Gurken einzulegen hat in Deutschland Tradition: In einem Essigsud eingekocht halten sich die Gurken lange Zeit knackig und frisch. © Vladyslav Horoshevych / iStock / Getty Images Plus

Good News der Woche | Essiggurken

GURKENWASSER HILFT BEI KRÄMPFEN UND IM STRASSENVERKEHR

Magnesium gehört zu den Topsellern im OTC-Bereich. Bei vielen Erkrankungen und Beschwerden hat das Mineral auch seine Berechtigung und Bedeutung. Doch bei Krämpfen scheint ein einfaches Hausmittel bessere Wirksamkeit zu zeigen – und ein Allrounder scheint es auch noch zu sein.

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Ein chinesisches Forscherteam hat insgesamt 40 Studien gefunden und ausgewertet, die sich mit der Wirkung einer zusätzlichen beziehungsweise forcierten Magnesiumaufnahme beschäftigen. Sie fanden heraus, dass beispielsweise schon 100 Milligramm des Minerals das Risiko einer Herzschwäche um 22 Prozent und das einen Diabetes mellitus zu entwickeln um 19 Prozent senken könne. Sogar eine Reduzierung der Sterberate um zehn Prozent konnten die Forscher feststellen. Für diesen Benefit sprachen die Forscher auch zugleich folgende Empfehlung aus: Viel grünes Gemüse verzehren, da sich im Pflanzenfarbstoff Chlorophyll größere Mengen Magnesium befinden. Auch Nüsse, Vollkornprodukte oder Kakao enthalten viel Magnesium.

An dieser Stelle möchten wir künftig jede Woche eine neue Good News vorstellen. Oft schockieren uns Nachrichten, Negatives erhält mehr Aufmerksamkeit als Schönes. Das erweckt bei vielen den Eindruck, die Welt sei nur schlecht und kein schöner Ort – teilweise wird die Weltlage dadurch düsterer eingeschätzt als sie eigentlich ist. Doch täglich passieren positive Dinge, kleine wie große Hoffnungsschimmer, von denen wir ab sofort berichten wollen. Sie wollen noch mehr gute Nachrichten lesen? Dann lesen Sie hier weiter.


Bei Wadenkrämpfen scheinen die Nahrungsergänzungsmittel jedoch nicht so wirksam zu sein. Denn diese werden wohl weniger durch einen Magnesiummangel als vielmehr durch fehlerhafte Rückenmarksreflexe ausgelöst. Der Muskel wird eher im Sinne eines Schutzmechanismus angespannt. US-Forscher der North Dakota State University ermittelten ein probateres Mittel gegen die lästigen Schmerzen: Essiggurkenwasser. Laut der Forscher erfolgt eine Muskelentkrampfung in weniger als einer Minute nach „Genuss“ des Gurkenwassers. Sie vermuten, dass der saure Geschmack beim Trinken im Mund einen Reiz auslöse, der den gestörten Reflexablauf wieder ins Lot bringe.

In der Umgangssprache wird „Saure-Gurken-Zeit“ gerne als flapsige Bezeichnung für eine Geschäftsflaute genutzt. Dieser Ausspruch könnte jetzt aber eine ganz neue Bedeutung erhalten, denn saure Gurken erleben ein echtes Revival. Lange in die Ecke der Schwangerengelüste gestellt oder als klassische Dekoration traditioneller deutscher Wurstplatten eingesetzt, entdeckt man jetzt ganz neue Eigenschaften der eingelegten Gurken. Denn nicht nur, dass sie bei Wadenkrämpfen helfen können, sie sollen jetzt auch den Streudienst unterstützen. Dieser soll nachhaltiger werden und mit Hilfe der Gurken-Sole aus der Essiggurkenproduktion in diesem Winter 700 Tonnen Salz und 4,9 Millionen Liter Wasser eingesparen. Die Firma, die die Sole zur Verfügung stellt, spart sich im Gegenzug den aufwendigen Klärungsprozess der Flüssigkeit. Der bayerische Winterdienst setzt in Form eines Pilotprojekts schon dieses Jahr auf die nachhaltige Enteisungsalternative. Gurke sei Dank.

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quellen:: https://www.aargauerzeitung.ch/leben/gesundheit/gurkenwasser-hilft-bei-muskelkrampf-besser-als-magnesium-134268671
https://www.geo.de/natur/oekologie/22341-rtkl-winterdienst-warum-der-winterdienst-bayern-jetzt-gurkenwasser-statt

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