Der BVpta hat sich in einem offenen Brief bezüglich des Berufsbildes der PTA an die ABDA gewandt © fizkes / iStock / Getty Images Plus

BVpta | Offener Brief

OFFENER BRIEF AN DIE ABDA

Die Berufsgruppe der PTA stellt die größte Gruppe des pharmazeutischen Personals dar! Die rund 66.900 in öffentlichen Apotheken tätige PTA nehmen ihr Perspektivpapier 2030 beim Wort –. Beispiele daraus sind:

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„4. Unsere Gesellschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der auch für das deutsche Gesundheitssystem erhebliche Herausforderungen mit sich bringt.“1
➔ Die „erheblichen Herausforderungen“ müssen zukünftig auch durch über 66.900 in
    öffentlichen Apotheken tätige PTA täglich gemeistert werden!

BVpta e.V.: Die PTA-Ausbildung muss darauf in ausreichendem Maße vorbereiten.

„5. Wir erleben derzeit weitreichende demografische Wandlungen. Die Altersstruktur verschiebt sich, die Lebensstile der Menschen differenzieren sich stärker aus und die Urbanisierung nimmt zu.“1
➔ Diese „weitreichende(n) demografische(n) Wandlungen“ prägen auch das Berufsbild der derzeit über 66.900 PTA in öffentlichen Apotheken!

BVpta e.V.: Diese Wandlungen müssen sich zukünftig in der PTA-Ausbildung durch die Möglichkeit zum Aufbau fachlich-methodischer, sozial-kommunikativer und personaler beruflicher Handlungskompetenzen in angemessener Art und Weise wiederfinden.

„6. Zugleich gibt es eine Fortentwicklung von Wissenschaft und Technik, die zu einem dynamischen Wissenszuwachs führt und von der Digitalisierung und Vernetzung aller Lebensbereiche begleitet wird. Die Strukturen des Gesundheitssystems und damit auch die öffentlichen Apotheken müssen sich diesem Wandel anpassen.“ 1
➔ Die öffentlichen Apotheken, das sind auch über 66.900 PTA!

BVpta e.V.: Für die PTA ist künftig eine Ausbildung zu etablieren, die ausreichend Freiraum für gesamtgesellschaftliche Weiterentwicklungsprozesse gibt!

„7. … Zugleich wird das Therapiegeschehen immer komplexer. Durch diese Entwicklungen werden die Patienten in ihrer Informations- und Entscheidungskompetenz gefordert. Sie benötigen Orientierung, Unterstützung und persönliche Zuwendung. Die öffentlichen Apotheken sehen es als ihre Aufgabe an, diesen Bedürfnissen zu entsprechen.1
➔ Der Entsprechung dieser Bedürfnisse kommen täglich auch über 66.900 PTA in öffentlichen Apotheken nach!

BVpta e.V.: Die PTA-Ausbildung muss dafür künftig die elementaren Grundvoraussetzungen bieten!

„8. Das Wohl des Patienten steht im Mittelpunkt des Handelns der öffentlichen Apotheke. Jeder Patient hat individuelle Bedürfnisse. Diese zu erkennen, empathisch und kompetent zu reagieren und den Patienten noch aktiver in die Arzneimitteltherapie einzubinden, ist kontinuierliche Aufgabe der öffentlichen Apotheke. … Im vertrauensvollen Verhältnis zum Patienten setzt das Team der öffentlichen Apotheke seine pharmazeutisch-fachlichen und sozialen Kompetenzen ein.“1
➔ Diesem Anspruch stellen sich täglich über 66.900 PTA in den öffentlichen Apotheken 
     Deutschlands!

BVpta e.V.: Auch hierfür muss die PTA-Ausbildung zukünftig eine fundierte Grundlage bieten!

„9. Voraussetzung für die vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Apotheke ist, dass sich der Patient und Apotheke zu jeder Zeit auf die unabhängige Versorgung mit Arzneimitteln durch die Apotheke ebenso wie auf die pharmazeutische Kompetenz der Mitarbeiter der öffentlichen Apotheke verlassen kann.
➔ Über 66.900 PTA in öffentlichen Apotheken müssen über eine adäquate pharmazeutische 
    Kompetenz verfügen!

BVpta e.V.: In der Ausbildung sind zukünftig mehr pharmazeutische Kompetenzen zu vermitteln!

„10. Im Interesse des Patientenwohls … beraten (die öffentlichen Apotheken) unmittelbar persönlich, individuell, umfassend, frei von zwang und unabhängig von Interessen Dritter.
➔ Eine unabhängige Patientenberatung haben täglich über 66.900 PTA in öffentlichen Apotheken durchzuführen!

BVpta e.V.: Unabhängige Wissensvermittlung findet während der Ausbildung an der Schule statt, während Fortbildungen in Apotheken oft firmengesteuert sind.

„11. Die öffentlichen Apotheken versorgen ihre Patienten individuell und grundsätzlich evidenzbasiert.“
➔ Über 66.900 PTA in öffentlichen Apotheken haben evidenzbasiert zu beraten!

BVpta e.V.: In der PTA-Ausbildung sind zukünftig fachliche und methodische Grundlagen zur Umsetzung des Prinzips der Evidenzbasierung zu legen!

Sie selbst haben es in der Hand, ob die inhabergeführte Apotheke zukünftig nicht nur ausreichend, sondern auch gut ausgebildetes Personal zur Verfügung haben wird. Nehmen Sie sich selbst beim WORT!


Wir PTA werden uns auch weiterhin konsequent dafür einsetzen, dass eine moderne und professionelle Berufsausbildung dazu führen wird, dass junge Menschen diesen Beruf so attraktiv finden, dass sie ihn auch ergreifen wollen. Und dass sie nicht in hoher Zahl in andere Berufssparten abwandern oder bereits während der Ausbildung aufgeben.

Zukunftsorientierte Apotheken bieten interessante Arbeitsplätze mit bester technischer Ausstattung und einem hohen Grad an sozialen Komponenten. Für diese Arbeitsplätze sollten wir gemeinsam werben! Gut qualifizierte PTA sind eine wesentliche Säule in der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Nur gut qualifizierte PTA können den unverzichtbaren Apothekern eine wirksame Entlastung sein. Wir vertrauen darauf, dass Sie diese Argumente in Ihrer Entscheidungsfindung und weiteren Argumentation im Rahmen der Novellierung des PTA Berufes berücksichtigen!

Quelle: BVpta

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Quelle: ABDA (Hrsg.), September 2014: Apotheke 2030 Perspektiven zur pharmazeutischen Versorgung, www.abda.de/themen/perspektivpapier-apotheke-2030/ (Online: 18.10.2019)

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