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Die eiskalten Lagertemperaturen ihres Impfstoffs von minus 70 Grad Celsius sind verbesserungswürdig, finden Biontech und Pfizer. © Anastaciia Petrova / iStock / Getty Images Plus

Impfung | Forschung

VERBESSERTE VARIANTE DER VAKZINE IN ENTWICKLUNG

In der Europäischen Union ist noch nicht einmal die erste Version zugelassen, da entwickeln sie den Impfstoff schon weiter: Biontech und Pfizer arbeiten daran, dass man ihren Corona-Impfstoff nicht mehr bei minus 70 Grad Celsius lagern muss – das würde die Logistik vereinfachen.

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Der Corona-Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer soll künftig auch ohne die zurzeit nötige Lagerung bei minus 70 Grad zur Verfügung stehen. "Wir arbeiten an einer Version, um die minus 70 Grad zu vermeiden", sagte Pfizer-Chef Albert Bourla am Dienstag bei einer Pressekonferenz des in Genf ansässigen internationalen Pharmaverbandes IFPMA. Gleichwohl seien die zurzeit nötigen tiefen Temperaturen aber kein Problem. Die Ingenieure hätten spezielle Boxen entwickelt, die den Transport des Impfstoffs ohne Kühlung von außen möglich machten.

Daten dazu, ob der Impfstoff nicht nur vor der Erkrankung COVID-19 schützt, sondern auch eine Ansteckung verhindert, sollten Anfang nächsten Jahres vorliegen, sagte Bourla. Als erstes Land der Welt hatte Großbritannien dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für den Impfstoff erteilt. Am Dienstag begann dort die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes. Anträge auf Zulassung dieses sowie weiterer Impfstoffe von anderen Firmen laufen auch in der EU, den USA und anderen Ländern.

Das Analyseinstitut für den Gesundheitssektor Airfinity geht davon aus, dass mit den geplanten Impfprogrammen in den USA dort schon im April eine Herdenimmunität gegen SARS-CoV-2 erreicht werden könnte. In Großbritannien sei das im Juli, in der Europäischen Union Anfang September möglich, sagte Airfinity-Gründer Rasmus Bech Hansen. Impfskepsis sei in den Modellrechnungen berücksichtigt, betonte Airfinity-Analyst Matt Linley. Herdenimmunität wird nach Modellrechnungen erreicht, wenn 60 bis 70 Prozent der Menschen immun sind. Skeptisch seien nach Airfinity-Analysen je nach Land bis zu 35 Prozent der Menschen.

Nach Angaben von Bourla wollen Biontech und Pfizer in diesem Jahr 50 Millionen, im nächsten Jahr 1,3 Milliarden Dosen des Impfstoffs herstellen. Mehr sei mangels Produktionsstätten nicht möglich.

Quelle: dpa

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