Diabetes | Krebs
FRAUEN MIT DIABETESERKRANKUNG HABEN HÖHERES KREBSRISIKO
Seite 1/1 1 Minute
Als Basis für die Analyseauswertung wurden Daten aus 121 Kohorten mit fast 20 Millionen Diabetes-Patienten ausgewertet, von denen deutlich mehr als eine Million an Krebs erkrankt waren.
Laut den Berechnungen von Dr. Toshiaki Onkuma und seinen Kollegen ist das Risiko für eine Krebserkrankung bei Frauen mit Diabetes rund 27 Prozent höher als bei Frauen, die nicht an der Stoffwechselerkrankung leiden. Die Berechnung für Männer liegt bei etwa 19 Prozent. Somit haben Frauen, die an Diabetes leiden, ein um sechs Prozent höheres Risiko an Krebs zu erkranken als Männer. Besonders das Risiko für Tumore im Bereich von Nieren, Mundhöhle, Magen, aber auch Leukämien sind erhöht. Lediglich Leberkrebs trat bei Frauen seltener auf als beim männlichen Geschlecht.
Nimmt man sich die Ergebnisse als Grundlage, so wird deutlich, dass genau dieser Zusammenhang zwischen Diabetes und Krebs detaillierter untersucht werden müsste. Vor allem im Hinblick auf den geschlechtsspezifischen Unterschied. Dass Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, auch ein erhöhtes Krebsrisiko ausweisen, ist nichts Neues und wissenschaftlich gut belegt. Als mögliche Gründe werden unter anderem der erhöhte Blutzuckerwert angeführt, der DNA-Schäden entweder direkt selbst oder indirekt über oxidativen Stress verursachen könnte. Des Weiteren könnte die vermehrte Insulinausschüttung in der prädiabetischen Phase, mit der der Körper versucht, der beginnenden Insulinresistenz entgegenzuwirken, über die proliferative Wirkung ein Tumorwachstum auslösen.
Die Studie zeigt zudem, dass die häufigeren Krebserkrankungen bei Frauen mit Diabetes auch daran liegen könnten, dass Frauen schlechter eingestellt sind als Männer. Aus diesem Grund ist es möglich, dass die Hyperglykämie beim weiblichen Geschlecht deutlich stärker wirkt. Ein weiterer Punkt der angeführt wird, ist, dass die prädiabetische Phase bei Frauen im Schnitt zwei Jahre länger dauert als bei Männern und sie somit länger einer unbehandelten Hyperinsulinämie ausgesetzt sind.
Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion
Quelle: Pharmazeutische Zeitung