Alles über Sonnenschutz: Hautschäden vermeiden und behandeln
21 Minuten
- 1Lernziele
- 2Sonnenstrahlung
- 3Hauttyp und UVI
- 4Schutzmaßnahmen
- 5Sonnenschutzmittel
- 6Hautreaktionen
- 7Hautkrebs
- 8Lernerfolgskontrolle
01. September 2024
Polymorphe Lichtdermatose
Die umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnete Polymorphe Lichtdermatose ist die häufigste lichtinduzierte Hauterkrankung. Dabei handelt es aber nicht um eine echte Allergie. Vielmehr soll es eine Überempfindlichkeitsreaktion auf UV-Licht – vor allem auf UV-A-Strahlung – sein, bei der freigesetzte freie Radikale eine wesentliche Rolle spielen. Die genaue Ursache und ihre Mechanismen sind bislang aber noch nicht vollständig geklärt.
Die polymorphe Lichtdermatose zeigt sich eine halbe bis mehrere Stunden nach Sonnenexposition – manchmal auch erst nach einigen Tagen – als fleckige Hautrötungen, Blasen und Knötchen (Papeln), die mit starkem Juckreiz verbunden sind. Bevorzugt erscheinen sie am Hals, im Dekolleté, an den Oberarmen und Oberschenkeln sowie auf dem Handrücken. Die Hautveränderungen treten vor allem im Frühjahr und Frühsommer auf sonnenentwöhnter Haut auf. Im Laufe des Jahres, wenn sich die Haut allmählich an das Sonnenlicht gewöhnt hat, geht die Empfindlichkeit der Haut meist zurück, sodass dann selbst eine stärkere Sonnenexposition toleriert wird.
Betroffene sollten auf einen ausreichend hohen LSF (30 bis 50+) und einen besonders hohen UV-A-Schutz achten. Zudem profitieren sie von Präparaten mit einem hohen Anteil an Antioxidanzien. Durch eine gezielte, allmählich gesteigerte UV-Belastung können Betroffene ans Licht gewöhnt werden.
Mallorca-Akne
Hier liegt keine Akne im eigentlichen Sinn vor, sondern ein sich Akne-ähnlich entwickelnder, stark juckender Hautausschlag (Papeln). Betroffene Hautareale sind vor allem Hals, Schultern, Streckseiten der Oberarme und selten der Halsausschnitt und das Gesicht. Die Mallorca-Akne wird heute als eine Sonderform der polymorphen Lichtdermatose betrachtet, bei der UV-Strahlen eine Entzündung der Haarfollikel auslösen.
Als zentraler Mechanismus wird eine Wechselwirkung zwischen UV-A-Strahlung, Emulgatoren und Lipiden angenommen, wodurch reaktive Lipidperoxide entstehen. Anders als bei der eigentlichen polymorphen Lichtdermatose tritt kein Gewöhnungseffekt ein.
Betroffene sollten Sonnenschutzmittel mit einem hohen bis sehr hohen UV-Schutz (30 bis 50+) – vor allem im UV-A-Bereich – wählen. Zudem sollten sowohl die Sonnenschutz- als auch Après-Präparate weder Fette noch Emulgatoren enthalten. Diese Produkte sind meist als „Sonnenallergischer Schutz“ oder als Mittel für „allergische Haut“ gekennzeichnet. Ebenso sollte die normale Hautpflege (Gesichtscremes, Körperlotionen) fettfrei sein.
An die Augen denken
Auch die Augen leiden unter der UV-Strahlung. Möglich sind sowohl akute Auswirkungen wie eine Schädigung der Hornhaut (Verblitzung) als auch die Entwicklung chronischer Schäden wie eine Linsentrübung (Grauer Star).