Kosmetik
SEIFE ODER SYNDET?
Seite 1/1 3 Minuten
Das A und O einer guten Hautpflege ist die sorgfältige Reinigung der Haut. Nur so bleibt sie auf Dauer gesund und schön. Je nach Hauttyp und Bedürfnis stehen verschiedene Reinigungsprodukte zur Auswahl. Während beim Duschen das Duschgel sehr beliebt ist, fließt im Büro die Flüssigseife aus dem Seifenspender und zu Hause kommt beim Händewaschen gerne das feste Seifenstück zum Einsatz. Auch wenn sie alle gleichermaßen gut reinigen, gibt es doch einige grundlegende Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten.
Die Seife Eine Seife entsteht bei der Reaktion eines Fettes mit einer Lauge, der sogenannten Verseifung. Zur Herstellung von festen Seifen wird vorzugsweise Natronlauge eingesetzt. Mögliche Fette sind beispielsweise Kokosöl, Palmkernöl und Talg, die auch miteinander kombiniert werden können. Je nach Kombination besitzt die Seife dann bestimmte Eigenschaften. So kann sie zum Beispiel im Hinblick auf ihre Konsistenz hart oder weich sein, mehr oder weniger schäumen oder eine höhere oder niedrigere Waschkraft besitzen. Werden besondere Öle und Duftkomponenten den Seifenstücken hinzugefügt, verströmen diese bei der Verwendung einen dezenten Duft. Zusammen mit Wasser entfaltet die Seife dann ihre Wirkung. Es entsteht eine Art Waschlauge, die Fett und Schmutzpartikel von der Haut löst.
Da Seife alkalisch ist, verändert sie beim Waschen vorübergehend den pH-Wert der Haut und führt zu einer leichten Quellung der Hornschicht. Für eine gesunde Haut ist dies unproblematisch. Sie gleicht den pH-Wert nach kurzer Zeit wieder aus und die Quellung der Haut geht schnell zurück, wenn die Haut wieder trocken ist. Empfindlich kann die Haut jedoch reagieren, wenn ihre Funktionen gestört sind, die Haut sehr trocken ist oder sehr häufig beziehungsweise lang andauernd mit Seife gewaschen wird. Um dem entgegenzuwirken, können der Seife sogenannte Rückfetter und Hautschutzstoffe hinzugefügt werden. Hierzu zählen unter anderem Lanolin, Lecithin, pflanzliche Öle oder Glyceride.
Seifentypen Bei den Seifen gibt es verschiedene Seifentypen, die sich beispielsweise durch ihren Fettgehalt, den Anteil an Rückfettern oder verwendete Wirkstoffe unterscheiden können. So haben die sogenannten Toilettenseifen einen Fettgehalt von bis zu 80 Prozent und enthalten zusätzliche Rückfetter und Hautschutzstoffe. Dagegen ist die Kernseife wasserreicher und enthält weder Farbstoffe noch Rückfetter. Sie wurde früher im Haushalt vornehmlich für die Handwäsche verwendet. Weitere Seifen sind beispielsweise Transparentseifen, die durch spezielle Herstellungsverfahren ihre Durchsichtigkeit erhalten, oder Deoseifen, die Wirkstoffe enthalten, die ein zu starkes Wachstum der Bakterien verhindern, die für die Geruchsbildung verantwortlich sind.
Babyseifen sind hingegen stark überfettete Toilettenseifen, die oft spezielle Zusätze, wie zum Beispiel Kamillenbestandteile, verwenden. Diese unterstützen die bereits milde Wirkung der Babyseife. Und Rasierseifen sind bei der Rasur von Vorteil, weil sie die für die Rasur so wichtige Quellung der Haut bewirken. Dadurch richten sich die Bartstoppeln aus der normalen Schräglage zur Hautoberfläche senkrecht auf. Außerdem bewirkt die Seife eine Aufweichung der Keratinstruktur des Barthaares. So wird das Abschneiden direkt an den Hautoberfläche erleichtert.
Das Syndet Neben den „echten Seifen“, die aus natürlichen Ölen und Fetten in Kombination mit Lauge entstehen, gibt es auch die sogenannten Syndets. Sie enthalten als Schaum- und Reinigungskomponenten waschaktive Substanzen, die sogenannten Tenside, die durch chemische Synthese gewonnen werden. Flüssige Hautreinigungsmittel, wie Waschlotionen, Flüssigseifen, Duschgels oder Badezusätze, sind in der Regel Syndets. Syndets sind besonders bei sehr trockener und empfindlicher Haut zu empfehlen, denn sie sind nicht alkalisch, sondern werden an den pH-Wert der Haut angepasst. Viele klinische Studien belegen die milde Wirkung von Syndets und eine gute Verträglichkeit auch bei Dermatitis oder Akne. Sowohl für Seifen als auch für Syndets gilt, dass sie für eine gründliche Reinigung nicht lange einwirken müssen.
Corona Pandemie Regelmäßiges Händewaschen sollte immer zum Alltag gehören. Zu Corona-Zeiten kommt einer sorgfältigen Handhygiene aber eine noch größere Bedeutung zu: Händewaschen verhindert die Übertragung von Krankheitserregern von den Händen auf die Schleimhäute. Das gilt auch ganz aktuell für das Coronavirus SARS-CoV-2. Es wird empfohlen, mindestens 20 Sekunden die feuchten Hände gründlich bis zu den Fingerspitzen und auch zwischen den Fingern einzuseifen. Danach sollten die Hände unter lauwarmem Wasser abgespült und anschließend getrocknet werden. Vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder wenn man nach Hause kommt – Händewaschen ist ein Muss. Im Anschluss freuen sich die Hände und Nägel über eine pflegende Handcreme, die in kreisenden Bewegungen leicht einmassiert wird.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/2020 ab Seite 120.
Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)