Goldregen-Blüten. © Rocter / iStock / Getty Images Plus
Der bis zu acht Meter hohe, mit seinen auffälligen Blüten äußerst hübsch anzusehende Goldregen-Strauch (Laburnum) ist gerade für Kinder stark giftig. Bereits wenige Samen der zu den Bohnengewächsen zählenden Zierpflanze können tödliche Vergiftungen auslösen. Allerdings enthalten alle Teile der Pflanze Gift. Ihr Alkaloid Cytisin verursacht ähnliche Symptome wie eine Nicotinvergiftung. Gerade bei Anpflanzungen in der Nähe von Schulen oder Kindergärten sind Massenvergiftungen möglich, doch der Strauch kommt auch verwildert vor.

Vergleichsanalyse

RAUCHERENTWÖHNUNG MIT GIFTPFLANZE

Rund 23 Prozent der Erwachsenen in Deutschland rauchen. Viele versuchen, mit Unterstützung von Medikamenten davon loszukommen. Neue Analysen zeigen, welche Mittel am besten wirken.

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Das Gift des als Zierstrauch beliebten Goldregens kann in der richtigen Dosis bei der Raucherentwöhnung helfen. Unter dem Namen Asmoken® ist Cytisin seit 2020 in Deutschland zugelassen. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit.

Seit 2006 gibt es in Deutschland bereits Vareniclin (Champix®). Hier handelt es sich um einen synthetischen Verwandten des Cytisins. Neue Daten vergleichen alle Therapieoptionen erstmals direkt.

Ein klarer Sieger

Eine aktuelle Vergleichsanalyse des internationalen Forschungsnetzwerkes Cochrane umfasst 75 Studien mit insgesamt rund 45 000 Teilnehmenden. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Vareniclin die Chancen auf eine erfolgreiche Nicotinentwöhnung gegenüber Placebo mehr als verdoppelt. Der Wirkstoff scheint leicht überlegen gegenüber dem natürlichen Goldregen-Alkaloid Cytisin, wobei die Autoren der Analyse hier weiteren Forschungsbedarf sehen. Auch die schwachen Hinweise darauf, dass unter Cytisin weniger oft schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, bedürfen weiterer Untersuchungen.

Klar ist jedoch, dass Vareniclin und wahrscheinlich auch Cytisin gegenüber einer Nicotin-Ersatztherapie mit Pflastern oder Kaugummis überlegen sind. Auch der Vergleich mit Bupropion, einem Antidepressivum, das auch zur Raucherentwöhnung eingesetzt wird, fällt zugunsten von Vareniclin aus.

Cytisin und auch Vareniclin wirken als partielle Agonisten am Nicotinrezeptor. Dort binden sie mit einer höheren Affinität als Nicotin, lösen jedoch eine schwächere Wirkung aus. Somit verringern die Substanzen die Entzugserscheinungen und schwächen die Wirkung des zugeführten Nicotins ab. Dadurch fällt es den behandelten Personen leichter, auf Zigaretten zu verzichten, weil die süchtig machenden Effekte ausbleiben. Jede Person, die mit dem Rauchen aufhört, verbessert ihre Gesundheit, unabhängig von Alter, Geschlecht oder der Zeitspanne, in der geraucht wurde.

Gute Wirkung, aber nicht verfügbar

Der Wermutstropfen: Vareniclin steht seit rund zwei Jahren nicht zur Verfügung, weil in einzelnen Chargen Verunreinigungen nachgewiesen wurden. Daraufhin stellte der Hersteller Pfizer den Vertrieb von Champix® bis voraussichtlich Ende dieses Jahres ein. Somit sind zur medikamentösen Raucherentwöhnung nur das neuere, weniger gut untersuchte Asmoken® oder das schlechter wirksame Bupropion erhältlich.

Nicht vergleichen konnten die Autoren der Analyse die Wirksamkeit eines kombinierten Nicotinersatzes. Dieser besteht in einer gleichzeitigen Anwendung von Nicotinpflastern gegen die Entzugssymptome und Kaugummis, Lutschtabletten oder Spray bei plötzlichem Rauchverlangen. Der Vorteil hier: Es ist kein Arztbesuch nötig, sondern lediglich eine Beratung in der Apotheke vor Ort.

Quellen:

https://idw-online.de/de/news814568

https://www.cochrane.de/news/cytisin-vareniclin-und-bupropion-zur-rauchentwoehnung

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.html

https://www.cochrane.de/news/es-ist-nie-zu-spaet-rauchstopp-senkt-auch-nach-einem-ersten-herzinfarkt-das-risiko-eines

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/nitrosamine-im-raucher-entwoehnungsmittel-champix-126504/

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