Menschen, die an einer Herzinssufizienz leiden, dürfen laut der Studie maximal sieben alkoholische Getränke pro Woche trinken. © Wavebreakmedia / iStock / Getty Images Plus

Alkohol | Herz

HERZINSUFFIZIENZ: MODERATE MENGE ALKOHOL IST ERLAUBT

Kann man bei einer Herzinsuffizienz weiter ein Glas Wein pro Abend trinken? Betroffene über 65 Jahre sind oft unsicher. Doch neue Studienergebnisse zeigen, dass die Unsicherheit unbegründet ist und sogar eine längere Lebensdauer besteht als bei Abstinenzlern.

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Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri, zeigen in ihrer Studie, dass die Probanden, die nach der Diagnose Herzinsuffizienz alkoholische Getränke in Maßen tranken im Durchschnitt ein Jahr länger lebten als Teilnehmer, die auf Alkohol verzichteten. Wenn die Wissenschaftler von „in Maßen“ sprechen, meinen sie einen Alkoholgenuss von bis zu sieben alkoholischen Getränken pro Woche. Hierbei wurde eine Menge von 350 ml Bier und 180 ml Wein angegeben. Wirft man einen Blick auf die durchschnittliche Lebenserwartung aller Probanden nach der Diagnose, so lag diese bei mehr als sieben Jahren.

Kardiologe und Seniorautor Professor Dr. David L. Brown gibt an, dass er von seinen Patienten, die unter Herzinsuffizienz leiden, oft gefragt würde, ob sie aufhören sollten, ein Glas Wein am Abend zu trinken. Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen, dass keine Gefahr für die Gesundheit besteht. Allerdings sollten Betroffene, die vor der Diagnose nie getrunken haben, auch nicht im Alter damit beginnen. Anders sieht es bei Probanden aus, die bereits vor der Diagnose Alkohol zu sich genommen hatten. Diese können dies auch weiterhin tun, ohne die Gesundheit zu gefährden. Es ist immer ratsam, eine solche Entscheidung vorab mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Grundlage für die Studie waren die Daten der „Cardiovascular Health Study“, die von 1989 bis 1993 durchgeführt worden war. Insgesamt 5888 Erwachsene hatten an der Studie teilgenommen. Insgesamt 393 von den Probanden erkrankten innerhalb von neun Jahren an Herzinsuffizienz.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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