Frau schaut auf das Meer hinaus. © stockfour / iStock / Getty Images
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Forschung Pharma

VAGINALMYKOSEN

Milchsäure ist der heimliche Star in der Bekämpfung lästiger und unangenehmer Vulvovaginalmykosen.

Seite 1/1 2 Minuten

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Adjuvans – Zwei Drittel der Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer vaginalen Pilzinfektion. Knapp 45 Prozent machen sogar mindestens zweimal damit Bekanntschaft. Als Goldstandard gilt die Anwendung von Clotrimazol, einem Antimykotikum mit breitem Wirkspektrum. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Clotrimazol 2005 in die Liste der unverzichtbaren Arzneimittel aufgenommen. Ebenso bewertet die Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie die topische Anwendung damit als erstes Mittel der Wahl.

Neben dem Wirkstoff ist aber auch die Galenik entscheidend. So enthalten Canesten®Gyn-Vaginaltabletten neben Clotrimazol auch noch Milchsäure zur Absenkung des vaginalen pH-Wertes. Die Säure ist der Knackpunkt des mit Abstand häufigsten Erregers einer Vaginalmykose. Ist das Milieu sauer, wächst der Hefepilz exponenziell. Gleichzeitig macht es ihn aber auch therapeutisch besser angreifbar durch Clotrimazol. Die Milchsäure senkt den pH-Wert ab, was wiederum die Löslichkeit und lokale Bioverfügbarkeit von Clotrimazol erhöht. Daraus resultierend erhöht sich die fungizide Wirksamkeit des Antimykotikums im sauren Milieu.

Die Experten der Talkrunde berichteten von einer in-vitro-Studie, in der milchsäurehaltige Vaginaltabletten mit 200 Milligramm Clotrimazol sowie ein Präparat mit gleichem Wirkstoff, jedoch ohne Milchsäure, im Hinblick auf ihre Wirksamkeit verglichen wurden. Die Experten bestätigten beiden Apothekenpräpaten eine hohe antimykotische Wirkung. Allerdings zeigte sich, dass die Tablette mit Milchsäureformulierung, hier Canesten® Gyn Vaginaltabletten mit 200 mg Clotrimazol, einen 4,8-fach höheren fungiziden Effekt hatten als das Präparat ohne Milchsäure. Insgesamt kann man sagen, je saurer das therapeutische Milieu, desto erfolgreicher die Behandlung.

Zur Auswahl stehen 1-Tages- sowie 3-Tage-Kombitherapien. Bei der 1-Tagestherapie ist die Dosierung von Clotrimazol höher (500 mg), im Vergleich zur dreitägigen Anwendung (200 mg pro Tablette). Demnach gelingt der Rückgang des Juckreizes bei der höher dosierten, eintägigen Therapie schneller. Federica Koller, Apothekerin aus München bestätigte dies aus ihrer Erfahrung: „Bei Präparaten mit Clotrimazol und Milchsäure haben wir von unseren Kundinnen die besten Rückmeldungen erhalten.“

Für das Beratungsgespräch mit Kundinnen empfahl sie darauf hinzuweisen, dass bis zur Linderung der Symptome zwei bis drei Tage vergehen können. Und das bei der Anwendung sowohl der 1-Tages- als auch 3-Tagestherapie. Bei beiden Anwendungen empfiehlt die Pharmazeutin die Vaginaltabletten in Kombination mit clotrimazolhaltiger Creme zu ergänzen. Nach erfolgreicher Therapie des Vaginalpilz rät sie zur Verwendung fetthaltiger Cremes zur Pflege und Regeneration der postinfektiösen Vaginalhaut.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 03/2021 auf Seite 10.

Quelle
„Clotrimazol-Vaginaltabletten – Welche Formulierung ist fungizider“, Experten-Talk und Live-Webcast vom 9. Oktober 2020, anlässlich des 63. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie in München. Veranstalter Bayer.

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