Bislang ging man davon aus, dass sich Algen nur in Strandnähe tummeln, doch ihr Weg führt tief ins Meer. © Briela / iStock / Getty Images Plus

Umweltschutz | CO2-Emission

SEETANG ALS DAUERHAFTER LUFT-CO2-FILTER

Makroalgen wie Seetang betreiben Fotosynthese zur Energiegewinnung, dazu setzen sie auch CO2 um. Anscheinend schnappen sich die Lebewesen dabei nicht nur die unbeliebte Verbindung, sondern transportieren sie auch in die Tiefe des Meeres und damit dauerhaft aus der Atmosphäre.

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An Land sind es Bäume, im Meer Mangrovenwälder, Seegras oder Salzwiesen: Kohlenstoffdioxid-Binder. Dieses im Ökosystem gebundene CO2 wird auch als Blauer Kohlenstoff bezeichnet. Auch Seetang scheint einen großen Anteil zur Filterung beizutragen. Zwar war bekannt, dass sie CO2 umsetzen, doch die Effektivität wurde bislang geringer eingeschätzt.

„Makroalgen werden bei Analysen zum Blauen Kohlenstoff kaum beachtet, weil die meisten von ihnen keine komplexen Wurzelsysteme besitzen, auf steinigen Substraten wachsen und keine kohlenstoffreichen Sedimente bilden“, erklären Alejandra Ortega und ihre Kollegen von der König-Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technologie in Thuwal in Saudi-Arabien. „Doch Makroalgen formen die großflächigsten und produktivsten bewachsenen Habitate in den Küstenregionen und es gibt Hinweise darauf, dass sie bis in den offenen Ozean und in die Tiefsee transportiert werden.“

Sollte dies tatsächlich bis in die tiefen Meeresregionen passieren, kann CO2 nicht mehr so einfach in die Atmosphäre gelangen. Dann wären die Makroalgen viel bedeutendere Treibhausgasspeicherorte als bislang vermutet. Also sammelten die Wissenschaftler Partikel aus bis zu 4000 Metern Tiefe und analysierten die darin befindliche DNA. „Unsere Ergebnisse belegen die allgegenwärtige Präsenz von Makroalgen-DNA im Ozean weltweit“, berichten die Wissenschaftler. Und zwar bis zu 5000 Kilometer von der Küste entfernt und in bis zu 4000 Metern Tiefe. Berechnungen der Forscher zufolge sinken 69 Prozent des auf der Meeresoberfläche treibenden Seetangs auf 1000 Meter oder tiefer ab. Eine bedeutsame Entdeckung in Bezug auf die Klimaentwicklung.

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quelle: www.wissenschaft.de

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