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Prävention | Welt-Osteoporose-Tag

WENN DIE KNOCHEN LEIDEN

Unter dem Motto „Love your bones, protect your future“ ruft die IOF (International Osteoporosis Foundation) morgen zum jährlich am 20. Oktober stattfindenden Welt-Osteoporose-Tag auf. Geschätzte neun Millionen Frakturen pro Jahr sind Folge einer Osteoporose. Das entspricht einem Knochenbruch alle drei Sekunden.

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Ziel des Tages ist es, die Aufmerksamkeit auf das Thema Osteoporose zu lenken, speziell auf Präventionsmaßnahmen. In den Augen der Veranstalter muss weltweit eine große Versorgungslücke geschlossen werden. Sie sehen Ihre Arbeit zum einen in der Aufklärung risikobehafteter Personen und zum anderen in der Aufforderung an alle Gesundheitsdienstleister die Themen mangelhafte Diagnostik und Behandlung kritischer zu diskutieren und das Bewusstsein für Knochenerkrankungen zu schärfen. Bleibt eine Osteoporose unentdeckt, besteht die Gefahr einer Fraktur der Wirbelkörper, aber auch des Oberschenkelknochens, des Unter- und Oberarms oder der Hüfte. Das Problem dabei: Eine niedrige Knochendichte ohne Fraktur verläuft symptomlos. Dennoch ist eine frühe Diagnostik und Therapie notwendig, denn weltweit betreffen Knochenbrüche bereits jede dritte Frau und jeden fünften Mann über 50 Jahre.

Wie sieht es mit (Früh)Präventionsmaßnahmen konkret in Deutschland aus? Als Standard in der Diagnostik gilt die Knochendichtemessung mit Hilfe der Doppel-Röntgen-Absorptionsmessung an Lendenwirbel und Hüftknochen. Bisher wurde sie von den gesetzlichen Krankenkassen erst nach einer Fraktur übernommen. Seit dem Jahr 2014 kann sie auch in bestimmten Fällen als Präventionsmaßnahme zu Lasten der Krankenkassen abgerechnet werden. Das betrifft vor allem chronisch Kranke mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose, wie zum Beispiel bei Niereninsuffizienz oder bei einer Behandlung mit bestimmten, nachweislich knochenschädigenden Medikamenten (z.B. Kortison, Zytostatika), bei denen eine medikamentöse Therapie gegen Osteoporose geplant ist. In allen anderen Fällen muss die Untersuchung privat gezahlt werden.

Umso wichtiger ist es also, frühzeitig das persönliche Risiko zu hinterfragen und zu erkennen. Eine Basisdiagnostik empfiehlt sich generell bei Frauen über 70 und Männern über 80 Jahren. Ebenso bei Untergewicht oder Unterernährung, hohem Nikotinkonsum, Osteoporose-Fällen in der Familie, eingeschränkter Gehfähigkeit und hoher Sturzgefahr. Auf der Homepage des Deutschen Grünen Kreuzes wird zur Einschätzung des eigenen Risikos ein kurzer Online-Test jeweils für Frauen und Männer angeboten (http://dgk.de/gesundheit/muskeln-skelett/osteoporose.html).

Die beste Prävention stellt aber weiterhin eine gesunde Lebensweise dar. Im Vordergrund steht hierbei die Stärkung und Erhaltung der Muskelkraft durch dem jeweiligen Alter angepasste sportliche Aktivität (z.B. Aqua-Gymnastik, Nordic-Walking, Tanzen). Zur Vermeidung von Stürzen kann der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gehhilfe oder Rollator ebenso beitragen wie die kritische Überprüfung sturzfördernder Medikamente. Die Einnahme von Vitamin D und Calcium sollte bei bestehendem Risiko mit dem Arzt besprochen werden, gegen eine generelle Empfehlung zum täglichen Aufenthalt im Freien von mindestens 30 Minuten zur Optimierung der körpereigenen Vitamin D-Produktion spricht jedoch nichts. Auch die Versorgung mit Calcium durch Milchprodukte im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sowie die Einstellung des Rauchens kann jeder selbsttätig durchführen und somit zu einem gesunden Erhalt seiner Knochen beitragen.

Nehmen Sie im November auch an unserer Fortbildung zum Thema Calcium und Vitamin D teil – im Heft oder online!

Farina Haase, Volontärin

Quelle: http://worldosteoporosisday.org/

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