Ein Mann hält eine Stoppuhr in der Hand.© Aliaksandr Bukatsich / iStock / Getty Images Plus
Wie lange noch, bis COVID-Impfungen aufgefrischt werden müssen? Das hängt auch davon ab, wie sich Mutationen verbreiten.

Impfkampagne | Bereitschaft

AUFFRISCHUNG BALD NÖTIG

Endlich nimmt die Impfkampagne in Deutschland Fahrt auf. Doch mit der zweiten Impfung ist der Kampf gegen die Pandemie noch nicht gewonnen. Eine Auffrischungsimpfung ist spätestens 2022 nötig – Laut SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sogar schon diesen Herbst.

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Spätestens im kommenden Jahr müssen sich nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Bürger in Deutschland erneut gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, sagte: „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein.“ Nach seinen Angaben ist es denkbar, dass der Impfschutz bei einzelnen Gruppen bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach ist. Davon betroffen könnten einzelne Altersgruppen sein oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.

Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Deshalb müsse die Auffrischung für einige bereits im Herbst erfolgen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich in Deutschland Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so wirksam sind. Demnach müsse man möglicherweise auch schon früher mit einem angepassten Impfstoff beginnen. Denn gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus wirkten die Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson nicht so gut. „Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffenen Personen dann als erste besser immunisiert werden“, fügt Lauterbach hinzu. Laut Mertens arbeiten die Hersteller bereits an modifizierten Impfstoffen, die auch gegen relevante, derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen.

Impfbereitschaft gestiegen

Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Laut einer  YouGov-Umfrage wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre impfen lassen. 36 Prozent sind bereits einmal geimpft, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun (Stand: 16.05.2021). Kurz vor Beginn der Kampagne lehnten noch 19 Prozent die Immunisierung ab, jetzt sind es 15 Prozent.

Nun haben viele Impfwillige auch die Chance, bald geimpft zu werden. Während die Impfbereitschaft steigt, fällt die Impfpriorisierung in Arztpraxen mehrerer Bundesländer. In Bayern und Baden-Württemberg zum Beispiel dürfen alle bisher verfügbaren Corona-Impfstoffe ohne Rücksicht auf die staatlich vorgegebene Priorisierung beim Arzt verimpft werden. Auch Berlin hebt seit dem 17. Mai die Priorisierung auf. Sachsen folgt zum 24. Mai, Nordrhein-Westfalen zum 7. Juni. So lange wird es wohl noch dauern bis ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.

Quellen:
dpa

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/lauterbach-booster-impfungen-schon-im-herbst
https://www.tagesschau.de/inland/stiko-impfauffrischung-101.html
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/COVID-Impfpriorisierung-in-Praxen-soll-im-Sueden-Deutschlands-fallen-419600.html

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