Eine Frau lächelt und bricht eine Zigarette durch.
Ein Rauchstopp kann glücklich machen. © PixelsEffect / iStock / Getty Images Plus

Rauchstopp | Metaanalyse

OHNE ZIGARETTEN GEHT ES AUCH – UND ZWAR BESSER

Es gibt tatsächlich Gründe, NICHT mit dem Rauchen aufzuhören. Zwei Umstände, wegen denen Raucher sich Sorgen machen: Es könnte Ihnen ihre psychische Gesundheit und auch die Sozialkontakte Schaden nehmen.

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Tatsächlich lassen Raucher nicht vom Glimmstängel, da er ihrer Meinung nach Stress lindert und auch das Raucherpäuschen ist ihnen wichtig – das stiftet doch immerhin Gemeinsamkeit. Dass Nikotin körperlich abhängig macht, spielt dabei sicherlich auch eine Rolle.

Die negativen Folgen des Rauchens für die Gesundheit kennt eigentlich jeder: laut Statistik stirbt einer von zwei Rauchern an einer rauchbedingten Krankheit, allen voran Krebs. Aber auch die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen auf der Liste. Rauchen schmälert die Leistungsfähigkeit, macht kurzatmig, verursacht einen üblen Mundgeruch und schlechte Haut.

Forscher nahmen nun in einer Cochrane-Metaanalyse die Angst vor negativen psychischen Folgen genau unter die Lupe. Heraus kam genau das Gegenteil der Befürchtungen: Neurologische Anpassungsvorgänge bei chronischen Rauchern führten dazu, dass Betroffene häufig Nikotin-Entzugserscheinungen wie Angst, Depressionen oder Reizbarkeit erleben. Daher könne ein dauerhafter Rauchstopp der psychischen Gesundheit eher nutzen als schaden, so die Autoren um Dr. Gemma Taylor von der Addiction & Mental Health Group an der University of Bath in England.

102 Beobachtungsstudien mit mehr als 169 500 Teilnehmern wurden dazu akribisch ausgewertet. In 63 Studien wurden frische Exraucher mit Menschen, die weiterhin rauchten, verglichen. Zehn Untersuchungen erfassten weiterhin, wie viele Teilnehmer eine psychische Störung entwickelten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Rauchstopp im Durchschnitt mit kleinen bis mäßigen Verbesserungen der Stimmung verbunden war. Dieser Nutzen der Raucherentwöhnung scheint bei verschiedenen Gruppen ähnlich zu sein“, fasst Taylor zusammen.

Unterm Strich kam heraus, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die psychische Gesundheit leidet, wenn das Rauchen aufgegeben wird. Auch eine Einschränkung der sozialen Lebensqualität ist der Metaanalyse zufolge wohl nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Es ist anzunehmen, dass es diesbezüglich möglicherweise eher positive Effekte gibt. Mit anderen Worten: Ein Rauchstopp kann durchaus glücklich machen.

Alexandra Regner,
PTA und Medizinjournalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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