Supplementierung/Nahrungsergänzungsmittel

SCHNELLER SPRECHEN LERNEN MIT FOLSÄURE

Laut einer amerikanischen Studie beugt die Einnahme von Folsäure in der Frühschwangerschaft nicht nur Neuralrohrdefekten vor, sondern hilft vielleicht auch gegen Störungen bei der Sprachentwichlung.

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Dass eine Folsäuresubstitution in der Frühschwangerschaft die Inzidenz von Anenzephalie, Spina bifida und anderen Neuralrohrdefekten senkt, konnte durch randomisierte klinische Studien eindeutig belegt werden. Und die positiven Erfahrungen, die in Nordamerika mit der Anreicherung von Mehl mit Folsäure gemacht wurden, haben die protektive Wirkung bestätigt. Da das Vitamin zweifellos eine wichtige Rolle in der frühen Hirnentwicklung spielt, erscheint es möglich, dass der Mangel noch andere Folgen hat.

Christine Roth vom Norwegischen Gesundheitsinstitut Folkehelseinstituttet in Oslo hat hierzu die Daten der Norwegische Mutter-Kind-Kohorte befragt. Die Kohorte umfasst mehr als 100 000 Frauen, die seit der Schwangerschaft regelmäßig nach dem Befinden ihrer Kinder befragt werden.

Ein Drittel der Frauen hat den im Alter von 3 Jahren des Kindes verschickten Fragebogen ausgefüllt und darin Angaben zur sprachlichen Entwicklung des Kindes gemacht. Die Daten wurden zu früheren Angaben zur Einahme von Folsäure vor und während der Frühschwangerschaft in Beziehung gesetzt.

Wie Roth berichtet, gaben Frauen, die Folsäure substituiert hatten, nur halb so häufig an, dass ihr Kind im Alter von 3 Jahren noch keine ganzen Sätze sprach (0,9 vs. 0,4 Prozent). Die Variabilität des Spracherwerbs bei kleinen Kindern ist groß, ohne dass daraus Rückschlüsse auf die spätere intellektuelle Entwicklung möglich sind. Dennoch wirft die Studie eine wichtige Frage auf, die in weiteren Studien geklärt werden sollte. Quelle: aerzteblatt.de/rme

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