Sodbrennen: schnelle Hilfe und Ursachen
8 Minuten 50 Punkte
- 1Lernziele
- 2Das ist in unserem Magen los
- 3Empfehlungen der aktuellen Leitlinie gegen Reflux
- 4Phytopharmaka und alternative Präparate bei Sodbrennen
- 5Tipps für den Alltag
- 6Abschlussquiz
01. August 2025
Verdauungsprozesse im Magen
Unser Verdauungstrakt hat jeden Tag kräftig zu tun. Auch wenn die Verdauung bereits mit dem Kauen und Einspeicheln der Nahrung im Mund beginnt, hat unser Magen großen Anteil an der Verdauung. Dabei hilft ihm in erster Linie der Magensaft, eine Mischung aus Wasser, Salzsäure und darin gelösten Stoffen, die unsere Mahlzeit für die weitere Verdauung und Nährstoffaufnahme im Darm vorbereitet.
Entscheidend ist dabei die Salzsäure. Sie schützt vor Keimen und schafft ein gutes Arbeitsmilieu für die Verdauungsenzyme. Durchschnittlich herrscht in unserem Magen dank der Säure ein pH-Wert von 1,5. Neben der täglichen Basis-Freisetzung wird die Säure bei der Nahrungsaufnahme aus den Belegzellen ausgeschüttet. Ein komplexes Regelsystem verantwortet die Säurefreisetzung und den Magen-pH-Wert.
Salzsäureregulation im Magen
So kommt es zu Sodbrennen
Bei Sodbrennen handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit. Es ist ein Symptom, das die meisten Betroffenen verspüren, wenn ihnen der saure Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigt. Dieses Phänomen nennt sich auch Reflux. Tritt der Reflux chronisch auf, spricht man von gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD). Ein Reflux kann mit Entzündungen der Schleimhaut einhergehen (Refluxösophagitis) oder ohne Schleimhautschäden (NERD, nicht erosive Refluxkrankheit).
Reflux kann auch ohne typische Beschwerden auftreten. Dann spricht man von einem stillen Reflux. Er tritt verstärkt in der Nacht auf, wenn saurer Mageninhalt durch die Liegeposition leichter in die Speiseröhre fließen kann. Betroffene Kund*innen berichten Ihnen dann von trockenem Reizhusten, Schluckbeschwerden, Räusperzwang oder Halsschmerzen – vor allem am Morgen.
Der Grund für Sodbrennen liegt selten an einem Überschuss Magensäure, sondern an einem beeinträchtigen Ösophagussphinkter, dem Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Mageneingang. Schließt dieser nicht korrekt, kann saurer Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigen und dort zu Verätzungen führen. Meist finden sich die Ursachen in den Lebensstilgewohnheiten, es können aber auch bestimmte Grunderkrankungen hinter dem Sodbrennen stecken.
So kann sich Sodbrennen oder ein Reflux anfühlen:
● pulsierender Schmerz hinter dem Brustbein
● Völlegefühl, Übelkeit
● saurer Geschmack im Mund
● Brennen im Mund
● Halsschmerzen ohne Infekt
● Kloßgefühl im Hals
● Aufstoßen von Mageninhalt oder häufiger Schluckauf
Doch warum gibt der Schließmuskel nach? Große, fettige Mahlzeiten oder enge Kleidung üben so lange Druck auf den Ösophagussphinkter aus, bis dieser nachgibt und saurer Mageninhalt aufsteigen kann. Genussmittel wie Nikotin oder Koffein können ebenso wie bestimmte Medikamente die Funktion des Schließmuskels beeinträchtigen. Auch manche Grunderkrankungen können hinter dem Reflux stecken, wie beispielsweise hormonelle Schwankungen durch eine Schilddrüsenerkrankung, Adipositas, Magen-Darm-Krankheiten oder ein Zwerchfellbruch. Stress und seelische Belastungen können direkt „auf den Magen schlagen“ oder indirekt durch Rückenschmerzen oder Muskelverspannungen im oberen Wirbelsäulenbereich Sodbrennen verursachen.
Tritt Sodbrennen gelegentlich auf, ist das kein Grund zur Sorge. Bei Beschwerden mehrmals pro Woche oder anhaltendem Sodbrennen trotz Selbstmedikation für länger als zwei Wochen empfiehlt sich ein Arztbesuch. Eine sofortige Kontrolle ist bei starkem Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Schluckbeschwerden oder Erbrechen angezeigt.
Frage: Welcher Botenstoff fördert die Salzsäure-Ausschüttung?
A. Gastrin
B. Somatostatin
C. Sekretin