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Endometriose |gynäkologische Erkrankungen

MEHR AUFKLÄRUNG ERWÜNSCHT

Am 29. September war bundesweiter Tag der Endometriose. An diesem Tag soll auf die immer noch zu unbekannte und doch zweithäufigste gynäkologische Erkrankung aufmerksam gemacht werden.

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Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) befindet sich bei der gesunden Frau in der Gebärmutterhöhle und unterliegt dem in der Regel 28-tägigen Menstruationszyklus. Das heißt die Schleimhaut wird in dieser Zeit aufgebaut, um den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten und wird bei Nichteinnistung einer befruchteten Eizelle wieder mit der Regelblutung abgestoßen. Bei ungefähr 10 bis 15 Prozent aller Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren findet sich gutartiges Gewebe, das dem Endometrium ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle, zum Beispiel an Eierstöcken, Darmwand, Gebärmuttermuskulatur oder Bauchfell. Selten sogar außerhalb des kleinen Beckens, wie auf Zwerchfell oder Lunge. Genauso wie die physiologische Gebärmutterschleimhaut unterliegt dieses Gewebe dem hormonell gesteuerten Zyklus. Daher treten Beschwerden wie starke, krampfartige Schmerzen in Unterleib und Rücken vor allem während der Regelblutung auf. Je nach Ausprägung der Erkrankung können auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Darm- und Blasenkrämpfe die Lebensqualität der Frauen einschränken. Wie die Schleimhautzellen aus der Gebärmutterhöhle geraten können, ist bisher noch unbekannt.

Auch wenn es sich um gutartige Gewebeveränderungen handelt, können größere Zellverbände an beispielsweise Eileiter oder Eierstock zu Unfruchtbarkeit führen. Laut der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. steckt bei 40-60 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, eine Endometriose dahinter.

Nicht immer wird die Krankheit sofort erkannt, da sie auch symptomlos verlaufen kann. Bis zur Diagnosestellung kann einige Zeit vergehen, oft werden starke Unterleibsbeschwerden und Blutungen auch als normale Begleiterscheinung der Menstruation abgetan. Die bessere Aufklärung unter den möglicherweise betroffenen Frauen, aber auch unter medizinischem Fachpersonal stellt das Hauptanliegen dieses deutschlandweiten Gesundheitstages dar. In vielen Städten finden Informationsveranstaltungen statt, werden Selbsthilfegruppen vorgestellt oder für Aufklärungskampagnen geworben.

Informationen zum Programm und zur Organisation Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. findet man unter: http://www.endometriose-vereinigung.de.

Farina Haase, Volontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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