Hohe Fallzahlen | Hämorrhagisches Fieber
HANTAVIRUS BREITET SICH AUS
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Das Hantavirus überträgt beim Menschen ein Hämorrhagisches Fieber mit grippeähnlichen Symptomen. Ein akuter Krankheitsbeginn mit Körpertemperaturen über 38,5 Grad Celsius (°C), starke Kopfschmerzen, Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen können Symptome sein. Übertragen wird das Hantavirus von infizierten Tieren wie Rötel- und Brandmäusen oder Wanderratten, die den Erreger über Kot und Urin ausschieden. Menschen infizieren sich, indem sie erregerhaltigen Staub einatmen. Ein erhöhtes Risiko besteht beim Umschichten von getrocknetem Holz oder beim Aufräumen von Dachböden und Schuppen. Durch das Hantieren mit Mausefallen, die den Virusstaub aufwirbelten, kam es im Jahr 2014 in einem landwirtschaftlichen Betrieb sogar zu einem Todesfall; die infizierte Frau litt allerdings zusätzlich an einer Blutgerinnungsstörung.
Die Ausbreitung der Fallzahlen unterliegt Schwankungen; in manchen Jahren gibt es epidemische Ausmaße, die von der Anzahl der Bucheckern abhängen. Ist es warm und feucht, gedeihen die Buchen besonders gut – deren Früchte sind wiederum Leibspeise der kleinen Nager, die als Überträger fungieren.
Seinen Namen hat das Hantavirus von einem koreanischen Fluss. Dort erkrankten rund 3000 Soldaten während des Koreakrieges Anfang der 1950er Jahre an einem neuartigen, schweren Fieber, das durch die Nagetiere übertragen worden war.
Es sei schon abzusehen, dass 2017 ein „Hantajahr“ werde, sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha von den Grünen der Ausburger Allgemeinen Zeitung. Das Robert-Koch-Institut warnt: Die Ausbruchsregionen mit jeweils molekularepidemiologisch unterscheidbaren Puumalavirus-Varianten (einem Hantavirus) lägen vor allem in der Schwäbischen Alb, dem Bayerischen Wald, dem Spessart, in Nordost-Hessen, dem Teutoburger Wald und im Münsterland.
Alexandra Regner
PTA/Redaktion