Eine Person mit lila lackierten Fingernägeln erhält eine Infusion
Eine Chemotherapie sollte auch in Zeiten von Corona fortgesetzt werden. © BrianAJackson / iStock / Getty Images Plus

Coronavirus | Risikogruppen

MASSNAHMEN FÜR KREBSPATIENTEN WÄHREND DER COVID-19-PANDEMIE

Immunsupprimierte Krebskranke unterliegen einem hohen Risiko, sich mit SARS-Covid-19 zu infizieren. Der Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums stellt wichtige Hinweise für Betroffene bereit.

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Wer an Krebs leidet, dessen Immunsystem arbeitet möglicherweise nur eingeschränkt, bei einigen Krebsarten durch die Erkrankung selbst, vor allem aber durch die Therapie. Experten vermuten, dass die Corona-Pandemie nicht nur wenige Wochen, sondern möglicherweise noch mehrere Monate andauern wird. Daher stellt sich für Betroffene die Frage, ob und wie sie ihre Behandlung fortsetzen sollen und ob es Verhaltensmaßnahmen für ihre besondere Situation gibt.

Der Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) bereitet Erkenntnisse zur Pandemie für Krebspatienten auf und stellt sie unter www.krebsinformationsdienst.de zur Verfügung. Laut Prof. Dr. Michael Baumann, dem Vorstandsvorsitzenden des DKFZ, werden Maßnahmen getroffen, um diese Informationen auch dann noch laufend aktuell zu halten, wenn sich die Corona-Krise weiter verschärfen sollte.

Die Krebspatienten und deren Angehörige finden auf der Seite vor allem den Hinweis, die allgemeinen Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen besonders streng zu befolgen, also häufig die Hände zu waschen und Abstand zu Corona-Erkrankten zu halten. Wer eine immunsupprimierende Therapie erhält, soll möglichst zu Hause bleiben und Menschenansammlungen in jedem Fall meiden. Wichtige Erledigungen wie Einkäufe sollen möglichst Angehörige, Freunde oder Nachbarn übernehmen.

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) rät außerdem dazu, geplante Bestrahlungen oder Chemotherapien nicht vorsorglich zu verschieben, auch wenn das Immunsystem dadurch angegriffen wird. Meist ist eine schnelle Behandlung nötig um gute Heilungserfolge zu erzielen. Wenn kein Zeitdruck besteht, oder, wenn man Kontakt zu einem Corona-Erkrankten hatte, solle man gemeinsam mit dem Arzt individuell Nutzen und Risiko abwägen.

Weiterhin gilt, dass die meisten Atemwegserkrankungen nicht auf das Coronavirus zurückzuführen sind, sondern auf Erkältungen oder die Grippe. Aktuell vermutet man eine Infektion mit SARS-Covid-19 nur, wenn jemand Beschwerden einer Atemwegsinfektion zeigt und Kontakt zu einem nachweislich Corona-Infizierten hatte oder in einem Covid-19-Risikogebiet wie China, Italien oder dem Iran war.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

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