere bei Cassia-Zimt, sehr hoch liegen. Hier lohnt sich der Blick auf die exakten Inhaltsstoffe. Denn Menschen mit Typ-2-Diabetes nehmen gern Zimtkapseln ein um ihre Blutzuckerwerte zu senken. Dies ist jedoch umstritten und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) rät von der Einnahme solcher Kapseln zum Blutzucker-Management eindeutig ab. Viel sinnvoller ist Bewegung ­ nach dem Genuss von Lebkuchen und Co. empfiehlt sich daher ein entspannter Spaziergang.

Neben Ceylon-Zimt gehören in Lebkuchengewürz

• Anis oder Sternanis,
• Koriander,
• Kardamom,
• frisch geriebene Muskatnuss,
• Piment,
• Gewürznelken sowie
• Ingwer.

Wer mag kann dazu noch

• Vanillemark,
• Fenchelsamen,
• geriebene Orangenschale sowie
• Muskatblüte (Macis)

beimischen. Wer es eine Prise schärfer wünscht, gibt noch etwas

• frisch gemahlenen Pfeffer
• und/oder gemahlene Chilischote dazu.

Lebkuchengewürz mit dieser besonderen Schärfe passt harmonisch sehr gut zu Lebkuchen und anderem Gebäck mit Schokolade.

Sie können die Zutaten natürlich individuell auswählen. Mag jemand zum Beispiel keinen Anis, können Sie ihn in ihrer Spezial-Mischung einfach weglassen. Auch die Mengenverhältnisse bestimmen Sie selbst.

Besonders geschmacksintensiv wird es, wenn Sie die Gewürze im Ganzen kaufen und erst kurz vor dem Mischen frisch mörsern oder mahlen – immer in kleinen Mengen, die Sie schnell aufbrauchen. Bei fertig gemahlenen Gewürzen ist das typische Aroma weniger ausgeprägt und nimmt im Laufe der Lagerung schneller ab. Wenn Sie der Umwelt etwas Gutes tun möchten, sind ökologisch erzeugte und fair gehandelte Produkte die erste Wahl.

Ist nun alles gleichmäßig fein gemahlen, füllen Sie die Lebkuchen-Spezialmischung in ein sauberes, trockenes Glas mit Schraubdeckel und beschriften es.

Backen Sie ein Pfund (500 g) Lebkuchenteig, reicht ein Teelöffel des speziellen Gewürzes aus.

Obwohl Lebkuchengewürz besonders gut zu Weihnachtsgebäck passt, schmeckt es auch in Kombination mit vielen süßen und pikanten Speisen. Etwa als Zutat im Früchtebrot aus Trockenfrüchten. Oder als Bestandteil von Konfitüre und Gelee. Aber auch als Gewürz für Milchreis oder in der Füllung von Bratäpfeln und im winterlichen Apfelmus.

Ein besonders Highlight ist ein Lebkuchen-Pudding.

Selbst Rotkohl oder Couscous-Salat lassen sich mit Lebkuchengewürz veredeln. Oder mögen Sie es lieber trinken: Dann geben Sie eine Prise in den Kakao, Chai-Tee, Fruchtpunsch oder Milchkaffee.

Es muss nicht immer wahnsinnig aufwendig sein, um ein Dessert zu etwas ganz Besonderem zu machen. Wie wäre es mit Lebkuchen-Pudding? Den habe ich früher in der Zeit, in der ich in der Großküche gearbeitet habe, kennengelernt und über die Jahre immer weiter verfeinert.

Ich koche dafür einen gewöhnlichen Schokoladen- oder Haselnuss-Pudding. In den Pudding rühre ich einen halben Teelöffel Lebkuchengewürz und etwa 30 Gramm gehackte Mandeln. Den Pudding lasse ich abkühlen und rühre ihn dabei mehrfach durch, damit sich keine Haut bildet. Wer mag schlägt noch etwas Sahne steif (etwa 80 bis 100 ml) und zieht sie unter den Pudding.

Nun in Schälchen füllen und mit ein paar gehackten Mandeln bestreuen. Alternativ:  Lebkuchen zerbröseln, etwas auf den Boden der Dessertgläser geben, Lebkuchenpudding darauf geben und mit ein paar zerbröselten Lebkuchen bestreut servieren.

So, jetzt haben Sie bestimmt Lust auf Lebkuchen bekommen. Hier folgt das Rezept dazu. Viel Vergnügen beim Backen und Genießen!

40 g Marzipanrohmasse
2 Eier
50 g brauner Zucker
1 Pck. Vanillezucker
90 g  Weizenmehl, Type 550
1/2 Pck. Backpulver
50 g gemahlene Haselnüsse
40 g gehackte Mandeln
1 TL Back-Kakao
1 TL Lebkuchengewürz
20 kleine runde Backoblaten
70 g Vollmilch- oder Zartbitterschokolade

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Für den Lebkuchenteig die Marzipanrohmasse in keine Stückchen schneiden und zur Seite stellen. Die Eier mit dem braunen und dem Vanillezucker schaumig rühren. Das Weizenmehl mit Backpulver mischen und in die Zucker-Eier-Masse sieben. Dann mit dem Handmixer oder in einer Küchenmaschine durchrühren.

Nun die gemahlenen Haselnüsse, die gehackten Mandeln, den Back-Kakao sowie das Lebkuchengewürz dazugeben und gut durchrühren. Zum Abschluss die geschnittene Marzipanrohmasse unterziehen und den Lebkuchenteig noch einmal abschmecken.

Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. 20 Oblaten in gleichmäßigem Abstand auf dem vorbereiteten Blech verteilen. Einen Becher mit kaltem Wasser sowie einen Teelöffel bereitstellen. Nun den Lebkuchenteig mit Hilfe des Teelöffels auf den Oblaten verteilen. Dabei den Teelöffel öfter ins kalte Wasser tunken, dann löst sich der Teig beim Portionieren besser davon ab.

Wenn der Teig aufgebraucht ist, die Häufchen auf den Oblaten etwas glattstreichen. Dann im vorgeheizten Ofen in 30 bis 35 Minuten backen. Nach Backzeitende dürfen sie noch etwas weich sein, beim Abkühlen werden sie automatisch etwas fester.

Die fertig gebackenen Lebkuchen auf dem Blech abkühlen lassen. Dann vorsichtig vom Backpapier lösen. Die Vollmilch- oder Zartbitterschokolade über dem Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen. Die Lebkuchen damit gleichmäßig einpinseln. Damit die Schokolade auf den Lebkuchen fest wird, an einen kühlen Ort stellen.

Die fertigen Lebkuchen sind in einer fest verschließbaren Dose mindestens einen Monat haltbar. Falls sie überhaupt so lange reichen, denn sie schmecken einfach nur lecker.