Arthrose
PKA-Fortbildung

Arthrose: Wenn die Gelenke nicht mehr mitspielen

Das Wort Arthrose hören Sie in der Apotheke bestimmt regelmäßig von Ihren Kunden. Aber was bedeutet es genau? Und wir können Sie als PKA betroffene Kunden möglicherweise mit Nahrungsergänzungsmitteln und hilfreichen Tipps unterstützen?

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Was können Vitamine bei Arthrose leisten?

Das wasserlösliche Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein wichtiges Antioxidans und wirkt bei entzündlichen Prozessen als Radikalfänger. Bei chronisch-entzündlichen Prozessen besteht zwar gegenüber Gesunden ein erhöhter Bedarf an Vitamin C. Durch eine ausgewogene Ernährung, zum Beispiel mit Zitrusfrüchten und frischem Gemüse, kann der Bedarf aber gedeckt werden. Hierzu dürfen Sie als PKA eine Ernährungsberatung anbieten, wenn Sie über die Kenntnisse verfügen. Bei einigen Kunden kann so eine Beratung vielleicht einen Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten, was wiederum den Gelenken hilft.

Auch wenn Vitamin C in vielen Fällen in Nahrungsergänzungsmitteln überflüssig ist, so kann es als wasserlösliches Vitamin kaum überdosiert werden, weil es schnell über die Niere ausgeschieden wird. Bei manchen zu Nierensteinen neigenden Kunden können hohe Vitamin-C-Dosierungen aber die Bildung von Nierensteinen fördern. Für diese Kunden sollten Sie ein Präparat heraussuchen, dass kein Vitamin C enthält oder sie zum Arzt schicken, um zu klären, auf welche Substanzen sie bei ihren jeweiligen Nierensteinen achten müssen.

Das fettlösliche Vitamin D (Colecalciferol) ist für gesunde Knochen essenziell, denn es wird für die Resorption von Calcium aus dem Blut benötigt. Der menschliche Körper hat zwar die Möglichkeit, Vitamin D mithilfe von Sonnenstrahlen selbst zu bilden, jedoch reicht der UVB-Anteil des in Mitteleuropa vorhandenen Sonnenlichtes im Winterhalbjahr nicht aus. Außerdem verhindert der zur Hautkrebsprophylaxe empfohlene Sonnenschutz die Vitamin-D-Bildung zusätzlich. Menschen mit stärker pigmentierter Haut sind in unseren Breitengraden besonders gefährdet, denn ihre Haut ist evolutionsbedingt auf stärkere UV-Strahlung eingestellt und filtert einen größeren Anteil der notwendigen UVB-Strahlung heraus.

Wie bei allen fettlöslichen Vitaminen ist eine Überdosierung von Vitamin D aber gefährlich: Zu hohe Mengen über einen längeren Zeitraum wirken auf vielfältige Weise toxisch. Das zu viel aufgenommene Calcium kann dabei in der Niere und in den Blutgefäßen abgelagert werden, was zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Sie sollten deshalb nachfragen, ob auch Vitamin-D-haltige Arzneimittel eingenommen werden und im Zweifelsfall an den Arzt verweisen.

Der Mineralstoff Calcium gehört zu den Mengenelementen und wird in vielen Kombinationen mit Vitamin-D angeboten. Bei ausgewogener Ernährung mit Milchprodukten kann der Tagesbedarf im Grammbereichauch durch die Nahrung gedeckt werden. Wird auf Milchprodukte verzichtet und nicht bewusst auf einen Ausgleich durch andere Lebensmittel geachtet, kann eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln durchaus sinnvoll sein.

Ungesättigte Fettsäuren

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören die mehrfach ungesättigten Fettsäuren

  • alpha-Linolensäure (ALA),
  • Eicosapentaensäure (EPA) und
  • Docosahexaensäure (DHA).

Während EPA und DHA tierischen Ursprungs sind, kommt ALA auch in pflanzlichen Ölen wie Leinöl vor und ist damit auch für Vegetarier und Veganer geeignet. Essenziell ist nur ALA, aber vielen Erwachsenen fehlt die notwendige Menge an Enzymen, um für ihren Körper genügend EPA und DHA zu produzieren. EPA und DHA wiederum sind wichtige Ausgangsstoffe für die körpereigene Produktion entzündungshemmender Eicosanoide.

Falls Ihre Kunden keine Fische wie Seelachs auf ihren Speiseplan nehmen wollen, sind Omega-3-haltige Fischölkapseln sinnvoll. Hier können Sie den Tipp geben, die Kapseln mit kaltem Wasser einzunehmen, damit diese sich erst im Dünndarm auflösen und der unangenehme Geschmack beim Aufstoßen reduziert wird. Auch Algenöle enthalten einen hohen Anteil an EPA und DHA und sind in vielen Präparaten speziell für Vegetarier und Veganer enthalten.

Welche Tipps können Sie Ihren Kunden noch mit auf den Weg geben?

Es ist die Kombination aus gelenkschonender Bewegung wie Radfahren oder Schwimmen und gesunder entzündungshemmender Ernährung, mit dem der Teufelskreis aus Bewegungsmangel und Schmerzen unterbrochen werden kann.

Bei Arthrose ist Bewegung wichtig, da sich durch Be- und Entlastung des Gelenks die Synovialflüssigkeit in der Gelenkkapsel gut verteilt.

Vermitteln Sie Ihren Kunden, dass viele Mitmenschen ebenfalls betroffen sind und geben Sie Tipps, wo sich Ihre Kunden mit Gleichgesinnten regelmäßig mit Spaß bewegen können, um in Schwung zu bleiben.

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