Die Ergebnisse einer Studie zeigen, dass lediglich fünf Prozent der Hitzestressreaktionen auf das Geschlecht zurückzuführen sind. © Antonio Diaz / 123rf.com

Geschlecht | Schwitzen

WER SCHWITZT MEHR: MANN ODER FRAU?

Man sieht sie oft im Fitness-Studio, die Menschen, die so stark schwitzen, dass sich das T-Shirt verfärbt und manchmal vielleicht sogar noch der ein oder andere Schweißtropfen auf dem Boden landet. Oft sagt man, dass Männer mehr und schneller schwitzen als Frauen? Aber ist wirklich das Geschlecht entscheidend?

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Mit dieser Frage hat sich ein internationales Forscherteam auseinandergesetzt. Seine Ergebnisse zeigen, dass nicht das Geschlecht entscheidend ist, sondern eher das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpermasse. Fakt ist, dass bei einer Körpertemperatur von 37 Grad Celsius (°C) der menschliche Organismus als angepasst gilt. Liegen die Werte ober unter unterhalb dieser 37 Grad, arbeiten die Enzymen nicht mehr optimal. Der Körper sieht es daher als seine Aufgabe, die Temperatur, außer bei Fieber, immer bei dieser Gradzahl zu lassen. Wird der Wert überschritten, muss der Körper dafür sorgen, dass durch Kühlung der Wert wieder sinkt. Hierfür kommen zwei Verfahren in Frage. Zum einen die Transpirations-Kühlung durch Schwitzen und zum anderen eine verstärkte Durchblutung der Hautoberfläche.

Das Forscherteam um Sean Notley von der University of Wollongong in Australien hat in einer Studie untersucht, welche Rolle diese beiden Verfahren bei der Temperaturregelung spielen. Hierfür wurde bei 36 Männern und 24 Frauen die Hautdurchblutung und Schweißentwicklung gemessen, während sie unter kontrollierten Raumbedingungen auf Trainingsfahrrädern in die Pedale traten. Nach Abschluss der Durchführung konnten nun in einem zweiten Schritt die Ergebnisse in Bezug zum Geschlecht und der Körpermaße der Probanden gesetzt werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich fünf Prozent der Hitzestressreaktionen auf das Geschlecht zurückzuführen sind. Deutlicher wurden die Ergebnisse bei kleineren Teilnehmern, denn diese, egal ob Frau oder Mann, schwitzen anscheinend erheblich weniger. Das mag daran liegen, dass der Körper mehr auf die Kühlung durch verstärkte Blutzirkulation setzt, weil sie im Gegensatz zu großen Menschen mehr Körperoberfläche pro Kilogramm Körpermasse besitzen Diese Erklärung der Forscher führt im Umkehrschluss dazu, dass bei großen Menschen im Verhältnis weniger Kühlungsoberfläche vorhanden ist und damit eher die andere Strategie zum Tragen kommt, das Schwitzen.

Männer sind in der Regel größer als Frauen und neigen, so zeigen es die neuen Ergebnisse, mehr zum Kühlungsverfahren der Transpiration. Zudem scheint die Wärmeverlustreaktion während einer körperlichen Betätigung eher geschlechtsunabhängig zu sein.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Bild der Wissenschaft

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