Wer regelmäßig Cannabis konsumiert, dessen verbales Gedächtnis zeigt Lücken. Was passiert, wenn man abstinent bleibt, zeigt eine neue Studie. © Yarygin / iStock / Getty Images Plus

Cannabiskonsum | Kognitive Einbußen

WER DAS KIFFEN SEIN LÄSST, KANN SICH BESSER ERINNERN

Wortfindungsstörungen oder verbale Gedächtnisstörungen sind die häufigsten Nachwirkungen regelmäßigen Cannabiskonsums. Wer jedoch auf Cannabis verzichtet, dessen Gedächtnisleistung kehrt wieder. Das ergab eine amerikanische Studie.

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Gute Nachrichten für alle dauerhaften Nutzer von Cannabis: Wer es sein lässt, dessen kognitive Leistungen kehren wieder. Ein Team um Randi Schuster vom Center for Addiction Medicine am Massachusetts General Hospital in Boston hat erstmals in einer randomisierten Studie untersucht, ob die verbalen Störungen bei einer Abstinenz reversibel sind. An dieser Studie nahmen 88 Teenager und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren teil, die seit längerem mindestens einmal in der Woche Cannabis konsumiert hatten.

Bei der Studie wurden die Teilnehmer auf zwei Gruppen verteilt. Die eine Hälfte sollte den Konsum für 30 Tage komplett einstellen, die andere Hälfte ihren Cannabisverbrauch unverändert fortsetzen. Die Abstinenz wurde durch Kontrolle des Tetrahydrocannabinol (THC) im Urin kontrolliert.

Dabei zeigte sich: In den verbalen Lerntests kam es zu signifikanten Verbesserungen. Geprüft wurde, wie viele Wörter sich die Probanden nach dem Hören einer Wortliste merken konnten. Die Verbesserungen traten laut Schuster bereits nach der ersten Woche der Cannabisabstinenz auf. Danach kam es zu keiner weiteren Leistungssteigerung gegenüber der Kontrollgruppe mehr. Auf die Aufmerksamkeit hatte die Abstinenz übrigens keine Auswirkungen.

Schuster schloss aus dem Ergebnis der Studie, dass Jugendliche besser lernen, wenn sie kein Cannabis konsumieren. Zumindest einige mit dem Cannabiskonsum verbundene Defizite scheinen nicht dauerhaft zu sein und die Verbesserung tritt nach dem Ende des Konsums ziemlich schnell ein.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Ärzteblatt

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