Apfelwein in einem Glas und drumerhum liegen rote Äpfel und ein umgefallener Holzkorb aus dem Äpfel herausfallen© Nikolay_Donetsk / iStock / Getty Images Plus
Bei den verschiedenen Apfelweinvarianten gibt es feine Unterschiede.

Alkoholarm und prickelnd

SO UNTERSCHEIDEN SICH APFELWEINVARIANTEN VONEINANDER

Auf den ersten Schluck scheinen Cidre, Cider und Co. nur die perlende Variante des Apfelweins zu sein, also ein Apfelschaumwein oder Apfelsekt. Was ist an dem Eindruck dran?

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Die Franzosen sprechen vom Cidre, die Engländer nennen ihn Cider und die Spanier Sidra. Sind das einfach nur landessprachliche Übersetzungen für unseren deutschen Apfelwein, regional auch Ebbelwoi genannt? Oder gibt es da Unterschiede? 

Für Martin Heil sind das alles Übersetzungen für das Wort Apfelwein. "Aber jedes Land hat seine ganz eigene Tradition, wie man aus Äpfeln ein alkoholisches Getränk macht", sagt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien. Das sind die Unterschiede:
 

Apfelwein: Wenig Restsüße 

"Beim hessischen Apfelwein wird der Fruchtzucker des Apfelsaftes nahezu vollständig zu Alkohol vergoren. Heraus kommen Produkte mit rund 5,5 bis 6 Prozent Alkohol und wenig Restsüße", erklärt Heil. Es bliebe nur noch eine leichte Kohlensäure von der Gärung im Getränk oder sie wird bei der Füllung zugesetzt. 
 

Cidre: Die süßere Schwester

Französischer Cidre habe selbst in der trockenen Variante deutlich mehr Restsüße. "Es steckt also noch Apfelsaft drin und die milde Variante, die nach deutschen Leitsätzen ab zwei Prozent Alkohol beginnt, schmeckt dann wie eine leicht säuerliche Apfelschorle", so Heil. Es gelten in allen Teilen Frankreichs für Cidre ähnliche Regeln, die in manchen Regionen noch mit der Herkunft der Äpfel ergänzt werden. 
 

Cider: Mit Aromen angereichert

Ein britischer Cider müsse dort nur zu 25 Prozent aus Apfelsaft gemacht werden. Den restlichen Alkohol könne man auch durch das Vergären klassischen Zuckers gewinnen, so der Fachmann. Vor dem Abfüllen wird die entstandene "Cider Base" noch mit Zucker, Saft oder Aroma angereichert. 
 

Sidra: Das (Un-)Ding mit der Essignote 

Martin Heil will auch den spanischen Sidra erwähnen, der meist in Asturien im Norden des Landes getrunken wird. "Apfelwein herzustellen, ist gar nicht so einfach", schickt er als Basis-Information vorweg. Da der Alkoholgehalt relativ gering ist, müsse man noch mehr auf einen sauberen Gärverlauf achten als etwa bei Wein. Passe man nicht auf, kann der Apfelwein flüchtige Säure erhalten. "Er schmeckt dann etwas nach Essig", so Heil. 

In Deutschland dürfe der Wert der flüchtigen Säure für Apfelwein nicht über einem Gramm sein. "Der Spanier reibt sich über sowas verwundert die Augen. Dort mag man nämlich genau den Ton", sagt der Verbandschef und berichtet von Produkten, die mit drei Gramm bei uns längst nicht mehr verkauft werden dürften.

Quelle: dpa
 

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