Forschung Medizin
HAUTPFLEGE
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Neue Formulierung – Bei der Lokalbehandlung der Haut kommt es hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Compliance nicht nur auf die richtigen Wirkstoffe an; entscheidend ist auch die Wahl des geeigneten Vehikels. So werden zur Pflege trockener Hautzustände und in chronischen Stadien vorrangig lipophile Grundlagen empfohlen – sehr zum Leidwesen der Betroffenen, die über schlechtes Einziehen in die Haut, klebriges Gefühl oder Fettglanz auf der Haut klagen und die Wasser-in-Öl-Zubereitungen schlecht akzeptieren.
Kunden mit trockener Haut oder chronischen Hautkrankheiten wünschen sich Cremes oder Lotionen mit einer angenehmen Konsistenz, gerade, wenn sie täglich cremen müssen. Die gute Nachricht ist, dass zur Pflege der trockenen Haut heute nicht mehr unbedingt eine W/O-Formulierung erforderlich ist. Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems liegt in der Weise, wie die Gemische aus flüssigen und fetten Komponenten stabilisiert werden: Herkömmliche Emulgatoren sind nach ihrer Struktur und ihrem physikalisch-chemischen Verhalten Tenside. Sie können hauteigene Lipide emulgieren und so zu einer Störung der Hautbarriere beitragen und die Haut reizen.
Stattdessen verwendet man in neuen „Hightech”-Produkten grenzflächenaktive Makromoleküle (Polymere) zur Stabilisierung. Da sie das Stratum corneum, die äußerste Schicht der Epidermis, nicht penetrieren können, sind ungünstige Effekte wie nach Verwendung der klassischen Emulgatoren nicht zu erwarten. Zudem erlaubt es die neue Galenik, ein Phänomen zu nutzen, das man als „Metamorphose des Vehikels” bezeichnet: Trägt man eine Öl-in-Wasser-Emulsion auf die Haut auf, verdunstet das Wasser aus dieser Formulierung innerhalb kürzester Zeit.
Angenehmer „Nebeneffekt” für den Patienten: eine kühlende Wirkung, die wiederum juckreizlindernd wirkt. Zurück bleibt ein lipidreiches System, in dem alle Aktivstoffe konzentriert sind. Nach älteren Technologien hergestellte Präparate durchlaufen diesen Prozess nicht: Bei ihnen stellt sich schnell ein Gleichgewichtszustand ein, bei dem Wasser fest gebunden ist und nicht abgegeben werden kann. Verwirklicht wird das neue Prinzip in einer Spezialpflegelinie für Kinder mit sehr trockener, juckender Haut.
Die Produkte sind frei von PEG-Emulgatoren, Parfum, Farbstoffen und Mineralölen. Sie enthalten als hydratisierende Komponente Glycerin in hoher Konzentration, entzündungshemmendes Dexpanthenol sowie zur Beruhigung und leichten Juckreiz-Linderung SymCalmin®, ein chemisches Derivat von Haferinhaltsstoffen. Für besonders irritierte und gerötete Haut bietet sich der Schaum dieser Pflegeserie an, der nahezu berührungsfrei aufgetragen werden kann und einen sofortigen Kühleffekt bringt. Gleichzeitig wird die nötige Menge an Feuchtigkeit und Lipiden zugeführt. Quelle: Mittagsseminar „Der Galenik Code”, 27. Juli 2012, München. Veranstalter: Spirig Pharma GmbH
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/12 auf Seite 10.