E-Learning: Depression
DAPs-Punkte

Depression: Hintergründe, Therapien und Forschung

Jede*r achte Erwachsene macht in seinem Leben mindestens eine depressive Episode durch. Lernen Sie, welche Symptome typisch sind und mit welchen Tests man herausfindet, ob eine Depression vorliegt. Welche Ursachen stecken dahinter und – das Wichtigste – was können Betroffene und Angehörige tun?

11 Minuten 100 Punkte

Wie behandelt man eine Depression?

Psychotherapeutische Interventionen und unterstützende Maßnahmen sind der wichtigste Baustein in der Therapie einer Depression. Antidepressiva sind nur empfohlen, wenn das nicht ausreicht oder eine schwere Depression vorliegt. Der Schweregrad richtet sich dabei nicht nach der Anzahl der Leitsymptome, sondern wie sehr die Beschwerden den Alltag und das Berufsleben der Betroffenen einschränken.

Was passiert bei einer Psychotherapie gegen Depressionen?

Im Gespräch mit eine*r Psychotherapeut*in werden Gedanken und Gefühle besprochen und bearbeitet. Die Betroffenen lernen zu verstehen, nach welchen Denk- und Verhaltensmustern sie agieren. So können sie Wege erarbeiten, die ihnen aus der Depression helfen. Das Ziel ist dabei, mehr Lebensfreude zu empfinden. Gleichzeitig ist das Ziel der Kostenträger (Kranken- oder Rentenversicherung), die Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen.

Die vier Arten der Psychotherapie,
die Krankenversicherungen anerkennen und bezahlen:

  • (Kognitive) Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • Psychoanalytische Therapie
  • Systemische Therapie

Gesetzlich Krankenversicherte können ohne Überweisung ein Erstgespräch bei eine*r Psychiater*in oder Psychotherapeut*in vereinbaren. Nach dem Erstgespräch folgen einige probatorische Sitzungen, bei denen man sich besser kennenlernt und die Patient*innen entscheiden, ob sie sich bei der behandelnden Person wohlfühlen und ihr vertrauen.
Dann wird der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse für eine Einzeltherapie als Kurzzeit- oder Langzeittherapie gestellt. Nach der Zusage können allerdings noch einige Monate vergehen, bis ein Therapieplatz zur Verfügung steht. Es gibt auch Akutbehandlungen mit möglicherweise kürzeren Wartezeiten.

Wem helfen Antidepressiva?

In Deutschland wurden 2018 Antidepressiva-Mengen für rund 4,7 Millionen Menschen verordnet. Sie wirken jedoch nicht bei allen, und bei der Hälfte derer, die eine Wirkung spüren, ist diese nur leicht. Dysthymie-Betroffene mit einer schwächer ausgeprägten, aber chronisch verlaufenden Depression sprechen hingegen auf Antidepressiva besonders gut an, besser als auf Psychotherapie.

×