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LEBERFLECK ODER BASALIOM?

Immer wieder wird auf die Gefahr von Hautkrebs hingewiesen. Darunter gibt es zahlreiche Arten, von denen das Basaliom eine weit verbreitete und zum Glück weniger aggressive Form darstellt.

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Im Laufe des Lebens verändert sich auch das größte Organ des Menschen, die Haut. Veranlagung, Erkrankungen, Umwelteinflüsse, Ernährung, Pflege und weitere Faktoren entscheiden, ob man sich über eine gesunde Haut freuen kann oder ob man mit Problemen fertigwerden muss. Wir nehmen Veränderungen der Haut eher wahr als an anderen Organen, besonders im Bereich des Kopfes und des vorderen Oberkörpers, da wir dies im Spiegel unmittelbar sehen können. Bei den meisten Menschen treten im Laufe der Zeit Pigmentflecken auf. Diese harmlosen Veränderungen entstehen zum Beispiel durch häufiges Sonnenbaden oder durch Solarien. SL01, Suche „Pigmentflecken im Gesicht“, beschreibt dieses Thema ausführlich. Im Gegensatz dazu können ebenfalls durch übermäßige UV-Strahlung Hautzellen entarten und sich zu Krebszellen entwickeln. Mit diesen ist in keinem Fall zu spaßen. Veränderungen der Haut sollten daher sorgfältig beobachtet und bei vermehrtem Auftreten oder deutlichen lokalen Veränderungen betroffener Stellen, die auch haptisch deutlich wahrnehmbar sind, dem Hautarzt vorgestellt werden.

Schorf oder Krebs? Das Perfide bei der Basaliomentwicklung ist, dass sich eine betroffene Hautstelle im Anfangsstadium wie eine nicht bemerkte Verletzung darstellt, die einen kleinen Schorf gebildet hat. Man spürt auch zunächst nichts außer einem gelegentlichen Jucken. Indiz für eine ungewöhnliche Hautveränderung ist die Tatsache, dass sich der Schorf nicht zurückbildet, sondern sich zu einem kleinen Geschwür ausweitet, wie SL02, Suche „Basalzell-Karzinom“, darstellt. Mit der Veränderung gehen gelegentliche kleine Blutungen einher, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Spätestens ab jetzt kann davon ausgegangen werden, dass es sich um ein tumoriges Ereignis handelt, das im Falle eines Basalioms auch umliegendes Gewebe bis hin zum Knochen befallen kann. Das Basaliom wird auch als Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom oder „Weißer Hautkrebs“ bezeichnet. Als semimalignes Geschwür klassifiziert, befällt ein Basaliom eher extrem selten andere Körperregionen, das heißt, es streut kaum und bildet nur in sehr wenigen Fällen Metastasen.

Wer ist betroffen? Wie so oft muss sich auch hier jeder angesprochen fühlen, der seinen Körper in der Kindheit, Jugend und darüber hinaus mehr oder weniger intensiv der Sonne ausgesetzt hat. So stellt SL03, „Onko-Internetportal“, Suche „Basalzellkarzinom“, „Hautkrebs – Das Basalzellkarzinom“, eindeutig fest, dass diese weltweit häufigste Krebsart allein in Deutschland rund 180 000 Neuerkrankungen im Jahr fordert, wobei es bei den Fallzahlen zwischen Frauen und Männern keinen Unterschied zu geben scheint. Sehr häufig entwickeln sich die Tumoren erst nach vielen Jahren. So kann es durchaus sein, dass eine Person, die in der Jugend ihren Körper viel der Sonne ausgesetzt hat, erst im Rentenalter von Basaliomen befallen wird. Daher liegt das Erkrankungsdurchschnittsalter auch bei 60 Jahren. „Eine Tendenz zu jüngerem Manifestationsalter ist erkennbar“, sagt SL04, Suche „Basalzellepitheliom“, und bemerkt zudem, dass circa 80 Prozent der Befallrate im Kopf-Halsbereich liegen. Gefährdet sind vor allem Menschen mit heller Haut, blonden oder roten Haaren sowie blauen, grünen oder grauen Augen und solche, die sich berufsbedingt stundenlang und täglich im Freien aufhalten. Auch steigt das Risiko, je näher man am Äquator lebt. So beschrieben auf SL05, Suche „Basalzellkarzinom“.

Formen des Basalioms Unter SL06, „Hautgesundheit, „Hauterkrankungen“, „Hautkrebs“, „Basaliom“, „Basaliom-Symptome“, erfahren Sie, dass es je nach Typ und Stadium durchaus verschiedene Erscheinungsformen dieses Tumors gibt. Die häufigste Form ist ein hautfarbenes, knotiges, solides Basaliom mit einem kleinen, erhabenen Rand und sichtbaren Blutgefäßen. Das oberflächliche Basaliom ist eher flach, und das pigmentierte Basaliom stellt sich aufgrund erhöhten Melaningehaltes dunkel dar. Sklerodermiforme Basaliome sind unscharf abgegrenzte Hautpartien, ähneln kleinen Vernarbungen, bilden häufig Knötchen aus und sind sehr flach. Exulzerierende Basaliome nässen immer wieder und bilden einen Schorf. Und schließlich gibt es noch das destruierend wachsende Basaliom, das die tieferen Gewebeschichten, auch Knorpel und Knochen, angreift und Strukturen zerstört. Die Folgen sind nicht selten massive Entstellungen.

Keine Panik Die natürliche Reaktion auf die Diagnose „Krebs“ ist in den meisten Fällen der Schock. Und in sehr vielen Fällen sind in Abhängigkeit von der vorliegenden Krebsart die Perspektiven auch erschütternd. Aufgrund der Tatsache, dass Basaliome meist nicht streuen, sind sie nach Lokalisation und frühzeitiger Klassifizierung durch den Hautarzt indes leicht und folgenlos zu behandeln. Für gewöhnlich wird vom Arzt zunächst eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Nach der labortechnischen Untersuchung und dem Befund „Basaliom“ wird unter lokalanästhetischer Vorbereitung der in die Tiefe gehende Tumor mittels Skalpell entfernt. Dabei wird für gewöhnlich ein kleiner Sicherheitsrand, sprich den Tumor umgebendes gesund wirkendes Gewebe, mit entfernt, um möglichst sicherzugehen, dass wirklich sämtliche Krebszellen „erwischt“ wurden. SL07, Suche „Basalzellkarzinom“, „Basaliom: Basalzellkarzinom …“, beschreibt diese Methode und gibt noch zahlreiche weitere Auskünfte zur Entfernung. Auch der zweite Bericht zum Thema auf derselben Seite „Weißer Hautkrebs“ bietet aufschlussreiche Informationen. Viele Menschen messen den Symptomen zu wenig Bedeutung bei. Achten Sie daher bei Ihren Kunden auf verdächtige Stellen, die Sie im Gesicht, an Hals oder Dekolleté entdecken und klären Sie aktiv auf. Sie könnten damit Schlimmeres verhindern. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/19 ab Seite 124.

Wolfram Glatzel, Autor und Redakteur Ursula Tschorn, Apothekerin

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