KIRSCHSTREUSELKUCHEN

Liebe*r PTA,

was ist Ihr Lieblingskuchen? Backen Sie oder ein Familienmitglied diesen selbst oder kaufen Sie ihn bei einer Bäckerei? Häufig höre ich „Kuchen ist ja so lecker, doch selber backen kann ich irgendwie nicht“. Da kann ich einen Tipp geben: Backen ist eigentlich weitaus einfacher als viele annehmen - vorausgesetzt man hält sich exakt ans Rezept. Also an die genauen Mengen der Zutaten, verwendet die angegebenen Backformen und Ofentemperaturen. Mit einem guten Rezept kann gar nichts schiefgehen. Ich habe in meinen frühen Backjahren mit Vanillepudding und Hefeteig auf Kriegsfuß gestanden: Der Pudding wurde irgendwie nicht richtig fest und der Hefeteig knochentrocken. Aber aus solchen Fehlschlägen lernt man, mit der Zeit wird es leichter, Kuchen selbst zu backen. Es müssen ja nicht direkt anspruchsvolle Windbeutel, Macarons oder üppig dekorierte Torten sein.

Ein tolles Rezept für Backanfänger
Die meisten Menschen mögen Kuchenklassiker besonders gerne. Und dazu gehört neben Käsekuchen und Schwarzwälder Kirschtorte auch Streuselkuchen. Den habe ich mit Schattenmorellen und einer Frischkäsefüllung gebacken. Lecker, einfach nachzubacken und ohne große Kohlenhydratlast – so kann sich auch ein Diabetiker oder jemand, der sich bewusst kohlenhydratarm ernährt, das Gebäck schmecken lassen. Wer Anfänger im Backland ist, wird das ganz bestimmt hinbekommen. Statt Hefeteig besteht der Boden aus einem klassischen Rührteig. Wichtig dabei ist es, die Eier mit dem Erythrit lange aufzuschlagen, damit sie etwas Volumen bekommen.

Streuselkuchen, aber bitte mit weniger Kohlenhydraten
In meinem Rezept habe ich den kompletten Zucker durch kohlenhydratfreies Erythritol ausgetauscht. Dieser Zuckeralkohol schmeckt häufig etwas kühl auf der Zunge. In Kombination mit der Frischkäsefüllung, den Sauerkirschen und den Streuseln fällt der Austausch aber gar nicht mehr auf wie mir schon Gäste bestätigten. Erythrit gibt es als klassisches Granulat (Konsistenz ähnlich wie herkömmlicher Zucker), in der Pudervariante, als Alternative zu braunem Zucker und in Kombination mit Stevia auch im Apothekensortiment. Doch den Zucker allein auszutauschen hat mir bei der Kohlenhydratreduktion nicht gereicht. Deshalb habe ich in diesem Rezept die kohlenhydratliefernde Mehlmenge zum Teil durch eine low carb-Alternative ausgetauscht.

Mehl austauschen aber wie?
Dazu bieten sich neben Mandel- oder Kokosmehl zum Beispiel Proteinmischungen an. Im Vergleich zu Nussmehlen sind sie fettärmer, was im Hinblick auf die Kalorienmenge für viele Menschen interessant ist. Etwa 30 bis 50 Prozent des herkömmlichen Weizenmehls im Teig lassen sich durch solche Proteinmehle ersetzen. Wird die Hälfte auf diese Weise ersetzt, wird der Teig allerdings tendenziell etwas trockener. Möchten Sie zum Beispiel im Mürbeteig einen Teil durch Backprotein ersetzen, schmeckt es besser, wenn hier lediglich 30 Prozent ausgetauscht werden. Statt fertig gemischtem Backprotein lässt sich der Weizenmehlgehalt im Teig auch durch klassisches Eiweißpulver auf der Basis von Molkenprotein (Whey-Protein) und Kasein ersetzen. Damit es geschmacklich zum jeweiligen Kuchen passt, am besten ein ungezuckertes Pulver mit neutralem Geschmack auswählen. Alternativ bieten sich, je nach Kuchenteig, auch Sorten wie Vanille, Schoko oder Zitrone an. Auch damit lässt sich etwa ein Drittel des Mehls ersetzen. Wichtig ist, dass gleichzeitig genug Bindung im Teig ist, zum Beispiel durch ein zusätzliches Ei, einen Messlöffel Flohsamenschalen, Xanthan oder Guarkernmehl. Durch Natron oder Backpulver bekommt der Teig eine lockere Konsistenz, ist weder zu trocken noch bröckelt er auseinander. Übrigens: Der tatsächlich blutzuckerwirksame Kohlenhydratgehalt für ein Stück meines Kirschstreusels beläuft sich, wenn der Kuchen in 20 Stücke geschnitten wird, auf 14 Gramm Kohlenhydrate pro Stück – das entspricht 1,1 BE oder 1,4 KE. In diesem Sinne wünsche ich nun viel Vergnügen beim Backen und Genießen.