Gerade Kinder und Jugendliche sollten sich am besten täglich im Freien und in der Sonne aufhalten. Um zarte Kinderhaut zu schützen, sollte auf geeignete Schutzmaßnahmen (Kopfbedeckung, Sonnencreme) geachtet werden. ©yanlev / 123rf.com

Vitaminmangel | Stiftung Kindergesundheit

VITAMIN D IST WICHTIG FÜR DIE KINDLICHE ENTWICKLUNG

In einer aktuellen Stellungnahme informiert die Stiftung Kindergesundheit über die Wichtigkeit einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D, über die Bedeutung eines Mangels für die Entwicklung von Säuglingen und Kindern und wie man einer Unterversorgung am besten vorbeugen kann.

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Es ist schon längst nichts Neues mehr: Vitamin D ist ein Allrounder. Die Forschungen rund um das Vitamin und die Zahl der Publikationen haben immer weiter zugenommen. Zurzeit geht man sicher von einer Beteiligung am Knochenaufbau, an der Immunabwehr und der Regulation des Calcium- und Phosphat-Stoffwechsels aus. Da sich Vitamin D-Rezeptoren aber in sehr vielen verschiedenen Körpergeweben finden, wird vermutet, dass das Vitamin noch zahlreiche andere Funktionen beeinflusst. Ebenfalls bekannt ist bereits die Tatsache, dass in Deutschland jeder Zweite nicht optimal mit Vitamin D versorgt ist oder sogar bereits einen Mangel aufweist. Dafür wird vor allem die nur selten zu sehende Wintersonne verantwortlich gemacht. In der Regel genügt nämlich ein zehn- bis fünfzehn-minütiges Sonnenbad mit freien Armen, Beinen und Gesicht, am besten zwischen 10 und 15 Uhr. Dies gilt allerdings nur von April bis September. In den restlichen Monaten steht die Sonne meist zu tief und scheint zu selten. Ihre Strahlen, die in einem zu flachen Winkel auf die Haut treffen, reichen nicht aus, um die Synthese anzutreiben. Auch eine Versorgung allein über die Nahrung ist schwierig.

Vor allem Kleinkinder und Säuglinge zählen zu den Risikogruppen. Der Vitamin D-Gehalt der Muttermilch ist gering und die Haut von Babys und Kindern sollte vor starker Sonnenstrahlung geschützt werden. Daher empfiehlt die Stiftung zusammen mit der Organisation der Kinder- und Jugendärzte eine Supplementierung mit 400 bis 500 Einheiten täglich. Dies sollte ab der Geburt bis zum zweiten erlebten Frühsommer, am besten in der Kombination mit einer Fluorid-Prophylaxe, erfolgen. Frühgeborene mit einem niedrigen Geburtsgewicht (unter 1500g) sollten in den ersten Monaten sogar 800 bis 1000 Einheiten des Vitamins erhalten.
Aber auch Kinder, die sich selten im Freien aufhalten, einen ausgeprägten Fernseh- und Medienkonsum zeigen oder eine dunklere Hautpigmentierung zeigen, sind laut Stiftung Kindergesundheit von einem Mangel bedroht. Die bisher größte Studie dazu stellt die KiGGS (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland), eine Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts, dar. Aus ihr ging der Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und der Entwicklung, dem Verhalten und der Lebensqualität der teilnehmenden Kinder hervor. So stuften Jugendliche ihre eigene Lebensqualität im Vergleich zu Altersgenossen schlechter ein, wenn sie niedrige Vitamin D-Spiegel zeigten. Ebenso assoziierten Eltern ihre 14- bis 18-Jährigen mit sehr niedrigen Vitamin D-Werten mit einem fünffach höheren Risiko aufgrund Entwicklungs- oder Verhaltensprobleme behandelt zu werden.

Auch wenn Vitamin D kein Allheilmittel ist, ist eine ausreichende Versorgung lebensnotwendig. Daher empfiehlt die Stiftung neben regelmäßigen Aufenthalten im Freien unter der Sonne (am besten am Nachmittag unter geeigneten Schutzmaßnahmen), ein- bis zweimal die Woche den Verzehr von fettreichen Fischsorten wie Hering, Makrele oder Lachs. Dazu sollte bereits einem Kleinkind der Genuss von Fisch-Mahlzeiten schmackhaft gemacht werden.

Farina Haase, Volontärin, Apothekerin

Quelle: www.kindergesundheit.de
   Informationsdienst Wissenschaft

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